Essen. Spitzenreiter gewinnt bei SF Lotte souverän mit 2:0 und ist nach 19 Spielen immer noch ungeschlagen. Verfolger Borussia Dortmund II lässt Punkte.
Es ist schon fast zur Routine geworden, obwohl es alles andere als selbstverständlich ist. Rot-Weiss Essen löste die Auswärtsaufgabe bei Sportfreunde Lotte mit inzwischen gewohnter Souveränität und gewann eine an Höhepunkten arme Partie verdient mit 2:0 (2:0). Da der ärgste Verfolger Borussia Dortmund II beim VfB Homberg nicht über ein 0:0 hinauskam, hat RWE den Vorsprung an der Spitze auf acht Punkte ausgebaut, allerdings hat der BVB drei Spiele weniger absolviert.
Wer eine solche Serie wie die Roten hinlegt, der braucht sich um das Selbstvertrauen nicht zu sorgen. Wer 18 Spiele lang ungeschlagen bleibt, weiß, dass er sich auf ein stabiles Mannschaftsgefüge verlassen kann. Und so trat RWE auch auf. Anders die Gastgeber, die bislang eine enttäuschende Saison gespielt haben und auf einem Abstiegsplatz stehen. Einziger Hoffnungsschimmer bislang für die Westfalen: Sie haben ihre 13 Punkte allesamt im eigenen Stadion geholt. Das sollte auch RWE als Warnung dienen.
Zum dritten Mal in Folge gleiche Startelf
RWE-Trainer Christian Neidhart schickte nun schon zum dritten Mal in Folge die gleiche Startelf ins Rennen – egal ob Englische Woche oder nicht. Die Jungs hatten souverän gegen den 1. FC Köln II (3:1) und unter der Woche gegen Straelen (4:1) gewonnen und sich damit auch das Vertrauen des Trainers verdient.
Rot-Weiss versuchte gleich, das Geschehen zu kontrollieren. Spieltechnisch, das deutete sich früh an, hatten sie klare Vorteile. Aber die Gastgeber gingen ebenfalls durchaus engagiert in die Zweikämpfe und lauffreudig ans Werk, sodass die Essener sich keine Nachlässigkeiten vor dem eigenen Tor erlauben durften. Und auf Lotter Konter musste sich der Spitzenreiter natürlich auch einstellen.
Die richtige Balance gefunden
Das funktionierte gut, der Favorit fand eine gute Balance zwischen defensiver Sicherheit und offensivem Drang. Torchancen ergaben sich allerdings nicht in den ersten 20 Minuten. Die erste richtige Möglichkeit brachte den Essenern aber gleich die Führung. Torjäger Simon Engelmann hatte sich aus dem Zentrum geschlichen und flankte von außen genau auf den Kopf von Daniel Heber, der zur 1:0-Führung (20.) einköpfte.
Das spielte natürlich den Rot-Weissen in die Karten. Routiniert ließen sie den Ball laufen und suchten weiterhin geduldig eine Lücke in der kompakten Deckung der Gastgeber. Als Oguzhan Kefkir in Höhe der Mittellinie nach einem Zweikampf liegenblieb, machten seine Kollegen einfach weiter. Möglicherweise hatte auch Lotte erwartet, dass RWE den Ball ins Aus schießen würde, wie es oft gehandhabt wird. Doch RWE ließ sich nichts anmerken. Marco Kehl-Gomez passte auf Cedric Harenbrock, der den Ball von links sehenswert ins lange Eck zum 2:0 (39.) beförderte.
Lotte kommt mit noch mehr Energie aus der Pause
Lotte wollte sich aber noch nicht geschlagen geben und startete mit viel Energie in die zweite Hälfte. Demaj (50.) prüfte RWE-Keeper Daniel Davari, und Timo Brauer, der ehemalige Rot-Weisse, verpasste das Ziel nur knapp (56.). Wenig später kam Sandro Plechaty über die rechte Seite, doch sein Pass in die Mitte rollte ins Leere, da wäre mehr möglich gewesen (53.).
Die Sportfreunde aus Lotte erkämpften sich eine gewisse Gleichwertigkeit, doch in manchen Situationen war zu spüren, dass es der relativ unerfahrenen Mannschaft an Klasse und Durchschlagskraft mangelte. RWE blieb alles in allem Herr der Lage, obwohl Trainer Neidhart einige Leistungsträger frühzeitig vom Feld nahm, um sie zu schonen. Aber Alternativen hat der Spitzenreiter bekanntlich genug. Rot-Weiss brachte den Auswärtssieg souverän nach Hause und bleibt auch in Spiel 19 unbesiegt. Wirklich beeindruckend.
So haben sie gespielt
SF Lotte - Rot-Weiss Essen (0:2)
RWE: Davari -Plechaty, Heber, Hahn, Grund - Grote (76. Neuwirt) - Young (79. Endres), Harenbrock (58. Condé), Kehl-Gomez, Kefkir - Engelmann (71. Platzek).
Tore: 0:1 Heber (20.), 0:2 Harenbrock (39.).