Rota. Der Abwehrchef von Rot-Weiss Essen kann den Rückrundenstart in der nächsten Woche gegen die U21 des 1. FC Köln kaum erwarten. Montag wird er 27.

Rot-Weiss Essen bereitet sich noch bis Sonntag auf die Regionalliga-West-Restrunde in Spanien, nahe Cadiz, an der Costa de la Luz vor. Nach schweißtreibenden Trainingseinheiten und der 2:4-Niederlage im Testspiel gegen den Drittligisten aus Würzburg – das auf ein ordentliches Anschwitzen folgte – gewährte RWE-Trainer Christian Titz seinen Schützlingen einen freien Donnerstag. „Der freie Tag tut auf jeden Fall gut. Das Trainingslager ist schon hart, aber das muss so sein. So ein freier Tag ist auch für den Kopf wichtig“, erklärt Alexander Hahn.

Zehn Tore in zwei Testspielen sind zu viel

Während Erolind Krasniqi, Jan Neuwirt und Jakob Golz den Tag im Hotel und am Strand verbrachten, machten sich Hahn und die restlichen rot-weissen Spieler auf den Weg nach Cadiz. Vielleicht haben sich die Essener bei ihrer Tour in der andalusischen Hafenstadt auch über die Abwehrschwächen des Teams unterhalten. In den Testspielen gegen Groningen (2:6) und Würzburg kassierte RWE insgesamt zehn Gegentore. Ein bisschen zu viel des Guten, wie auch der Abwehrchef findet. „Klar, ich hasse es, wenn wir Gegentore fressen. Das waren auch zuletzt zu viele - ganz klar. Aber unter dem Strich sind es nur Testspiele, die gilt es dann zu analysieren. Ich hatte in der Vergangenheit bei anderen Klubs schlechte Testspielergebnisse und in der Liga war das dann anders. Ich bin auch zuversichtlich, dass das bei uns der Fall sein wird. Wir werden top vorbereitet sein und nicht mehr so viele Gegentore kassieren.“

Gibt der Abwehr mit seiner Körperlichkeit Stabilität: Alexander Hahn im RWE-Trainingslager.
Gibt der Abwehr mit seiner Körperlichkeit Stabilität: Alexander Hahn im RWE-Trainingslager. © Foto: Krystian Wozniak

In einer Woche (Freitag, 24. Januar, 19.30 Uhr) startet RWE in die Restrunde. Der Gegner: 1. FC Köln II. „Ja, es kribbelt schon. Die Lust ist enorm“, sagt der gebürtige Nordhorner. Wenn man Hahn, der am 20. Januar seinen 27. Geburtstag feiert, dieser Tage beobachtet, dann merkt man, wie wichtig er für die rot-weisse Mannschaft ist. Hahn und Kapitän Kehl-Gomez sind es, die körperlich, aufgrund ihrer Robustheit, den Unterschied ausmachen. Sie sind absolute Leader und ziehen das Team mit. Das haben die zweiten 50 Testspiel-Minuten gegen Würzburg deutlich gezeigt.

RWE wird in der Rückrunde vielleicht mehr solcher Typen wie Hahn und Kehl-Gomez benötigen, um das gesteckte Ziel zu erreichen. Denn dies, auch wenn es in Spanien nicht ausgesprochen wird, ist klar: RWE will angreifen und den SV Rödinghausen an der Spitze ablösen. Am besten schon im Februar, wenn der SVR und zwei Wochen später Oberhausen an die Hafenstraße kommen. „Jeder Mensch kann die Tabelle lesen. Die ersten drei Spiele sind wichtig. Wir werden versuchen die Partien zu gewinnen. Jetzt konzentrieren wir uns aber erstmal auf den Auftakt gegen Köln“, betont Hahn.

Die Heimschwäche muss abgelegt werden

Um den rot-weissen Aufstiegstraum lange am Leben zu halten, muss das Titz-Team vor allem im Stadion Essen zu einer Macht werden. Die Bilanz aus der Hinrunde ist nur durchschnittlich - eher in die Kategorie Heimschwäche zu betrachten. Acht Spiele, fünf Siege, drei Niederlagen. Aufgrund der großen Unterstützung von rund 11.000 Zuschauern pro Heimspiel eine magere Ausbeute. „Warum wir zu Hause solch eine Bilanz haben, weiß ich nicht. Ich kann nur betonen, dass uns das ganze Umfeld, die Fans, die Stimmung nicht paralysiert. Das ist nicht der Fall. Im Gegenteil: Wir sind immer geil darauf an der Hafenstraße zu spielen, die Fans pushen uns unheimlich. Es macht immer Spaß, der Support ist auch in schweren Phasen da. Das imponiert mir und uns als Mannschaft. Manchmal sind es einfach unglückliche Situationen, die zu blöden Gegentoren führen.“

Schon am Freitag (16 Uhr) kann RWE die Defensive noch einmal proben. Dann steht in Estepona die Generalprobe gegen Zweitligist Karlsruher SC auf dem Programm. Spätestens eine Woche später in Köln muss der Essener Defensivverbund dann deutlich besser stehen als zuletzt in den Testspielen. Das weiß auch Abwehrchef Alexander Hahn.