Essen. RWE-Kolumnist Uwe Strootmann freut sich auf das Freitagabend-Spiel in Düsseldorf und bittet um Unterstützung für eine RWE-Institution.
Spielausfall, zum dritten Mal in Folge. Rot-Weiss Essen kommt aus dem Rhythmus. Das ist ziemlich ärgerlich in Anbetracht der Tatsache, dass sich unser RWE bislang wie eine gut geölte Maschine durch diese Saison der Besonderheiten und Absurditäten durchzuackern wusste.
Die Spielausfälle kamen zustande durch Wetter in Essen, nochmal Wetter in Ahlen und einem Corona-Verdachtsfall in den Reihen des angedachten Gegners SV Lippstadt. Der nächste Versuch, endlich wieder um Punkte gegen den Ball treten zu dürfen, findet nun kommenden Freitag im Paul-Janes Stadion am Flinger Broich in Düsseldorf statt.
Freitagabend schon lange nicht mehr gespielt
An einem Freitagabend haben wir schon lange nicht mehr gekickt, und auch wettertechnisch dürfte der Begegnung nichts im Wege stehen! Schließlich hat das Wetter gerade ein unglaubliches Umschaltspiel von Winter auf Frühling an den Tag gelegt.
Ortswechsel: Dem Hafenstübchen und allen anderen Trinkhallen, Lokalitäten und Imbissen im Umfeld der Hafenstraße dürfte der Blick in den Himmel gerade ziemlich wumpe sein, reicht doch allein der Blick in die Kasse, um Existenzängste zu haben. Das Geschäft an Spieltagen ist komplett weggebrochen.
Das Stauder am Hintern
Es ist lange nicht nur das Hafenstübchen allein, wo an Spieltagen schon Stunden vor Anpfiff die Kronenkorken der 0,5er Stauder fliegen, um gemeinsam auf erfolgreiche 90 Minuten anzustoßen. Überall sammelt sich der trink- und sangesfreudige rot-weisse Tross, den es zur Hafenstraße zieht. Im Takt der Verkehrsplaner wird die vorfreudige Fanschar aus den Bussen ausgespuckt und erobert die (Hafen-)Straße.
Macht es Autofahrern und Autofahrerinnen schwer, die Straßenverkehrsordnung einzuhalten, um sich ihrerseits den Weg zu einer Parkmöglichkeit zu bahnen. Das Stauder in der Hand, in der Tasche, am Hintern oder wo auch immer: Das Wegbier fester Bestandteil der Spieltagsrituale.
Die Schickeria für uns Fußballproleten
Meistens schon auf dem Hinweg ausgetrunken, schreit die Leber spätestens auf Höhe Hafenstübchen nach Nachschub, bevor es gilt, die Eintrittskarte vorzuzeigen. Wenn die Hausnummer 97a das Herz der Hafenstraße ist und somit unsere Lebensader, dann ist das Hafenstübchen die Seele der Hafenstraße. Ist die Schickeria für uns Fußballproleten, dieser siebte Himmel für Grillwurst im Brötchen.
Das Innenleben des Hafenstübchens so klein, da kann sich das pralle Fußballleben nur davor abspielen. Rot-Weiss Essen und seine Heimspiele sichern im Normalfall Existenzen, generieren Einnahmen. Ganz schmucklos daherkommend, ist das Hafenstübchen vor allem an Spieltagen ein kleiner, robust liebenswerter, Kosmos für sich.
Mit Foto auf einer virtuellen Bande
Es passt alles zueinander: Das geöffnete Fenster mit der "Stauderdurchreiche". Der Bratwurststand, die Möglichkeiten auszutreten und überhaupt. Man bekommt den Puls der Zeit gratis zum Bier dazu. Sieht Fanaufmärsche kommen und gehen, Polizeipferde Pferdeäpfel produzieren und überhaupt. Hier bin ich rot-weiss, hier darf ich es sein.
Um all das irgendwann auch wieder ausleben zu dürfen, benötigt das Hafenstübchen (wie alle anderen auch) unsere Hilfe. Praktisch sieht das so aus, dass man sich für kleines Geld plus Foto einen Platz auf einer virtuellen Bande sichern kann, um beim DFB Pokalauftritt gegen Holstein Kiel als „Durchlaufposten“ unsere Mannschaft zu stärken.
Hafenstübchen ist Rot-Weiss Essen
19,07% der Einnahmen kommen dem Hafenstübchen zugute. Wir können also eine der letzten Bastionen dessen, was für uns Fußball bedeutet, unterstützen. Fußball ist Hafenstübchen und Hafenstübchen ist Rot-Weiss Essen. Erhaltenswertes Kulturgut, welches es unbedingt zu schützen gilt. Also, zahlt nen Zehner, ladet ein Foto hoch und tut Gutes!
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