Konstanz. Der Tusem gewinnt ein umkämpftes Spiel beim Abstiegskandidaten HSG verdient mit 30:24 (13:12). Das Siewert-Team war am Ende stärker und cleverer.
In der letzten Aktion des Duells zwischen der HSG Konstanz und dem Tusem Essen spiegelte sich die gesamte Schlussphase wider: Sogar Konstanz‘ bärenstarker Tom Wolf scheitert mit seinem Siebenmeter an Essens Torwart Fredrik Genz. Aber nicht nur dem Rückraumspieler ging letztendlich die Luft aus, sondern auch seinen Teamkollegen. Am Ende musste sich der Abstiegskandidat dem Aufstiegskandidaten mit 24:30 (12:13) geschlagen geben.
Lange hatte sich die Mannschaft vom Bodensee gegen den Favoriten gewehrt und war drauf und dran, ihn zu ärgern. Aber der Tusem behielt die Ruhe und zeigte in der Schlussphase den Siegeswillen – konnte somit die Partie zu seinen Gunsten drehen. „Vor uns lag noch eine Rückfahrt über acht Stunden. Wenn wir das Spiel verloren hätten, dann wären diese acht Stunden doch sehr lang geworden“, schmunzelte Essens Trainer Jaron Siewert nach dem Sieg. Der 26-Jährige hatte gut lachen, denn sein Team sackte nicht nur die zwei Punkte ein, sondern zeigte in der zweiten Halbzeit eine solide Leistung.
Siegeswillen in der Schlussphase
Der Weg dorthin war jedoch lang. Denn im ersten Durchgang ließ der Tusem viele Chancen liegen, zeigte sich ungewohnt abschlussschwach. Immerhin: Die Abwehr arbeitete konzentriert, und technische Fehler leistete sich die Mannschaft von der Margarethenhöhe so gut wie keine. Das, was in den vergangenen Wochen häufiger zum Problem wurde. Konstanz blieb dem Tabellenzweiten knapp 45 Minuten auf den Fersen und agierte mutig, war vor allem in Person von Tom Wolf gefährlich. Der Rückraumspieler kam insgesamt auf zehn Tore, da war sogar Fredrik Genz gelegentlich machtlos – trotz seiner insgesamt 13 Paraden. Auf der anderen Seite übernahmen Tim Zechel und Tom Skroblien Verantwortung und setzten der Torflaute ein Ende.
Mehr Tiefe im Angriffsspiel
In der Schlussphase gewann der Sturm an Stärke, und so wehte er die Hoffnungen der Hausherren davon. Der Tusem spielte souverän zu Ende und hatte offenbar mehr Kraft, um dieses umkämpfte Duell für sich zu entscheiden. „In der zweiten Halbzeit haben wir ein paar Umstellungen vorgenommen, dadurch hatten wir mehr Ballgewinne, Tempo und mehr Tiefe im Angriffsspiel“, erklärte Jaron Siewert den Schlüssel zum Erfolg.
Die HSG Konstanz erlaubte sich zu viele Fehler, ließ beste Möglichkeiten ungenutzt und kam letztendlich nicht mehr hinterher. Ganz zur Freude des Tusem-Trainers: „Wir haben diese schwere Aufgabe in Konstanz als Team gelöst, und es verdient viel Anerkennung für die Jungs, dass sie dieses Spiel noch gedreht haben. Viele Spieler haben gut Verantwortung übernommen.“
Anschluss zum Spitzenreiter gewahrt
Die Essener halten den Anschluss zum Tabellenführer HSC Coburg und sind dem Aufstieg in die Bundesliga wieder einen Spieltag nähergekommen. Doch bis zum Saisonende wird es noch ein Kraftakt werden, der am kommenden Freitag im ThSV Eisenach die nächste schwere Aufgabe beherbergt, ehe dann beim direkten Verfolger ASV Hamm-Westfalen (14. März) der erste Showdown des Saison-Endspurts ansteht.
HSG Konstanz – Tusem Essen 24:30 (12:13)
Konstanz: M. Wolf, Haßferter; Stolz, Czako (2), Jäger, Hild (2), T. Wolf (10/4), Wiederstein (2), Dangers (3), Maier-Has, Beckmann, Braun (2), Jud (1), Keupp (1), Wendel (1).
Tusem: Genz, Bliß; Beyer, J. Ellwanger (3), Urios, Akakpo (3), Szczesny, Ridder (4), Müller (2), Firnhaber (4), Klingler (3/3), Kluth, Skroblien (6/4), Zechel (5).
Siebenmeter: 4/7 – 7/10
Strafminuten: 6 – 8
Schiedsrichter: von der Beeck/Briese (Köln)
Zuschauer: 1300
„Spielfilm“: 2:3 (5.), 4:6 (10.), 6:7 (15.), 8:9 (20.), 10:12 (25.), 12:13 (30.) – 14:14 (35.), 18:17 (41.), 19:21 (45.), 20:23 (50.), 21:26 (55.), 24:30 (60.)