Essen. Die SG Essen startet am Wochenende bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschafte in Wiesbaden. Zwei Olympia-Kandidaten überzeugen in Luxemburg.
Auf die Olympischen Spiele im Sommer ist bekanntlich alles ausgerichtet bei den Assen der Startgemeinschaft Essen. Ende April bei den Deutschen Meisterschaften, so der Plan, wollen sie sich für den sportlichen Lebenstraum qualifizieren. Beim Euro Meet in Luxemburg hatten sie gegen international hochklassige Konkurrenz eine erste Gelegenheit zu testen, wie weit sie in der Vorbereitung sind. Was klappt schon ganz gut, was gilt es zu verbessern?
„Das harte Trainingslager in den vergangenen Wochen hat wie erwartet Spuren hinterlassen“, sagt Nicole Endruschat, Cheftrainerin am Bundesstützpunkt in Rüttenscheid. Im Klartext: „Aufgrund der Müdigkeit waren die Leistungen eher schlecht bis mittelprächtig.“
Höpink und Wierling mit überzeugenden Leistungen
Lisa Höpink und Damian Wierling mal ausgenommen, denn die beiden waren absolut gut drauf. Höpink schwamm sehr starke 58,75 Sekunden über 100-m-Schmetterling und wurde Zweite hinter der schwedischen Olympiasiegerin Sarah Sjöström. Wierling überzeugte über 100-m-Freistil (49,48 Sek.).
An diesem Wochenende ist jedoch noch ein ein Ausflug auf die Kurzbahn angesagt. Bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften (DMS) wird ausnahmsweise mal Teamgeist gelebt. Genau deshalb ist dieser Wettkampf so populär bei den Individualisten, die sich jedes Jahr auf dieses Intermezzo freuen.
Die 1. Bundesliga ermittelt ihre Meister in Wiesbaden. Die SGE hat allerdings keine Titelambitionen, obwohl es einst eine Essener Domäne war - zumindest bei Frauen. Von 2008 an waren die Essenerinnen achtmal in Folge die Nummer eins (2008-16/2010 keine DMS), was bis dahin keinem Klub gelungen war. „Die Männer werden den Klassenerhalt schaffen, mit den Frauen werden wir aber in diesem Jahr wohl gegen den Abstieg kämpfen müssen“, ahnt Endruschat.
Einige Leistungsträger haben Essen verlassen
Einige Leistungsträger haben die SGE in den vergangenen Monaten verlassen, aus Altersgründen, beruflich bedingt oder, weil sie woanders eine neue Herausforderung gesucht haben. Kathrin Demler und Marius Kusch leben derzeit in den USA.
Dass es eng werden könnte, liegt aber auch daran, dass sich einige Klubs eigens für dieses Event mit ausländischen Top-Sportler verstärken. SV Würzburg hat damit angefangen, womit sich der Verein allerdings keine Freunde gemacht hat. Dennoch: Bei den Frauen siegte der SVW zuletzt dreimal in Folge, die Männer sind seit 2016 an der Spitze.
Und einige Konkurrenten, wie Gastgeber Wiesbaden und München, wollen es nun ebenfalls wissen, eifern Würzburg nach und rüsten auf. Auch wenn es die Idee dieses Wettbewerbs konterkariert.