Köln. Bei der 1:2-Niederlage in Köln zeigt sich das alte Problem bei Essen. Aber mit neun Punkten Vorsprung vor Abstiegsrängen ist man voll im Soll.
In nahezu allen Belangen war die SGS Essen zum Jahresabschluss dem Aufsteiger 1. FC Köln überlegen. Sie spielte dominant, kreierte mehr Torchancen und zeigte eine ansprechende Leistung. Ein Verhältnis von 8:0-Ecken für die Elf von Trainer Markus Högner spricht Bände.
Doch in einer Kategorie hatten die Essenerinnen das Nachsehen: Denn nach Toren unterlagen sie mit 1:2 - und gingen damit am Ende gegen den Aufsteiger leer aus.„Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen“, erklärte Högner. „Wir waren klar überlegen, hatten eine tolle Spielanlage und haben Köln kaum Luft zum Atmen gelassen.“ Allerdings stimmte bei den Gastgeberinnen die Effizienz: Aus fünf Großchancen machte der FC zwei Tore, die SGS hatte derer sechs, traf aber nur einmal durch eine abgerutschte Flanke von Antonia Baaß. „Und das ist leider ein Spiegelbild der gesamten Hinrunde“, monierte Essens Trainer.
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Gegen Frankfurt, Bremen, Freiburg und jetzt auch in Köln waren die Schönebeckerinnen mindestens auf Augenhöhe. Doch letztlich stand am Ende jeweils eine vermeidbare Niederlage. „Das ist wirklich schade. Auch die Spielerinnen sind sehr niedergeschlagen und frustriert“, erklärt Högner. Wie schon gegen Freiburg ließ seine Mannschaft auch in der Domstadt einen Elfmeter aus. Beke Sterner setzte ihn neben das Tor. Gegen den Sport-Club verschoss Elisa Senß.
Högner macht der Elfmeterschützin keinen Vorwurf
„Das sind natürlich Tore, die du machen musst“, sagte Högner. „Aber wenn ich sehe, wer im Weltfußball schon alles einen Elfmeter verschossen hat, möchte ich den Mädels auch hier keinen Vorwurf machen.“ Gegen Köln wäre es der 1:1-Ausgleich gewesen. Stattdessen vergingen nach dem Fehlschuss 43 Sekunden, ehe die Gastgeberinnen auf 2:0 stellten. Und das ist auch ein Teil der Wahrheit: Vorne lässt die SGS zu viel liegen, hinten leistet sie sich aber auch immer wieder Aussetzer.
Und da reiht sich die frühe Führung des FC nahtlos ein. Mandy Islacker ließ sich ins Mittelfeld fallen und hebelte die Essener Abwehr mit einem einfachen Pass in deren Rücken aus. Sharon Beck war sträflich frei und schob ein. „Da haben wir geschlafen“, kritisierte Högner.
Nach dem Rückstand in Hälfte zwei aufgemacht
Dass der FC auch danach zu guten Einschussmöglichkeiten kam, wollte er dagegen nicht zu hoch hängen. „Es war klar, dass wir nach dem Rückstand in der zweiten Hälfte aufmachen und das Risiko erhöhen mussten.“ Torfrau Sophia Winkler parierte aber gegen Zawistowska und Beckmann stark. Und so hätte die SGS durchaus noch einmal zurückkommen können. Doch der Treffer von Baaß knapp eine Viertelstunde vor Schluss kam für eine Aufholjagd zu spät.
Der Ärger darüber dürfte auch bis zur Weihnachtsfeier am Samstag noch nicht verflogen gewesen sein. Allerdings darf man eines nicht vergessen: Was die SGS derzeit beschäftigt, sind Luxusprobleme, die sie in Jena oder Sand gerne hätten.
Voll auf Kurs Richtung Klassenerhalt
Denn auch, wenn die Essenerinnen ein paar mehr Punkte hätten holen können: Sie liegen auch so voll auf Kurs Klassenerhalt und werden mit neun Zählern Vorsprung auf die Abstiegsränge überwintern. Und damit ist Schönebeck nach dem neuerlichen Umbruch vor der Saison absolut im Soll. Was aber nicht ausschließt, dass man im Neuen Jahr versuchen wird, auch noch den einen oder anderen Platz in der Tabelle nach oben zu rücken.
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