Essen. Der RWE-Vorsitzende freut sich nach dem unerwarteten Pokaltriumph über einen nicht eingeplanten warmen Geldregen in der Coronazeit.

Auch RWE-Vorsitzender Marcus Uhlig war nach dem Pokalsieg im Stadion Essen ein gefragter Mann, erst spät konnte er die Stätte des Triumphs verlassen. Am Morgen danach unterhielt sich unsere Redaktion mit dem immer noch strahlenden Sieger.

Hallo, Herr Uhlig, wie fühlt sich der Morgen an nach dieser Pokalnacht, dem größten Vereinstriumph seit Jahrzehnten?

Trotz kurzer Nacht fühlt es sich großartig an. Was und vor allem wie es gestern passiert ist, ist immer noch schwer in Worte zu fassen. Wir sind einfach megastolz auf unser Team.

Es ist ja schon fast Ironie des Schicksals, dass die Fans diesen Triumph nur im Dauerregen auf der Straße feiern konnten, oder?

Es ist und bleibt einfach eine bizarre Saison. Dass unsere Fans nicht im Stadion dabei sein können, ist tragisch und fühlt sich natürlich nicht gut an. Aber es ist derzeit halt auch nicht zu ändern. Trotz Corona freuen sich unsere Fans total über das, was in dieser Saison bislang geleistet wurde.

Insgesamt hat RWE im DFB-Pokal nun rund 2,5 Millionen Euro verdient, das ist mehr als ein warmer Regen in Pandemie-Zeiten, richtig?

Die Zahl 2,5 Millionen ist ebenso falsch wie die Vokabel „verdient“. Wir haben mit dem DFB-Pokal knapp 1,9 Millionen Euro Umsatz gemacht. Davon geht ein ordentlicher Teil an Siegprämien runter, die ich aber sehr gerne bezahle. Das, was dann noch übrig bleibt, ist in der Tat ein sehr warmer, weil natürlich nicht eingeplanter Regen auf unser Konto. Dadurch können wir die Corona-Verluste kompensieren.

Nun soll am Samstag ausgerechnet das wichtigere Spiel der Saison im Stadion Essen gegen den BVB II stattfinden, kann man den Schalter da überhaupt umlegen?

Warum so pessimistisch? Wir sind Sportler, wir sind RWE und wollen immer gewinnen. Und das Adrenalin von gestern schadet sicher nicht für das Dortmund-Spiel.

Der SC Verl hat letzte Saison in ähnlicher Situation den Rasen drei Tage nach dem Pokaltriumph für unbespielbar erklärt. Hier in Essen sollen am Wochenende zwei Partien ausgetragen werden. Eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit?

Der Platz ist in der Tat arg ramponiert. Bis zu den Regenfällen, die während des Spiels eingesetzt hatten und anschließend immer stärker wurden, war der Platz sogar überraschend gut bespielbar. Das hatten wir nicht zuletzt unserem Greenkeeping-Team zu verdanken, das seit heute Morgen alles daran setzt, den Rasen wieder in einen einigermaßen vernünftigen Zustand zu bekommen.

Alle aktuellen Nachrichten und Bilder zum Sport in Essen finden Sie hier

+++ Damit Sie keine Nachrichten aus Essen verpassen: Abonnieren Sie unseren WAZ-Newsletter. +++