Ferndorf. Die Essener zittern sich zum 27:26-Erfolg beim TuS Ferndorf. Tusem-Rückraumspieler trifft in letzter Sekunde und sichert die zwei Punkte.

TuS Ferndorf – Tusem Essen 26:27 (13:15)
Ferndorf:
Durica, Puhl; Basic (1), L.Schneider (2), Michel (2), Neitsch, Wicklein, J.Schneider (1), Barwitzki (3), Bornemann (1), Rüdiger (5), Andersson (9/4), Koloper, Müller, Rink (2).Tusem: Genz, Bliß; Beyer, J.Ellwanger (5), Urios, Akakpo, Szczesny (6), Müller (2), Firnhaber (3), Klingler (4), Kluth, Skroblien (6), Ingenpaß, Zechel (1).
Siebenmeter: 4/4 – 3/4.
Strafminuten: 4 – 8.
Schiedsrichter: Schmack (Linkenheim) / Dinges (Stutensee).
Zuschauer: 1200 (ausverkauft).
„Spielfilm“: 0:4 (5.), 2:6 (10.), 6:8 (13.), 6:11 (15.), 8:11 (21.), 12:13 (26.), 13:15 (30.) – 14:17 (35.), 17:20 (40.), 21:22 (45.), 21:25 (50.), 25:26 (55.), 26:26 (58.), 26:27 (60.).
Im Fallen und mit letzter Kraft machte sich Dennis Szczesny zum Helden dieses Handballspiels. Sein Tusem Essen trat beim TuS Ferndorf an und zitterte sich zum knappen 27:26-Sieg im ersten Ligaspiel des Jahres. Der Rückraumspieler erzielte nur zwei Sekunden vor dem Ende den entscheidenden Treffer und ließ die Mannschaft von der Margarethenhöhe am Ende jubeln.„Das ist eine geile Geschichte“, freute sich Tusem-Trainer Jaron Siewert.

Denn dass ausgerechnet Szczesny der Siegtorschütze ist, machte den 26-Jährigen umso glücklicher: „Er war lange verletzt, da ist so ein Tor und so ein Sieg natürlich sehr schön“. Aus dem Trainer sprach auch viel Erleichterung. Denn um ein Haar hätten seine Jungs eine komfortable Führung noch verspielt – und damit wahrscheinlich einen herben Rückschlag im Kampf um die oberen Tabellenplätze erlitten.

Gäste brachten ihr Tempospiel auf die Platte

Ferndorf startete schwach, der Tusem stark. Die Gäste konnten ihr Tempospiel auf die Platte bringen und sich direkt absetzen, auch weil Torhüter Fredrik Genz mit einigen Paraden zur Stelle war. Doch der TuS kam immer besser in die Partie und zwang die Essener zu Fehlern. Es waren insgesamt nicht wenige, vor allem bei den Abschlüssen mangelte es an Präzision oder Cleverness. So blieben die Hausherren immer auf Schlagdistanz.

Doch das Team von Trainer Jaron Siewert ließ phasenweise aufblitzen, warum es in dieser Saison zu den besten Drei der Liga zählt. Wenn es eng wurde, fand der Tusem eine Lösung und hielt die Siegerländer von sich fern. Denn auch sie erlaubten sich zu viele Fehler und verpassten mehrfach die Möglichkeit, das Spiel zu ihren Gunsten zu drehen. Deswegen schien das zwischenzeitliche 25:21 für die Essener zehn Minuten vor dem Ende eine Vorentscheidung zu sein.

Die Mannschaft will den Schwung mitnehmen

Doch dieser Schein trog. Die Gäste erwischten erneut eine Schwächephase und Ferndorf schöpfte letzte Hoffnung. Und tatsächlich: Zwei Minuten vor dem Ende gelang der Ausgleich, nun war die Spannung am Höhepunkt. Der TuS spielte seinen letzten Angriff in aller Seelenruhe aus, ließ sich viel Zeit. Acht Sekunden vor dem Ende versuchte es der bis dahin starke Julius Lindskog Andersson mit einem Wurf auf das Tusem-Tor, doch die Abwehr blockte und Torhüter Genz zögerte nicht lange: Sein weiter Pass landete beim stark bedrängten Dennis Szczesny, der sich auf dem Weg zum Tor nicht aufhalten ließ und den Ball im gegnerischen Gehäuse versenkte.

Schluss. „Dieser Sieg war sehr, sehr wichtig für uns“, atmete Siewert auf, „denn der Dezember und die Vorbereitung verliefen nicht ideal.“ Der Trainer sah längst keine Top-Leistung, kritisierte vor allem die hohe Anzahl der eigenen Fehler seiner Jungs und dass sie sich gegen eine offensive Deckung schwergetan hatte. Doch am Ende überwog die Freude: „Ich hoffe, dass die Mannschaft diesen Schwung und dieses Erlebnis mit in die nächsten Wochen nehmen kann“. Im Optimalfall schon am kommenden Freitag beim Heimspiel gegen die SG BBM Bietigheim (19.30 Uhr, „Am Hallo“).