Essen. Essener Mountainbiker feiert nach Team-Wechsel internationalen Erfolg in Andalusien. Platz zwei in Gesamtwertung bringt Weltranglistenpunkte.
Der Wechsel von Olympia-Hoffnung Ben Zwiehoff (26) zum Team Centurion-Vaude scheint dem jungen Essener Mountainbiker sehr gut bekommen zu sein. Beim größten und wichtigsten Etappenrennen in Europa, dem Andalusia-Bike-Race, belegte er einen überragenden zweiten Platz und sicherte sich somit viele wichtige Punkte für die Weltrangliste. Und es bringt ihn der Teilnahme an den Olympischen Spielen in Tokio natürlich auch ein Stück näher.
Das Mountainbike-Event in Andalusien ist in der höchsten Kategorie ausgeschrieben. Nur weitere drei Rennen haben für dieses Jahr diesen Status erhalten. Vergleichbar sind sie mit den großen Straßenrundfahrten wie der Tour de France oder dem Giro Italia. Fast 400 Kilometer auf ruppigen Trails und über 10.000 Höhenmeter mussten die Fahrer innerhalb von sechs Tagen bewältigen. Entsprechend hochklassig besetzt war die Konkurrenz.
Erste richtige Standortbestimmung der Saison
Zwiehoff, der bereits die Norm für die Olympischen Spiele erfüllt hat, ging es neben den wichtigen Punkten auch um eine erste richtige Standortbestimmung und ein hochklassiges Training für die weitere Saison. „Ich wusste, dass ich bereits gut in Form bin, aber als ich die Startliste dort gesehen habe, dachte ich, in die Top Ten zu kommen, wäre super.“
Doch bereits im Zeitfahren am ersten Tag zeigte Zwiehoff, dass mehr möglich ist. Obwohl er kurzfristig zum Rennen angereist war und die technisch schwere Strecke nicht besichtigen konnte, sicherte sich Zwiehoff mit nur 24 Sekunden Rückstand auf den Sieger den vierten Platz. Auf der zweiten Etappe schob sich der junge Essener dann bereits auf Platz drei vor und konnte am vierten Tag ein kurze Schwäche des bis dahin Zweitplatzierten nutzen und sich hinter dem späteren Rundfahrtsieger Fabian Rabenstein (Italien) auf Rang zwei der Gesamtwertung schieben.
Technischer Defekt macht Rennen noch einmal spannend
Auf der Schlussetappe rund um Cordoba machte Zwiehoff es dann noch einmal spannend. Souverän in Führung liegend, hatte er zehn Kilometer vor Ziel einen technischen Defekt, der ihm als Etappensechsten fast zwei Minuten Rückstand einbrachte. Dennoch reichte es für den zweiten Platz in der Gesamtwertung.
„Das war ein Sieg des Willens und eine echt große Teamleistung“, sagte Zwiehoff nach der letzten Zieldurchfahrt. „Die Unterstützung war echt unglaublich, in den letzten Tagen sind meine beiden Teamkollegen komplett uneigennützig für mich gefahren und haben diesen Erfolg erst ermöglicht.“