Essen. Mit dem siebten Sieg im siebten Heimspiel nahmen die Essenerinnen beim 3:2 erfolgreich Revanche gegen Hoffenheim für die 0:7-Hinspiel-Niederlage.
SGS Essen – TSG Hoffenheim 3:2 (2:1)
SGS: Johannes – Ostermeier (64. Ioannidou), Brüggemann, Hegering, Klasen – Senß (68. Nesse), Feldkamp, Wilde, Oberdorf, Knaak – Schüller (87. Lange).
Zuschauer: 1082.
Tore: 0:1 Waßmuth (12.), 1:1 Schüller (19.), 2:1 Ostermeier (26.), 3:1 Schüller (82.), 3:2 Beuschlein (90.).
Die SGS Essen gibt sich im eigenen Stadion weiter keine Blöße. Selbst der Tabellenzweite aus Hoffenheim konnte den siebten Heimsieg im siebten Spiel der Bundesliga-Fußballerinnen von der Ardelhütte nicht verhindern. Mit 3:2 setzten sich die Essenerinnen dank eines weiteren Doppelpacks von Nationalspielerin Lea Schüller völlig verdient durch. Da Potsdam in Wolfsburg verlor, baute die SGS ihr Polster auf Platz fünf auf vier Punkte aus.
„So kann es weitergehen“, strahlte SGS-Trainer Markus Högner. Ganz anders als noch nach dem Hinspiel, das seine Elf bekanntlich mit 0:7 verlor. Eine Parallele aber gab es doch: Auch diesmal geriet Schönebeck früh in Rückstand. Hoffenheims Hartig wurde auf der rechten Seite nicht richtig attackiert, sodass sie Teamkollegin Waßmuth perfekt in Szene setzte. SGS-Torfrau Stina Johannes war chancenlos. „Da muss ein taktisches Foul passieren“, monierte Högner wohl in die Richtung von Essens Jana Feldkamp, die Vorbereiterin Hartig letztlich laufen ließ.
Die Gastgeberinnen mit starkem Umschaltspiel
Aber Högner musste sich nicht allzu lange grämen, denn auch seine Mannschaft zeigte ein starkes Umschaltspiel. Marina Hegering spielte aus der Abwehr einen klugen Diagonalpass auf die startende Turid Knaak, die den Kopf oben hielt und die eingelaufene Schüller perfekt bediente: 1:1. Und die SGS blieb am Drücker: Hegering setzte nach Doppelpass mit Feldkamp zum Solo an, lief an allen Hoffenheimerinnen vorbei, ehe sie an TSG-Torfrau Leitzig scheiterte. Ein Querpass wäre die bessere Option gewesen. Denn Schüller war bereits wieder einschussbereit. Dass sich die Szene nicht rächte, lag an der neuentdeckten Essener Gefahr nach Eckstößen. Manjou Wilde brachte den Ball herein, wo er kurz durch den Strafraum flipperte und dann vor den Füßen von Lena Ostermeier landete: 2:1, Spiel gedreht.
Essener Fans beleidigen Hoffenheims Mäzen Hopp
Hoffenheims Trainer Jürgen Ehrmann war nach der Partie mächtig angefressen. Verärgert war er über das Verhalten zweier Essener Zuschauer, die direkt hinter seiner Trainerbank saßen und Hoffenheims (abwesenden) Mäzen Dietmar Hopp während des Spiels „aufs Übelste“ beleidigt haben sollen.
Schon während der Partie war es zu Wortgefechten mit Ehrmann gekommen, woraufhin die SGS einen Betreuer abstellte. Offenbar zu wenig. „Ich habe mich bei der TSG für die Vorkommnisse entschuldigt. So etwas hat bei uns wie in allen anderen Stadien nichts zu suchen“, erklärte SGS-Manager Florian Zeutschler
Von Hoffenheim war im ersten Durchgang nicht mehr viel zu sehen. Die Gäste setzten die SGS zwar mit einem frühen Anlaufen unter Druck, doch die Högner-Elf verstand es, diese Situation immer wieder spielerisch zu lösen. Und vorne spielte immer wieder Schüller ihre Schnelligkeitsvorteile aus. Zehn Minuten vor der Pause brach sie wieder durch und hatte Hoffenheims Torfrau schon umkurvt, doch Wienroither rettete knapp vor der Torlinie. Wenige Minuten später war Schüller erneut nicht zu halten und brachte den Ball von links vor das Tor. Ein perfektes Zuspiel eigentlich, wäre Teamkollegin Wilde nur durchgelaufen. So war das 2:1 zur Pause fast zu wenig aus Essener Sicht.
Gäste trafen nach dem Wechsel gleich den Pfosten
Zumal Hoffenheim gleich nach Wiederbeginn ausgleichen musste: Fühner wurde von den Essenerinnen überhaupt nicht angegriffen, sodass sie erneut Waßmuth in Szene setzte, die aber völlig freistehend nur den Pfosten traf. Die SGS verteidigte nun tiefer und setzte auf Konter. Doch Torgefahr kam zunächst auf beiden Seiten nicht mehr auf, ehe nach gut 60 Minuten Schüller den nächsten Sprint anzog und Wilde bediente, die aber zu zentral abschloss. Die Angreiferin musste es schließlich in der Schlussphase selbst richten: Knaak leistete die Vorarbeit und Schüller lupfte den Ball sehenswert über TSG-Torfrau Leitzig hinweg ins Tor. „Dass wir in der Nachspielzeit noch das 3:2 bekommen, war nur noch ein Schönheitsfehler“, freute sich Högner.