Essen. Vielleicht startet die Saison erst im Januar 2021. Der Verband befragt derzeit die Zweitregionalligisten. Frintrop ist dafür – Miners dagegen.

Die Saison der Zweiten Basketball-Regionalliga soll am übernächsten Wochenende starten – doch die dramatisch steigenden Corona-Fallzahlen stellen die Spielzeit nun in Frage. Nach einem Stimmungstest unter den Vereinen im Westdeutschen Basketball-Verband hat sich das Präsidium nun dazu entschlossen, den Start aller Ligen unterhalb der Regionalligen sowie der Nachwuchsligen auf Januar 2021 zu verschieben. „Nur wenn das Infektionsgeschehen auf einem niedrigen Niveau bleibt, hat der Basketball eine Chance, in allen Ligen einen Spielbetrieb zu gestalten“, hieß es in der amtlichen Mitteilung. Viel wichtiger noch sei aber, dass die Vereine einen Trainingsbetrieb durchführen können.

Am Freitag soll es eine Entscheidung geben

Und: „Es gilt aber auch, die Ängste und Sorgen vor Infektion wie auch vor einer Quarantäne zu berücksichtigen und zu respektieren.“

Für den Bereich der Regionalligen findet derzeit eine Abstimmung unter den Vereinen statt – wohl am Freitag soll es hier eine Entscheidung geben. Die Meinungen gehen weit auseinander – was allein in Essen überaus deutlich wird. In Frintrop sei man geschlossen gegen einen Saisonstart, so Trainer Tobias Stadtmann. „Basketball ist Hobby und ist daher verzichtbar.“

ETB hat den Aufstieg als großes Ziel

Das sieht man bei den Miners – natürlich – anders. Der ETB hat sich den Aufstieg als Ziel gesetzt, entsprechend auch in den Kader investiert. Die Strukturen sind hier gänzlich andere als bei Adler Union. „Wir haben sofort geantwortet und uns ganz klar für einen Saisonstart ausgesprochen“, so Raphael Wilder, Sportlicher Leiter der Miners. Er verweist auf einen reibungslosen Spielbetrieb in der Ersten Regionalliga (über dessen Aussetzung auch noch entschieden werden muss) und auf die Schwierigkeiten im Falle einer Verschiebung: „Wir müssen die Spieler bezahlen, wir haben Sponsorenverträge und auch im Januar wird sich die Situation nicht grundlegend anders darstellen.“

Ja, bei den Miners ist es ein bisschen mehr als nur ein Hobby. Klar ist: Wenn auch der Spielbetrieb in der Ersten Regionalliga ausgesetzt wird und sich eine deutliche Mehrheit der Mannschaften für eine Verschiebung ausspricht, sind auch den Miners die Hände gebunden. Ein Gedanke, mit dem sich Raphael Wilder nicht so recht befassen will. Denn es gibt andere Optionen, so Wilder. Ein Szenario: Die Saison könnte aufgrund der wohl über Januar hinausgehenden Ungewissheit komplett abgesagt werden. Dann könnten die Vereine befragt werden, die wirklich aufsteigen wollen und dies auch untermauern können.

Zweigleisige Erste Regionalliga ist denkbar

Es werden wohl kaum mehr als eine handvoll Teams sein, das lehrt durchaus die Vergangenheit. Sie könnten mit einer Wildcard ausgestattet die Erste Regionalliga auffüllen. Aber auch eine zweigleisige Erste Regionalliga muss ja nicht ausgeschlossen werden. Eine andere Möglichkeit: Es finden sich ausreichend Teams, die spielen wollen. Je nach Anzahl spielen sie den Aufstieg in nur einer Staffel (bei zwei Aufsteigern), oder doch in derer zwei (je ein Aufsteiger) der Zweiten Regionalliga aus. Klar ist: Alle Vereine, die nicht antreten wollen, werden dadurch keine Nachteile haben. Sie können kostenfrei zurückziehen, es wird keine Absteiger geben.