Hannover. So wurde aus einer 2:1-Führung Ende des zweiten Drittels noch eine ärgerliche 2:4-Niederlage bei den Hannover Indians. Kräfteverschleiß ist groß.

Hannover Indians – Moskitos Essen 4:2
Drittel:
1:2, 2:0, 1:0Tore: (09:18) 0:1 Saccomani (Patocka/Frick), (14:28) 1:1 Bosas (Niddery/Weyrauch), (16:50) 1:2 Patocka (Hildebrand/McLeod), (37:01) 2:2 Weyrauch (Bosas/Niddery), (39:10) 3:2 Bosas (Bacek/Pohanka), (52:29) 4:2 Bosas (Niddery/Weyrauch).
Strafen: Hannover 14 Minuten, Essen 10 Minuten
Zuschauer: 3014.
Mit zwei Siegen waren die Wohnbau Moskitos in der Vorwoche ins neue Jahr gestartet, und auch im Gastspiel bei den Hannover Indians am Freitagabend erarbeitete sich der ESC eine verheißungsvolle Ausgangsposition für das nächste Erfolgserlebnis. 2:1 führten die Essener zu Beginn des zweiten Drittels, in dem die Gastgeber drei Strafen in Serie kassierten. Doch die Moskitos verschlampten die sechs Powerplay-Minuten - und damit die große Chance, zu erhöhen.

Erste Pleite des Jahres ist besiegelt

Hannover dankte den Essenern für ihre Großzügigkeit und zeigte, wie es geht. Denn am Ende des Drittels reichten den Indians zwei Strafen gegen Essen, um die Partie innerhalb von zwei Minuten auf 3:2 gegen die Essener zu drehen. Der Genickbruch für die Moskitos. Im Schlussabschnitt erhöhte Hannover auf 4:2. Damit war die erste Pleite des Jahres besiegelt. „Wir haben viele Chancen liegen lassen. Unser Powerplay hat überhaupt nicht funktioniert“, kritisierte Chefcoach Larry Suarez.

Er machte den kleinen Kader und den daraus resultierenden Kräfteverschleiß als Hauptursachen für die Niederlage aus. „Wenn man unten steht, muss man aufpassen was man sagt, es hört sich schnell nach Ausrede an“, fuhr der Trainer fort. „Aber die Realität sieht so aus: Wir haben heute mit 15 Mann gespielt, zuletzt nur mit 13 oder 14. Und wir haben derzeit nur fünf Verteidiger.“ Und von denen hat ein Trio - Stephan Kreuzmann (35), Daniel Willaschek (40) und Thomas Richter (36) - die 35-Jahre-Grenze bereits überschritten. Suarez diplomatisch: „Sie spielen gut und geben alles. Trotzdem kommen sie in manchen Situationen einfach nicht hinterher.“

Aus der ersten Reihe fehlte nur Lars Grözinger

Zunächst hatte es noch so ausgesehen, als könnten die Moskitos ihren Mini-Positivtrend fortsetzen. Der befürchtete Worst Case – der Ausfall der gesamten ersten Reihe – blieb aus. „Nur“ Topscorer Lars Grözinger fehlte. Seine Sturmpartner Andre Huebscher und Enrico Saccomani kamen angeschlagen zum Einsatz. Letzterer war es, der den ESC früh in Unterzahl zur Führung schoss. Und nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich stellte Dominik Patocka auf 2:1. Er traf in Überzahl. Wer weiß, wie es ausgegangen wäre, wenn die Mücken ihre folgenden Powerplays ebenso effektiv genutzt hätten...