Essen. 10.000 Euro für die Neven-Subotic-Stiftung und 1.510 Euro für „Ein Herz für Moria“. Die Ü23 des SuS Haarzopf sammelt weiter für den guten Zweck.
Er wollte gerne kommen und sich selber vor Ort für die Hilfsbereitschaft seiner Mitstreiter bedanken. Doch dann kamen ihm Transferverhandlungen dazwischen, sodass er eine nette Grußbotschaft schickte: Die Rede ist von Neven Subotic und dem SuS Haarzopf.
Der ehemalige serbische Nationalspieler, zweifacher Deutscher Meister mit Borussia Dortmund und zuletzt beim 1. FC Union Berlin am Ball, ist zu Denizlispor in die Türkei gewechselt. Abseits des Fußballs engagiert sich der Verteidiger aber weiterhin für die gute Sache – und das gerne in Zusammenspiel mit einem Amateurklub aus Essen.
Sauberes Wasser für die Ärmsten
Im Jahr 2012 gründete der heute 31-Jährige die Neven-Subotic-Stiftung, die sich zum Ziel gesetzt hat, Menschen in den ärmsten Regionen der Welt mit sauberem Wasser zu versorgen. In Äthiopien konnten bisher durch Spenden insgesamt 212 Brunnen-Projekte realisiert werden, laut der Homepage der Stiftung sind 151 Projekte in Bearbeitung. Neven Subotic war in den letzten Jahren mehrfach in dem afrikanischen Land, um sich vor Ort ein Bild von den Fortschritten seiner Initiative zu machen.
Nun kann durch die Hilfsbereitschaft des SuS Haarzopf und anderer Amateurklubs aus Essen weiteren Menschen in Äthiopien der Zugang zu sauberem Trinkwasser und hygienischen Waschmöglichkeiten ermöglicht werden. Die zweite Mannschaft, auch Ü23, des Bezirksligisten sammelt – in Zusammenarbeit mit der I-do-Spenden-App – seit diesem Sommer bei jedem Spiel für karitative Projekte.
Am vorvergangenen Freitag lud der SuS das Oberliga-Team der Spielvereinigung Schonnebeck zum Freundschaftskick nach Haarzopf. 300 Zuschauern sorgten nicht nur für ein ausverkauftes Haus am Föhrenweg, sondern auch für eine volle Kasse. „Wir haben durch Eintrittsgelder sowie den Verkauf von Bier und Würstchen über 7.000 Euro für die Neven-Subotic-Stiftung eingenommen“, freut sich Marc Enger.
Der ehemalige Schonnebecker ist zu seinem Jugendverein Haarzopf zurückgekehrt, um in der Kreisliga B mit seinen Kumpels zu kicken und Geld für den guten Zweck zu sammeln. Schon vor dem Spiel gegen Schonnebeck waren 3.000 Euro durch den Verkauf von Getränkedosen mit dem Emblem des SuS Haarzopf sowie Kapuzenpullis im Vereinsoutfit zusammen gekommen. Ob Pils, Gegrilltes, Behälter oder Klamotten: Die örtlichen Sponsoren verzichteten darauf, ihre Herstellungskosten dem Klub in Rechnung zu stellen, damit möglichst viel Geld für den guten Zweck übrig bleibt. „Ich finde es grandios, dass Ihr Euch so engagiert und mit Eurem Geld ein Brunnenprojekt in Äthiopien unterstützt“, lobte Neven Subotic per Videobotschaft die tolle Unterstützung aus dem Ruhrpott.
1.510 Euro für „Ein Herz für Moria“
Eine Woche nach der starken Aktion für die Neven-Subotic-Stiftung allerdings waren die Haarzopfer schon wieder im Dienst der prima Sache unterwegs. Am vorigen Freitag stattete die Ü23 des SuS den Schonnebeckern einen Gegenbesuch ab. In einem erneut freundschaftlichen Kick, diesmal gegen die Alten Herren der Spielvereinigung, ging es diesmal darum, für die Essener Initiative „Ein Herz für Moria“ und die Flüchtlingshilfe Essen zu sammeln. „Ich bin begeistert und kann mich nur für die Hilfsbereitschaft der Zuschauer bedanken“, freute sich Marc Enger anschließend über 1.510 Euro für „Ein Herz für Moria“ und die Flüchtlingshilfe Essen.
Auch bei jedem Meisterschaftsspiel in der Kreisliga B sammeln die Haarzopfer Spenden für den guten Zweck. Im Vorfeld der Partien wird ein Sponsor als Torpate gesucht, der 20 Euro für jeden Treffer spendet.
Da kommt es gerade recht, dass die stark besetzte „Zwote“ des SuS nicht mit Treffern geizt. Im Gegenteil, nach drei Spielen stehen bereits 32:0 Tore auf dem Konto der Grün-Weißen. Beim 17:0 gegen die vierte Mannschaft der SG Essen-Schönebeck kamen bereits 340 Euro für „Ein Herz für Moria“ zusammen.
Am letzten Sonntag gelang zwar „nur“ ein 9:0 gegen den VfB Frohnhausen III, doch statt 180 Euro gingen stolze 440 Euro an das SOS-Kinderdorf Essen. Torpate Sport Duwe stockte die Summe um 260 Euro auf, sodass Kinder aus sozial schwachen Verhältnissen in den Herbstferien einen schönen Ausflug in einen Freizeitpark planen können.
Weil die Haarzopfer auf Social-Media-Kanälen wie Facebook und Instagram sehr aktiv sind, erreichen ihre Aktionen natürlich eine breitere Öffentlichkeit, als es normalerweise für einen recht kleinen Amateurklub der Fall wäre. „Für die gesamte Hinrunde haben wir schon die Torpaten beisammen“, berichtet Marc Enger. „Ich denke, dass wir bald auch Vollzug für die gesamte Saison vermelden und somit weitere Projekte unterstützen können.“ Darunter soll auch ein eigener Brunnen für die Neven-Subotic-Stiftung sein.