Kaarst. Essener Skaterhockey-Bundesligist ist nach zwei Triumphen im Europacup nun auch national die Nummer eins. Selbstverständlich ist das alles nicht.

Die Essener Raketen sind am Ziel. Auf ihrem letzten Flug in dieser Saison, haben sie ihren dritten Titel gewonnen: Die Hockeyskater der Wohnbau Rockets sind Deutsche Meister 2019. In einem packenden Finale setzten sie sich im entscheidenden dritten Spiel der Best-of-Three-Serie mit 12:10 gegen Titelverteidiger Crash Eagles Kaarst durch.

„Das war eine unfassbar intensive und anstrengende Saison“, blickt ein überglücklicher SHC-Präsident Thomas Böttcher zurück. „Und wir haben uns den Titel hart erarbeitet. Die beiden Meisterschaften zuvor (2015 und 2016, Anm. d. Red.) haben wir immer bei uns in Essen gewonnen. Dass wir jetzt im Kaarster Wohnzimmer den Titel geholt haben, ist ein absolutes Highlight. Das werden wir auch noch gebührend feiern.“

Zuschauer kommen erneut voll auf ihre Kosten

Schon die ersten zwei Begegnungen (5:8, 7:5) waren angesichts des Leistungsniveaus und der Spannung einem Endspiel mehr als würdig. Und im dritten Spiel kamen die 680 Skaterhockey-Fans in der Kaarster Halle erneut voll auf ihre Kosten. „Kaarst ist ein absolutes Top-Team, das immer mit uns auf Augenhöhe war“, lobt der SHC-Chef.

Rockets-Chef Thomas Böttcher und Trainer Frank Petrozza.
Rockets-Chef Thomas Böttcher und Trainer Frank Petrozza. © Rockets

Von Beginn an spielten die Gäste voll konzentriert und gingen bereits im ersten Drittel mit 5:1 in Führung. „Das erste Drittel war wirklich allererste Sahne von uns und auch fast das beste der gesamten Saison“, meint Böttcher. Doch die Gastgeber blieben gefährlich, trotz der klaren Führung konnten sich die Essener nicht ausruhen. „Wir haben auch im ersten Spiel gegen Kaarst schon vorn gelegen und noch verloren. Wir wussten, dass sie schnelle Leute haben und das auch nutzen können. Wir konnten uns nie sicher sein.“

Gäste spielen ihre Erfahrung clever aus

Gleichwohl führten die Rockets ab der ersten Minute und gaben diese Führung nicht mehr ab. Der Titelverteidiger sollte nie näher als auf ein Tor herankommen, auch weil die Gäste in den brenzligen Szenen clever spielten. „Wir haben eigentlich immer eine Antwort gefunden“, analysiert der Klubchef und lobt auch die eigenen Fans, die mit nach Kaarst gereist waren: „Sie haben wirklich super Stimmung gemacht. Das war toll.“

Auch im finalen Spieldrittel ließ sich der SHC nicht aus der Ruhe bringen, obwohl Kaarst noch einmal auf 10:12 herankam und für noch mehr Offensivkraft den Torwart vom Feld nahm. Aber auch in dieser Phase machte sich die Erfahrung der Rockets bezahlt. „Wir haben es immer wieder geschafft, Zeit von der Uhr zu nehmen. Jeder ist über seine Leistungsgrenze hinausgegangen.“

Zehn Monate lang auf einem hohen Leistungsniveau

Und weil die Rockets in den vergangenen zehn Monaten durchweg über sich hinausgewachsen sind, stehen am Ende der Saison drei neue Pokale im SHC-Regal: Der Pott für die Deutsche Meisterschaft, der Europacup der Pokalsieger und der Landesmeister.

„Wir haben auch schon 2016 diese Titel gewonnen, aber da waren wir insgesamt mit unserem Kader breiter aufgestellt“, erinnert sich Böttcher. „Das war in dieser Saison nicht der Fall, da mussten diesmal wirklich viele Dinge und Kleinigkeiten zusammenpassen.“

So haben sie gespielt

Crash Eagles Kaarst - Rockets Essen 10:12.

Drittel: 1:5, 5:4, 4:3.

Rockets-Tore: Lenz (6), F. Breves (3), Schneider, Luft, Bürgers.

Strafminuten: Kaarst 6 + 5 Otten + 5 Dohmen, Essen 12 + 5 D. Breves + 5 Frenzel.

Zuschauer: 680.