RWE gewinnt Derby gegen Wuppertal mit 6:1 und verschafft sich einen weiteren Vorteil an der Tabellenspitze. WSV geht erst nach der Pause unter.

Essen. Rot-Weiss Essen bleibt nach dem souveränen 6:1 (2:1)-Heimsieg gegen den Wuppertaler SV ungeschlagen und souveräner Spitzenreiter in der Regionalliga West. Allerdings erspielten sich die Gastgeber erst im zweiten Durchgang dieses überdeutliche Ergebnis, für das sich Simon Engelmann mit vier Toren unterm Strich maßgeblich verantwortlich zeichnete.

Da war sie, die Chance für Rot-Weiss Essen. Der direkte Rivale Borussia Dortmund II hatte zuvor im Heimspiel gegen den SV Rödinghausen gepatzt und beim 1:2 die erste Saisonniederlage kassiert. Egal wie, RWE würde also in jedem Fall die Tabellenführung behalten. Doch mit einem Heimdreier hätte man sich einen größeren Vorteil verschaffen können. Die Essener selbst mussten dazu nur ihre Hausaufgaben erledigen. Nur?

Rot-Weiss Essen gerät früh in Rückstand

Nach fünf Minuten deutete sich an, wie schwer das werden könnte an diesem Abend. Nach einem Ballverlust im Spielaufbau war die hochgelobte Essener Defensive plötzlich nur noch eine Luftnummer, völlig offen und unsortiert. Ein Pass auf den Ex-Essener Marwin Studtrucker, der konnte nach einem kurzen Sprint noch locker quer passen auf Beyhan Ametov, der frei und zentral vor dem Tor ohne Mühe das 1:0 für den Außenseiter erzielte.

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Erster Versuch, gleich ein Treffer: Das hatte der junge Jakob Golz nun wirklich nicht verdient. Golz war ins Essener Tor gerückt, weil die Nummer eins, Daniel Davari, positiv auf das Coronavirus getestet wurde und in Quarantäne musste.

Die Wuppertaler versteckten sich nicht , spielten durchaus mutig nach vorn, doch die Führung hielt nicht lange. Rot-Weiss schien wenig beeindruckt von dem Dämpfer und baute weiter in Ruhe und selbstbewusst auf.

Der Wuppertaler Tim Wendel gewinnt das Kopfballduell mit Dennis Grote. Später trifft der Essener per Kopf zum 3:1.
Der Wuppertaler Tim Wendel gewinnt das Kopfballduell mit Dennis Grote. Später trifft der Essener per Kopf zum 3:1. © Thorsten Tillmann

Zuckerpass von Große leitet Ausgleich ein

Dann wieder einmal ein Zuckerpass von Grote genau durch die Schnittstelle auf Harenbrock, der fast auf der Grundlinie stehend den Blick für Engelmann hatte. Pass zurück – und der RWE-Torjäger setzte die Kugel aus 16 Metern unter die Latte zum 1:1 (10.). Typisch Engelmann, bei dem Toreschießen immer so verdammt einfach aussieht.

Wie auch beim 2:1 (23.). Nach einer Ecke stocherten die Widersacher gemeinsam nach dem Ball, dann schob Young die Kugel nach außen auf „Engel”, der Maß nahm und die Pille wie selbstverständlich ins lange Eck setzte. Die Verhältnisse waren aus Essener Sicht wieder gerade gerückt. Und Cedric Harenbrock prüfte mit zwei Versuchen aus der Distanz WSV-Torwart Lübcke, der jeweils mit den Fingerspitzen klärte (25./31.).

RWE kontrollierte die Partie, war aber gut beraten, die Situation nicht zu unterschätzen, denn der WSV hatte sich längst nicht aufgegeben und versuchte immer wieder, Nadelstiche zu setzen.

RWE-Keeper Jakob Golz verhindert den Ausgleich

Den ersten Warnschuss nach der Pause gab wieder Wuppertal ab. Bei einem Freistoß von Ametov aus 17 Metern tauchte Golz ab und klärte (47.). Wie in Hälfte eins blieb RWE die Antwort nicht lange schuldig. Grund zirkelte einen Eckball auf Grote , der mit dem Hinterkopf ins lange Eck zum 3:1 (52.) verlängerte.

Wie schon in Homberg erwiesen sich die Rot-Weissen als ziemlich effektiv vor dem gegnerischen Tor. Und Effektivität gleich Engelmann. Nach einem Einwurf verlängerte Hahn mit der Hacke und Engelmann vollendet volley und platziert ins Eck zum 4:1 (67.). Es ist Saisontreffer Nummer 13 für den Torjäger, der diesen Namen wahrlich verdient, denn Nummer 14 sollte folgen. Als Harenbrock Pech hatte bei einem Pfostentreffer, stand natürlich der Essener mit der Nummer 11 goldrichtig und erhöhte auf 5:1 (82.). Den Schlusspunkt in diesem am Ende doch einseitigen Derby setzte dann der eingewechselte Marcel Platzek (89.).

Rot-Weiss Essen - Wuppertaler SV 6:1

RWE: Golz - Plechaty, Heber, Hahn, Grund - Grote (73. Neuwirt)- Young (66. Kefkir), Kehl-Gomez (77. Platzek), Harenbrock, Endres (73. Condé) Engelmann.

WSV: Lübcke - Pytlik, Uphoff, Cokkosan, Saric Erwig-Drüppel (56. Marzullo), Müller, Wendel (56. Salau) Ametov - Studtrucker (66. Maier), Königs (66. Studtrucker).

Schiedsrichter: Habibi

Tore: 0:1 Ametov (5.), 1:1, 2:1 Engelmann (10., 23.), 3:1 Grote (52.), 4:1, 5:1 Engelmann (67., 82.), 6:1 Platzek (89.).