Essen. Essener Fußballfrauen spielen am Mittwoch das Viertelfinale im DFB-Pokal bei Turbine Potsdam. Das Ligaspiel dort vor Corona-Pause knapp verloren.
Der Wiedereinstieg der SGS Essen in den Spielbetrieb ist gleich ein Knaller. Am 28. Februar bestritt der Essener Frauenfußball-Bundesligist seine bisher letzte Partie, ehe die Corona-Pandemie für eine dreimonatige Zwangspause voller Ungewissheit sorgte. Seit fast zwei Wochen steht bekanntlich fest: Die Saison kann fortgesetzt werden. Und an diesem Mittwoch (13.15 Uhr, live im WDR) ist es nun soweit für die Mannschaft von Trainer Markus Högner: Sie kämpft im DFB-Pokal bei Turbine Potsdam um den Einzug ins Halbfinale.
Zwei Siege noch für den Traum vom Endspiel
Es wäre der vorletzte Sieg, der nötig ist, um sich den großen Traum vom Endspiel in Köln zu erfüllen. Und auch wenn es Trainer Högner seinen Spielerinnen sicherlich verbietet: Der Gedanke an ein mögliches Halbfinale lädt durchaus zum Träumen ein. Denn dem übermächtigen VfL Wolfsburg würde die SGS in jedem Fall aus dem Weg.
Stattdessen würde sie im Erfolgsfall auf den Sieger der Partie zwischen der TSG Hoffenheim und Bayer Leverkusen treffen. Beide hat Schönebeck in dieser Spielzeit schon geschlagen und wäre auch auswärts sicher nicht chancenlos.
Das Privileg, die Saison zu Ende spielen zu dürfen
Nur: Noch sind es Gedankenspiele mit sehr viel Konjunktiv versehen. Högner selbst freut sich erst einmal darüber, dass es überhaupt eine Fortsetzung der Saison gibt: „Ich bin froh, dass wir dieses Privileg haben.“ Für seine Elf beginnt die Wiederaufnahme allerdings etwas später als für die meisten Konkurrenten, die schon am vergangenen Wochenende starteten.
Die SGS schaute zu, da ihre Partie gegen Jena auf den 24. Juni verlegt wurde. So sollen die Thüringerinnen die Möglichkeit auf eine faire Vorbereitung bekommen, nachdem sie aufgrund behördlicher Vorgaben erst deutlich später ins Mannschaftstraining einsteigen durften als die anderen Teams in der Liga.
Potsdam verliert in letzter Sekunde
Dass die SGS im Pokal nun gewissermaßen gleich von 0 auf 100 durchstarten muss, möchte Högner nicht als Nachteil verstehen: „Ich hätte lieber auch schon am Wochenende gespielt. Aber wir nehmen die Situation so an, wie sie eben ist.“ Und die Brandenburgerinnen dürfte der erste Auftritt nach der Pause auch nicht beflügelt haben: Gegen Freiburg kassierte Turbine nach 2:0-Führung in der Nachspielzeit noch eine 2:3-Pleite und liegt in der Tabelle weiter hinter Schönebeck.
Allerdings erinnern sich die Gastgeberinnen noch gerne an den letzten Auftritt vor der Corona-Pause: Damals schlugen sie die SGS in einer umkämpften Partie mit 1:0. „Wir haben dort ein gutes Spiel gemacht, mussten uns aber wegen einer Unachtsamkeit nach einer Standardsituation geschlagen geben“, blickt Högner zurück. Ähnlich eng sollte es diesmal zugehen. Allerdings mit einem Unterschied: Auf die Unterstützung seiner Fans muss Potsdam nun verzichten.