Essen. Doch die Situation am Tabellenende der 2. Bundesliga wird für Essen nach der 1:3-Heimniederlage gegen VC Bitterfeld-Wolfen immer brenzliger.

Der VV Humann hat auch das Heimspiel gegen den VC Bitterfeld-Wolfen vergeigt. „Vergeigt? Na ja, so würde ich es nicht ausdrücken“, meinte VVH-Trainer Jens Bräkling nach der 1:3-Niederlage in diesem Kellerduell. „Das, was auf dem Papier steht, ist natürlich enttäuschend, aber ich bin gar nicht so unzufrieden, denn phasenweise konnten wir schon abrufen, was in uns steckt. Ich habe viele ordentliche Momente gesehen, aber wir müssen einfach konstanter und konsequenter werden.“

Mondorf gewann 3:2 in Braunschweig

Lichte Momente werden sicher nicht reichen im Abstiegskampf der 2. Volleyball-Bundesliga. Die ohnehin brenzlige Lage für den Tabellenletzten aus Steele hat sich mit dieser neunten Pleite in Folge weiter zugespitzt, denn der Vorletzte TuS Mondorf gewann mit 3:2 in Braunschweig, so dass selbst die Mondorfer (bei einem Spiel mehr) bereits vier Zähler vor Humann liegen.

Die Gastgeber leisteten sich einmal mehr zu viele Schwächephasen und in einigen Situationen fehlte ihnen auch Fortune. Im ersten Satz musste der VVH nach zunächst ausgeglichenem Verlauf abreißen lassen. Bräkling wechselte, brachte Felix Quecke für Lukas Hußmann und es wurde noch einmal eng. Doch der Satz ging schließlich mit 25:23 an Bitterfeld. Im zweiten Durchgang waren die Steeler dann voll da. Sie schlugen gut auf, überzeugten in Block- und Abwehrarbeit. Die Gäste aus Sachsen-Anhalt, die unter anderem einen Zuspieler mit Erstliga-Erfahrung aufbieten konnten, hatten deutlich das Nachsehen.

Widersprüchliche Schiedsrichter-Entscheidung kostet Humann Satzball

Mitte des dritten Satzes verloren die Humänner allerdings erneut ihren Rhythmus. Trainer Bräkling brachte Zuspieler Matthäus Gawryluk – und Lukas Hußmann kehrte aufs Feld zurück. Wieder wurde es knapp und wieder ging der Satz an Bitterfeld. Auf Augenhöhe verlief das Duell dann auch im vierten Durchgang, in dem VVH die meiste Zeit mit zwei Zählern vorn lag.

Beim Stand von 23:23 die wohl entscheidende Szene: Nach einem Essener Angriff hatte der zweite Schiedsrichter den Ball auf dem Boden gesehen, also Satzball Humann. Der erste Schiedsrichter allerdings sah es anders und entschied schließlich auf Wiederholung des Ballwechsels. Humann patzte im zweiten Anlauf. Matchball für die Bitterfelder, den sie auch gleich nutzten.

Keine unlösbare Aufgabe in Warnemünde

Trotz der Misserfolgsserie seines Teams bleibt Trainer Jens Bräkling zuversichtlich: „Es sind noch genug Spiele und wir haben es selbst in der Hand. Wenn wir jetzt den Glauben an uns verlieren, wäre das fatal.“ Am kommenden Samstag schlägt sein Team in Warnemünde auf. Auch keine unlösbare Aufgabe wie das Hinspiel zeigte, das VV Humann mit 3:2 gewann.

VV Humann - VC Bitterfeld-Wolfen 1:3 (23:25, 25:13, 21:25, 23:25).
Spielminuten:
93.
VVH: Wojtczak, Gawryluk, Große-Westermann, B.Ketelsen, Köfler, Wiesche, Jux, Holthausen (MVP), Hußmann, Quecke.