Essen. Der Essener Kanupolo-Bundesligist KSV Rothe Mühle setzt den Umbruch in diesem Jahr fort. Top-Torjäger geht, junge Spieler sollen Lücke schließen.
Einige Monate werden noch vergehen, ehe die Kanupolo-Spieler des KSV Rothe Mühle in der Bundesliga wieder ihre Boote zu Wasser lassen. Doch die Vorbereitung auf die im Frühjahr startende Saison hat längst begonnen. Denn klar ist: Das enttäuschende frühe Aus bei der DM-Endrunde in der vergangenen Spielzeit ließ sich schwer mit den Ansprüchen des mehrmaligen Deutschen Meisters vereinbaren.
Coach Michael Konrad sprach damals von einer „Zäsur“ und kündigte an, den 2019 begonnenen Umbruch weiter voranzutreiben. Nun meldet Rothe Mühle den ersten Abgang: Jakub Maslak verlässt die Essener. Der polnische Nationalspieler wechselt zu seinem Heimatverein Posen. „Er verlässt uns aus familiären und beruflichen Gründen, in ihm verlieren wir einen Top-Torjäger“, erklärt Konrad. Der 31-jährige Pole hatte in drei Jahren 56 Treffer in 69 Bundesliga-Partien erzielt.
Jüngere Spieler sollen mehr Verantwortung übernehmen
Dafür sollen jüngere Spieler mehr Verantwortung übernehmen. Das klappte in der zurückliegenden Spielzeit schon ganz gut: Allen voran startete Leon Konrad, Sohn von Trainer Michael, voll durch. Eigentlich sollte der 21-Jährige behutsam an das Niveau im Oberhaus herangeführt werden, am Ende war der Nachwuchsmann mit 25 Saisontreffern zweitbester Torjäger der gesamten Liga. „Er hat eine tolle Entwicklung genommen und soll die durch den Abgang entstandene Lücke schließen“, betonte sein Vater.
Konrads gute Leistungen blieben dem deutschen Nationaltrainer Björn Zirotzki nicht verborgen. Anfang des Jahres debütierte der Essener für die A-Auswahl bei einem Freundschafts-Cup in der Schweiz. In Patrick Lawrentz (22) durfte sich ein weiterer Shooting-Star von KRM über seine erste Nominierung freuen. An der Seite ihres Essener Teamkollegen Lennart Unterfeld - der 24-Jährige ist im Nationalteam gesetzt und hat nach dem WM-Titel auch die EM im vergangenen Sommer gewonnen - holten die Talente in Zürich den Turniersieg.
Guter Start ins neue Jahr mit Turniersieg in Dänemark
Auch Rothe Mühle stand 2020 bereits ganz oben auf dem Treppchen. Der KSV verteidigte den ersten Platz bei einem Turnier im dänischen Odense. Dort starten die Essener traditionell ins neue Jahr. Im Halbfinale schlugen sie ihren Bundesliga-Rivalen ACC Hamburg, im Endspiel setzte sich KRM gegen das dänische Topteam Silkeborg durch. Ein gelungener Auftakt also. Bis zum Beginn der Wettkampf-Saison könnte sich dennoch einiges tun an der Ruhr. „Mit weiteren personellen Veränderungen ist zu rechnen“, kündigte Coach Konrad an.