Essen. Essener Turnier bot neun Tage lang Tennis vom Feinsten. Auch für die Ausrichter war die Veranstaltung mit knapp 650 Teilnehmern Herausforderung.

Zehn Tage war mal wieder „Tennis total“ im TVN Tennis-Zentrum in Essen-Bergeborbeck. Die bundesweit besten 640 Spielerinnen und Spieler im Seniorenbereich kämpften bei der 52. Auflage der Deutschen Seniorenmeisterschaften in den Altersklassen von AK 40 bis 85 um die Titel. Es ist das weltweit wohl größte Hallenturnier im Tennis.

Auch zwei Jahre nach dem Jubiläum gehört der Niederrhein weiter zu den erfolgreichsten Verbänden im deutschen Seniorentennis. Aufatmen auch bei dem Organisationsteam mit Sabine Gerke-Hochdöffer, Desiree Leupold, Renate Czekalla, Janine Lang und Dietmar Stratmann nach den neun stressigen Tagen mit täglichen Einsatzzeiten bis zu über zwölf Stunden. Die Ausrichter haben diese Herausforderung aber wie gewohnt mit Bravour bestanden.

Zufriedenes Fazit der Turnierdirektoren

Turnierdirektor Jürgen Müller und Turnierleiterin Sabine Gerke-Hochdörffer, selbst ehemalige Deutsche Meisterin, zogen ein zufriedenes Fazit: „Das sportliche Niveau war in allen Altersklassen extrem hoch. So gute Felder haben wir sehr lange nicht gehabt.“

Die ehemaligen Profispielerin Petra Theuring spazierte durch die Altersklasse 45 und hatte im Finale gegen Sonja Vogt (TC Bredeney) trotz des klaren 6:4, 6:2 Erfolges noch die größte Mühe. Die ehemalige Nummer 29 im Welt-Ranking (als Petra Begerow) trat auch gegen Steffi Graf oder Venus Williams an und erreichte in den 90er Jahren sogar mal die zweite Runde beim Grand-Slam-Turnier in Paris. Theuring schlägt derzeit für den TC Moers 08 auf.

Die ehemalige Weltklassespielerin Petra Theuring siegte klar gegen die Bredeneyerin Sonja Vogt.
Die ehemalige Weltklassespielerin Petra Theuring siegte klar gegen die Bredeneyerin Sonja Vogt. © Dieter Meier

Überzeugende Vorstellung in der Königsklasse

Eine überzeugende Vorstellung gab auch Svenja Weidemann in der „Königsklasse“ 40. Die Mannheimerin, die für Ludwigshafen spielt, entthronte in einem langen Endspiel Manon Kruse aus Münster in zwei Sätzen. Weidemann war unter anderem 2016 Weltmeisterin im Doppel und mit der deutschen Nationalmannschaft von 2008 bis 2011 als Profi auf Tour.

Ein alter Bekannter in Essen, aber ein Neuling bei den DM-Titelkämpfen war Tomas Berend vom Mittelrheinvertreter SW Neu-Bottenbroich, der 2003 seinen Davis-Cup Auftritt für Deutschland hatte. Berend war 13 Jahre lang auf der ATP-Tour und stand 2005 auf Platz 74 der Weltrangliste. „Es war mein erster Auftritt bei einer Deutschen Meisterschaft der Senioren“, freute sich der 45-Jährige über seinen 7:6, 6:3-Erfolg in dem hochklassigen, aber für ihn völlig stressfreien Finale gegen den Mülheimer und Etuf-Trainer Christian Schäffkes, der wie bei seiner Niederlage im Vorjahr gegen Gerhard Falke den Titel verpasste. „Ohne starke Returns ist es schwierig, in der Halle zu gewinnen“, so sein Fazit.

Bohlen verteidigt Titel bei den Herren 40

Bei den Herren 40 wiederholte Bastian Bohlen (Lehrter TC) seinen Erfolg aus dem Vorjahr gegen den Remscheider Matthias Schramm. Der topgesetzte Ratinger Marc Pradel bezwang in AK 50 „planmäßig“ seinen Klubkameraden Sven Hüttner.

Nach dem Halbfinal-Aus der favorisierten Krefelderin Helga Nauck (AK 55) gegen die Mainzerin Christina Wolf gewann Jolanta Bojko aus Gensingen das Endspiel gegen Wolf in drei Sätzen.