Essen. Tusem Essen setzt in 2. Bundesliga zum Jahresabschluss mit 29:24 noch ein Glanzlicht. Gastgeber wahren gute Ausgangsposition im Aufstiegskampf.

Ein besseres Weihnachtsgeschenk hätten die Handballer des Tusem Essen ihren Fans nicht machen können. Im Topspiel gegen den VfL Gummersbach feierte die Mannschaft von Trainer Jaron Siewert zum Rückrundenauftakt am Hallo einen verdienten 29:24-Erfolg und hält somit Anschluss zu den Spitzenplätzen. Wie bedeutend dieses Duell der Traditionsklubs war, zeigte auch die Tatsache, dass die Halle mit 2578 Zuschauern wie schon vor knapp einer Woche gegen Spitzenreiter Coburg ausverkauft war.

Der Tabellenvierte empfing den Dritten und stand unter Druck. Denn der Verlierer dieser Partie, das stand bereits fest, würde für den Aufstiegskampf eine sehr herausfordernde Ausgangsposition haben. Auch den Akteuren auf der Platte merkte man den Druck phasenweise an, es ging ordentlich zur Sache. Immer wieder rauschten die Kontrahenten in harten Zweikämpfen zusammen, das Schiedsrichter-Duo hatte viel zu tun.

Gummersbach in Hälfte zwei oft in Unterzahl

So mussten die Gummersbacher allein in der ersten Halbzeit zwölf Minuten in Unterzahl agieren. Allerdings konnten die Essener daraus nicht allzu viel Profit schlagen, denn sie agierten im Abschluss teilweise zu überhastet und ließen einige Chancen aus. Zudem verteidigte der VfL geschickt, wenn auch mitunter überhart.

Der Gastgeber gab sich Mühe in der Abwehr, bekam jedoch zu Beginn Linksaußen Marvin Sommer nicht zu fassen, in der Folge war es dann Janko Bozovic im Rückraum. Allerdings steigerten sich die Essener und hatten plötzlich Wut im Bauch. Das machte sich nun auch in den Abschlüssen bemerkbar, da war ordentlich Druck dahinter. Somit verkürzte der Tusem kurz vor der Pause auf ein Tor.

Aufmerksame Deckungsarbeit: Die Essener Justin Müller und Tim Zechel gegen den Gummersbacher Alexander Hermann.
Aufmerksame Deckungsarbeit: Die Essener Justin Müller und Tim Zechel gegen den Gummersbacher Alexander Hermann. © Michael Gohl

Abwehr und Kampfgeist steigerten sich

Und die Essener machten in der zweiten Halbzeit da weiter, wo sie in der ersten aufgehört hatten. Die Abwehr wurde immer besser, packte beherzt zu und von Minute zu Minute wuchs der Kampfgeist. Dennis Szczesny und Jonas Ellwanger marschierten voran, brachen immer wieder durch die gegnerische Deckung und vollstreckten. In der Defensive sorgte Torhüter Fredrik Genz mit einigen Paraden dafür, dass auch die Stimmung immer besser wurde, weil Tom Skroblien das gefürchtete Tempospiel ausspielen konnte.

Der Linksaußen war ein ums andere Mal frei vor dem gegnerischen Tor und blieb eiskalt. Der Tusem rannte den Gummersbachern förmlich davon. Der VfL haderte zu viel und ließ sich zu Fehlern treiben. Die Gastgeber zeigten, dass eine gute Defensivleistung Kräfte freisetzen kann.

Elementar wichtiger Sieg für die Essener

„Dieser Sieg war elementar wichtig“, freute sich Tusem-Trainer Jaron Siewert nach der Partie. Und auch Skroblien war mehr als erleichtert: „Das war sehr, sehr wichtig. Jetzt sind wir wieder auf Tuchfühlung zur Spitze. Wir wollen da oben in der Tabelle für Unruhe sorgen“, schmunzelte der 26-Jährige.

Was dem Linksaußen und seinen Mitspielern deutlich anzumerken war, war der Wille dieses Traditionsduell gegen den direkten Konkurrenten für sich entscheiden zu wollen. Auch wenn nicht alles perfekt lief, der Einsatz wurde am Ende belohnt. Damit ist die Ausgangslage nicht die schlechteste.

So haben sie gespielt

Tusem Essen – VfL Gummersbach 29:24 (12:13). Tusem: Genz, Bliß; Beyer, J. Ellwanger (4), Urios (2), Akakpo, Szczesny (4), Ridder, Müller (3), Firnhaber, Seidel, Klingler (4), Kluth, Skroblien (9/3), Zechel (3). Gummersbach: Ivic, Puhle; Schröter (2), Dayan (1), Blohme, Kontrec, Sommer (6/1), Hermann (3), Herzig (2), Meinhardt, Villgrattner, Haller (2), Stüber (3), Becker, Bozovic (5), Busch.
Siebenmeter:
3/3 – 1/2.

Strafminuten: 6 – 14. Schiedsrichter: Hörath (Zirndorf) / Hofmann (Bamberg).

Zuschauer: 2578 (ausverkauft).