Essen. Der Oberliga-Klassenerhalt ist geschafft, nun wartet ein Neuanfang: Warum sich der FC Kray einen neuen Trainer, Manager und Spieler suchen muss.

Als der Klassenerhalt des FC Kray gegen den Cronenberger SC mit dem 5:1-Sieg endgültig eingetütet war, riss kaum einer auf dem Spielfeld die Arme in Höhe. Entweder hatten die Akteure nicht mehr die Kraft für Jubelarien oder sie wussten da bereits, was später verkündet wurde.

Es war das letzte Spiel für Trainer Damian Apfeld, der mit dem Erreichen des Ziels seinen Job zur Verfügung stellte. Doch damit nicht genug: Der Abpfiff war auf dem Feld noch nicht verklungen, da erklärte der Sportliche Leiter Mladen Bosnjak dieser Redaktion, dass er ebenfalls seinen Posten zur Verfügung stellt. Um sodann auf den Platz zu stürmen und seine Spieler zu herzen. Der FC Kray steht somit wieder einmal vor einem Neuanfang.

FC Kray: Bosnjak und Apfeld nehmen eine Auszeit vom Fußball

Der 49-Jährige Bosnjak begründete seine Entscheidung: „Ich habe einfach nicht mehr die Zeit, mich so intensiv um den Verein zu kümmern. Außerdem möchte ich in der nächsten Saison meinen Jungs beim Fußballspielen zusehen.

Womit auch klar ist, dass die Tage der Brüder Niko und Luka Bosnjak an der Buderusstraße gezählt sind. Niko Bosnjak hatte sich trotz Verletzung am Sonntag dem Team zur Verfügung gestellt und war maßgeblich mit seinen beiden Toren am Klassenerhalt beteiligt. Seine 14 Saisontore haben natürlich auch das Interesse der Konkurrenz geweckt. So ist er seit Wochen schon bei der SSVg Velbert im Gespräch, da glaubten aber noch alle Beteiligten, dass es für den Nachbarn in der nächsten Saison in der Regionalliga weitergeht. Bruder Luka (Knorpelschaden) fällt schon seit einigen Wochen aus.

Trainer Damian Apfeld hatte unter der Woche bereits den Vorsitzenden Jörg Islacker darüber informiert, dass er mit dem letzten Saisonspiel den Posten frei mache. Der Vorsitzende soll sich sehr überrascht gezeigt haben von der Nachricht.

FC Kray: Trainer Apfeld über die Wochen im Abstiegskampf

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Der 36-Jährige hatte in den vergangenen Wochen noch einmal Vollgas gegeben, nach der erschreckenden 0:3-Heimniederlage gegen den SC Velbert hatte Apfeld seine Telefonrechnung in die Höhe getrieben und jeden Einzelnen seines Kaders bei der Ehre gepackt.

Und die Gründe seines Rücktritts? „Die sind persönlicher Natur und die habe ich dem Vorstand mitgeteilt, das soll nicht in die Öffentlichkeit“, so Apfeld, „die Saison war nicht einfach, auch nicht für den Trainer. Wir waren die ganze Saison über von Verletzungen gebeutelt, in den letzten beiden Spielen hatte ich endlich mal die fast identische Startaufstellung zur Verfügung, ein wahrer Luxus.“

Niko Bosnjak wird den FC Kray im Sommer verlassen.
Niko Bosnjak wird den FC Kray im Sommer verlassen. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Was die junge Mannschaft dann zu leisten imstande ist, hat sie bei den letzten beiden Spielen gegen Düsseldorf-West (3:0) und eben Cronenberg trefflich unter Beweis gestellt. „Ich kann mich bei den Vereinsverantwortlichen nur bedanken, dass ich hier in Ruhe arbeiten konnte und auch dann nicht in Frage gestellt wurde, als die Ergebnisse wie gegen Nettetal, Sterkrade oder SC Velbert katastrophal für uns ausfielen.“

Neun Spieler werden den FC Kray verlassen

Nun will Apfeld erst einmal Abstand gewinnen vom Fußball, ehe er bereit ist für neue Aufgaben. „Aber man soll nie nie sagen, wenn in drei Wochen ein Angebot hereinschneit, auf das ich Bock habe, dann werde ich auch nicht ablehnen“, so der Bottroper ehrlich. Aber auch dem FC Kray will er bei der Spielersichtung und -suche – falls gewünscht – hilfreich zur Seite stehen. „Ich bin keiner der Sorte ‘nach mir die Sintflut’, wenn ich gefragt werde, werde ich selbstverständlich helfen.“

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Die Hilfe wird auch dringend von Nöten sein. Denn mit Torhüter Leon Klußmann (Düsseldorf U23), Kapitän Kevin Kehrmann (Schonnebeck), dem überragenden Abwehrmann Johannes Sabah (Homberg), Giro Tomasello (Meinerzhagen?), Nils van den Woldenberg, Sturmtalent Calvin Minewitsch (SSVg Velbert) und eben jenen Bosnjak-Brüdern verliert Kray den Großteil der Stammelf. Jörg Islacker ist in den nächsten Wochen um seinen Job nicht zu beneiden.