Essen. Volleyball-Bundesliga hat den Spielbetrieb in der 1. und 2. Bundesliga eingestellt. Humänner haben nun mehr Zeit, über Zukunft nachzudenken.
Sportlich sieht es für den VV Humann in der 2. Bundesliga mau aus. Gegen den Tabellenzweiten CV Mitteldeutschland kassierten die Humänner zuletzt am Hallo mit dem 1:3 die elfte Niederlage in Folge. Doch seit Donnerstag brauchen sie sich in der Wolfskuhle keinen Kopf mehr zu machen, ob sie den Klassenerhalt in den restlichen sechs Spielen noch packen werden.
„Der Spielbetrieb der 2. Bundesliga der Frauen und Männer wird mit sofortiger Wirkung eingestellt“, verkündete die Volleyball Bundesliga (VBL) am Donnerstag. Damit fallen die beiden Spiele des VC Allbau in der 2. Liga der Frauen an diesem Freitag gegen BW Dingden sowie am Samstag bei Bayer Leverkusen aus. Und das Heimspiel des VVH gegen den SC Moers am Samstag ebenfalls.
Reglungen zu Auf- und Abstieg werden später getroffen
„Die vielen regional unterschiedlichen Regelungen sowie bereits ausgesprochene Hallensperrungen machen die Weiterführung der Spiele unmöglich“, heißt es in der Begründung der VBL. „Regelungen zu Auf- und Abstieg werden zu einem späteren Zeitpunkt und in enger Abstimmung mit dem Deutschen Volleyball-Verband (DVV) getroffen und kommuniziert.“
Die VCA-Damen haben nach Stand der Dinge als Tabellensiebter den Klassenerhalt geschafft, der VV Humann hingegen beendet diese abgebrochene Spielzeit als Tabellenletzter. Aber ob das auch gleichbedeutend mit dem Abstieg sein wird, ist offen. „Ehrlich gesagt, ich bin gar nicht so traurig, dass die Saison schon jetzt zu Ende ist“, sagt VVH-Trainer Jens Bräkling. „So bleiben uns zwei intensive Monate erspart mit hartem Trainingsalltag und strapaziösen Auswärtsfahrten wie beim Doppelspieltag in Berlin. Und wir sind ja sowieso schon die ganze Zeit auf dem Zahnfleisch gelaufen.“
Finanzieller Verlust bleibt wohl überschaubar
Finanziell ist der Verlust wohl überschaubar und das geringste Problem. Drei Heimspiele wären es zwar noch gewesen, aber die Einnahmen sind so hoch nicht. Und vertraglich gebundene Spieler braucht der VVH nicht bis Ende April zu bezahlen.
Es war in der Tat nicht die Saison für die Humänner, die in den Jahren zuvor meist im oberen Tabellendrittel die 2. Liga unsicher gemacht hatten. Doch nach dem Umbruch hatte die junge Mannschaft erhebliche Probleme mitzuhalten, zumal auch immer wieder einige Leistungsträger ausfielen. Nach guten Start ging es konsequent bergab. Es gab Lichtblicke, mehr aber auch nicht. „Nun haben wir etwas mehr Zeit und können uns in Ruhe zusammensetzen, um zu beraten, wie es weiter gehen soll“, sagt Bräkling.
Tabellenletzter muss nicht zwangsläufig absteigen
Die Abstiegsregelung steht laut VBL zwar noch aus, aber in den Jahren zuvor war es schon häufiger so, dass die sportlichen Absteiger nicht zwangsläufig eine Liga tiefer gegangen ist. Gleiches gilt für die Tabellenspitze, wo der Meister auch schon mal auf den Sprung ins Oberhaus verzichtete - aus wirtschaftlichen Gründen.
So hat der Tabellendritte Moerser SC, gegen den Humann am Samstag hätte aufschlagen sollen, für sich entschieden, dass man den Aufstieg in die 1. Bundesliga wagen würde, sofern sich die Chance bietet - und sei es am Grünen Tisch oder mit einer Wild Card.
Die Humänner indes werden sich nun sortieren und gemeinsam abwägen müssen, was für sie das Beste ist, was ihnen an Spielern zu Verfügung steht und ob sie damit eine konkurrenzfähige Mannschaft für die 2. Bundesliga stellen können. Am 1. Mai ist Stichtag für den Lizenzantrag.