Essen. Im Viertelfinale ist Viertligist Rot-Weiss Essen gegen den Landesligisten klar favorisiert. RWE-Trainer Titz zweifelt aber nicht an Einstellung.

„Spiel des Jahres“ oder sogar der Vereinsgeschichte? Manchmal geht’s offenbar nicht kleiner. Natürlich ist das Viertelfinale im Niederrheinpokal an diesem Donnerstag (19.30 Uhr, Hafenstraße) gegen Rot-Weiss Essen eine besondere Partie für den Fußball-Landesligisten SV Burgaltendorf. Man trifft halt nicht alle Tage auf den prominenten Essener Klub, der zwei Ligen höher um Punkte kämpft.

Und zu diesem in der Tat nicht alltäglichen Anlass passt auch die besondere Aktion der Burgaltendorfer, die eigenes zum Anlass einen Fanschal und ein Trikot kreiert haben - sozusagen für später als Erinnerungsstück. Schließlich dürfte es auch an der Windmühle genug RWE-Fans geben.

Burgaltendorf hat bereits drei Oberligisten ausgeschaltet

Natürlich freuen sie sich dort alle auf das Duell, aber - auch wenn man es nicht hinausposaunt - so wirklich Hoffnungen macht man sich wohl nicht, auch im Halbfinale noch dabei zu sein. Vorrangiges Ziel dürfte es sein, sich zu tapfer wehren und einen guten Eindruck zu hinterlassen. Dabei hat sich der SVA in dieser Saison schon einen Namen gemacht als Pokalschreck. In Union Nettetal (2:1), SF Baumberg (3:1) und den FC Kray (3:1) hat er bereits drei Oberligisten ausgeschaltet. Das allein verdient großen Respekt.

Doch diesmal spielen die Burgaltendorfer nicht auf heimischem Kunstgrün, sondern im Stadion Essen auf Naturrasen, was ein weiterer Vorteil sein dürfte für die hoch favorisierten Rot-Weissen. Burgaltendorf hat ohnehin gerade ganz gerade andere Sorgen, denn im Liga-Alltag läuft es nicht wirklich rund. Zuletzt verlor der SVA zu Hause gegen den Abstiegskandidaten Hamborn 07 mit 2:3 und hat nun selbst nur noch drei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz.

RWE-Trainer Christian Titz
RWE-Trainer Christian Titz © Thorsten Tillmann

Für den Landesligisten ist es ein Highlight

„Ich bin froh, dass das Spiel jetzt ansteht“, verriet SV-Trainer Julian Engelmeyer dem Reviersport. „Es ist ein Highlight für uns alle, aber ich hätte lieber gegen Hamborn gewonnen, dann könnten wir es etwas entspannter angehen“. Natürlich liegt der Verdacht nah, dass seine Jungs am vergangenen Sonntag schon an ihren großen Auftritt dachten. Aber klar ist auch: „Wenn wir uns gegen RWE so präsentieren, wird es bitter“, ahnt Burgaltendorfs Sportlicher Leiter Jörg Oswald.

Ein Debakel wollen die Außenseiter unbedingt verhindern. Aber das hatte die Spvg. Schonnebeck ja auch vor, immerhin Nummer drei in der Oberliga. Für die kam es im Achtelfinale knüppeldick, sie wurden vorgeführt. Das 0:9-Debakel, auch in dieser Höhe absolut in Ordnung, würde die Mannschaft um Trainer Dirk Tönnies natürlich am liebsten aus dem Gedächtnis streichen.

RWE hat sich bereits gegen Drittligisten Uerdingen durchgesetzt

Die Rot-Weissen wiederum durften im aktuellen Pokalwettbewerb schon ein weitaus größeres Highlight erleben. In der zweiten Runde besiegten sie den Drittligisten KFC Uerdingen mit 2:1, und das ziemlich souverän. Gleichwohl versichert RWE-Trainer Christian Titz, dass alle, Mannschaft und Trainerstab, diese Aufgabe absolut seriös und ernsthaft angehen werden. „Es hat sich immer wieder gezeigt, dass man sich ganz schnell umschaut, wenn man mal ein paar Prozente weglässt. Und dann hat man ein Problem, weil es schwer ist, den Schalter umzulegen. Außerdem kann sich auch jeder Spieler noch für die Aufgabe am Sonntag beweisen.“ Dann läuft RWE zum ersten Rundenspiel bei Borussia Dortmund II auf.

Jan Neuwirt (Mittelohrentzündung), Kevin Grund (Hüfte) und Jan-Lucas Dorow (muskuläre Probleme) werden am Donnerstag fehlen.