Essen. Der ETB empfängt SSVg zum Traditionsduell, Schonnebeck will beim SC Aufholjagd starten, Kray ist gegen den verstärkten TVD auf der Hut.
Vorhang auf für die Rückrunde in der Oberliga. Dabei kommt es gleich zu einem interessanten dreifachen Städtevergleich zwischen Essen und Velbert.
ETB Schwarz Weiß – SSVg Velbert (So., 15, Uhlenkrug). Vor dem Duell der beiden Traditionsklubs bemüht sich der ETB offensichtlich um eine Verjüngungskur. An verschiedenen Schulen und sozialen Einrichtungen verschenkten die Schwarz-Weißen in der Winterpause komplette Trikotsätze. Nun lädt der ETB alle an der Aktion beteiligten Schulen und Einrichtungen zum kostenlosen Spielbesuch am Uhlenkrug ein. Vielleicht werden sie vom Team von Trainer Ralf vom Dorp ja ähnlich verwöhnt wie beim 3:1-Hinspielsieg in Velbert. Damals, am dritten Spieltag, hing der ETB-Himmel noch voller Geigen. „Wir müssen gegen die SSVg eine Topleistung abrufen, um die drei Punkte am Uhlenkrug zu halten. Dazu müssen wir aber die schnellen Offensivspieler der Velberter in den Griff kriegen und ihnen keine Räume lassen.“ Zwar ist der schnelle Torjäger Robert Nnaji nach einem Muskelfaserriss noch außer Gefecht gesetzt, aber das Team von Ex-ETBer Markus John hat in der Pause nochmal nachgelegt. Mit Cellou Diallo (Wattenscheid 09) und Yusa Alabas (Wuppertaler SV) fanden zwei regionalligaerfahrene Offensivkräfte den Weg an die Sonnenblume. Das Nachholspiel vergangenes Wochenende vergeigten die Velberter aber mit 1:2 in Baumberg. Dennoch wird es eine schwere Aufgabe für die Schwarz-Weißen, die mit Mittelfeldregisseur Ömer Erdogan, Abwehrspieler Erik May und Stürmer Tristan Richter auf Stammpersonal verzichten müssen.
SC Velbert – Spvg. Schonnebeck (So., 15). Für die Spielvereinigung Schonnebeck wird das Gastspiel in Velbert eine kleine Reise ins Ungewisse. Der SC Velbert hat seinen Kader auf mehreren Positionen verändert und will eine Aufholjagd aufs zehn Punkte entfernte, rettende Ufer starten. Schonnebecks Trainer Dirk Tönnies lässt sich dabei auch nicht davon beeinflussen, dass sie in der vergangenen Woche im Finale des Burgaltendorfer Wintercups einen 6:0-Sieg gegen den SCV eingefahren haben: „Das ist Fluch und Segen zugleich. Wir dürfen das nicht überbewerten, beide Mannschaften haben etwas ausprobiert.“
Tönnies erwartet, dass der Gegner den Abstiegskampf annehmen und einen wahren Fight abliefern wird. „Gerade nach der Pause ist es immer schwierig. Man weiß nicht, wo man steht, aber wir wissen, was auf uns zukommt.“ Der SC Velbert hatte sich nach der 0:1-Niederlage im letzten Spiel 2019 gegen die Sportfreunde Niederwenigern neu aufgestellt und sich von Trainer Patrick Knieps getrennt. Dessen Nachfolger Andreas Bergenkamp setzt wieder mehr aufs Defensivkonzept, dass die Schlüsselstädter im Vorjahr unter dem heutigen ETB-Coach Ralf vom Dorp so erfolgreich gemacht hatte. „Darauf werden wir uns einstellen“, sagt Tönnies.
Ismail Remmo, Schonnebecks einziger Winter-Zugang, wird dabei zwar noch nicht in der Startelf, dafür aber im Kader der Schwalben stehen. Tönnies: „Er braucht noch ein bisschen Zeit. Er ist ein guter Fußballer, das zeigt er in jeder Einheit, er muss aber noch zulegen.“ Ohnehin steht Tönnies am Sonntag der komplette Kader zur Verfügung. Leon Engelberg hatte in der Vorbereitung nach seinem Bandscheibenvorfall wieder gespielt. Arian Reimann, der schon zum Ende der Hinserie wieder ein paar Einsätze hatte und gegen die TuRU Düsseldorf bereits den Siegtreffer erzielte, litt zum Beginn der Vorbereitung an einer Grippe und hat noch Rückstand, genauso Timo Patelschick nach seiner Meniskus-Operation. Für sie kommt ein Einsatz noch zu früh. Dennoch ist der volle Kader eine ungewohnte Situation für Trainer Tönnies, wie er mit einem Augenzwinkern bestätigt: „Alle Mann sind beim Training, das freut den Trainer natürlich, weil er es in Schonnebeck bisher nicht gewohnt ist.“
FC Kray – TVD Velbert (So., 15, KrayArena). Krays Trainer Philip Kruppe sieht seine Mannschaft dabei nicht als Favorit: „Die Velberter haben einen schon richtig guten Kader noch einmal namhaft verstärkt. Die Neuzugänge bringen Qualität mit. Das wird ein hartes Stück Arbeit.“ Schließlich hat der aktuell Zwölftplatzierte der Oberliga Niederrhein Kevin Zamkiewicz, den Top-Torschützen des VfB Frohnhausen der vergangenen Jahre, Wattenscheids Umut Yildiz und Julien Rybacki vom VfB Homberg verpflichten können. Verzichten muss Kruppe dabei definitiv auf vier Mann: Patryk Niedzicki hatte sich beim letzten Test vor dem Start gegen den SV Hohenlimburg am Knie verletzt. Anfang nächster Woche wird ein MRT Klarheit über die Länge des Ausfalls geben. Dasilva Mavinga Matondo, neugekommen vom ESC Rellinghausen, wird ebenso krank ausfallen wie Soufian Rami und Luca Kazelis, ein weiterer Neuer von den Sportfreunden Niederwenigern.
Yunus Emre Cakir hat zwar eine angebrochene Nase, wird aber gegen Velbert wohl genauso im Kader stehen wie Philipp Schmidt, der am Donnerstag Vater geworden ist. Trotzdem ist es gut möglich, dass die weiteren Neuen, Philipp Demler (TV Jahn Hiesfeld) und Amin Ouahaalou (SF Niederwenigern), Chancen auf ihr Debüt haben werden. Kruppe will sich da aber noch nicht in die Karten schauen lassen: „Ich habe ein paar Gedankenspiele im Kopf. Es gibt den einen oder anderen, der es schaffen könnte.“
Nach fünf Wochen der Vorbereitung, inklusive Gewinn der Essener Hallenstadtmeisterschaft, sind Kruppes Krayer heiß auf den Wettkampf-Betrieb: „Wir werden dem TVD hoffentlich einen großen Fight liefern. Wir spielen zuhause und müssen extrem unangenehm sein, indem wir gut verteidigen. Das ist gegen eine solche Offensive sehr wichtig“, sagt Kruppe, der seine Mannschaft dabei nicht kleinreden will: „Wir können auch zocken. Zuhause haben wir viele gute Spiele gemacht. Wenn wir vernünftig verteidigen, werden wir auch gute Möglichkeiten bekommen, etwas Zählbares da zu behalten.“