Essen. Essener Eishockey-Oberligist hatte bei der 4:6-Niederlage in Leipzig nur 14 Feldspieler zur Verfügung. Neuzugang soll Personalmisere lindern.
Null-Punkte-Wochenende für die Wohnbau Moskitos: Nach der 3:9-Schmach im Derby gegen den Herner EV war für den ESC auch beim Tabellendritten Icefighters Leipzig nichts zu holen. Die Essener unterlagen dort zwar mit 4:6, einen Grund zur Schwarzmalerei sehen allerdings nicht.
Klar, Punkte gab es keine für die Moskitos. Doch dafür, dass sie mit der Derby-Pleite im Hinterkopf und dezimiert wie selten angetreten waren, hatte sich der ESC achtbar aus der Affäre gezogen. Zumal es kurzzeitig erneut nach einer deftigen Packung roch. Denn zu Beginn des zweiten und dritten Abschnitts zogen die Gastgeber in kurzer Zeit auf vier Tore davon. Die Mücken meldeten sich allerdings jeweils zurück.
Trainer Suarez mit der Einstellung zufrieden
„Wir haben gut gekämpft, hatten unsere Chancen, aber im Endeffekt war Leipzig der verdiente Sieger“, fasste Larry Suarez zusammen. Aufgrund eines neuen Negativrekordes mit nur 14 Feldspielern an der Bande musste der Essener Chefcoach erneut umbauen. Peter LeBlanc (Gesichtsverletzung) füllte das ohnehin üppig gefüllte Lazarett weiter auf - nicht einmal drei komplette Sturmreihen konnten die Moskitos den vier Blöcken der Icefighters entgegenstellen. Auch Ersatzgoalie Leon Frensel blieb krankheitsbedingt daheim, weshalb Lucas Goebels aus der Landesliga-Reserve in der Kader rückte.
Die Personalmisere sei immer „ein heikles Gesprächsthema, weil viele Mannschaften ähnliche Probleme haben und es nach Ausrede klingt“, sagte Suarez. „Aber klar, uns haben wichtige Leute gefehlt.“
Immerhin haben sich die Moskitos finanziell Luft für bitter benötigte Verstärkungen verschafft und gehandelt. Am Montagabend wurde Angreifer Dominik Patocka (25) verpflichtet. Der spielte zuletzt in der Oberliga Süd für Sonthofen und trug schon von 2015 bis 2017 das Moskitos-Trikot.
Neuzugang freut sich auf Essen und fordert Geduld
„Ich freue mich, wieder in Essen zu sein und natürlich auch darauf, der Mannschaft in der jetzigen Situation helfen zu können“, sagt Rückkehrer Patocka. „Die Saison ist lang und wir haben noch einige Spiele vor uns. Ich wünsche mir bei den Fans noch ein wenig Geduld, denn ich bin mir sicher, dass am Ende alle was zu feiern haben.“
„Wir haben Dominiks Werdegang immer verfolgt und ihn ihm Zuge der für ihn unbefriedigenden Situation bei seinem alten Verein nach seinen Vorstellungen und Zielen gefragt“, schildert Thomas Wilken von der Vereinsführung. „Nach sehr guten Gesprächen, an denen auch unser Coach Larry Suarez großen Anteil hatte, sind wir uns schnell einig geworden.“
Bis zum Ende des ersten Drittel die Null gehalten
Im Leipziger Kohlrabizirkus hielten die Gäste bis kurz vor der ersten Pause die Null. Doch als der Widerstand dann mit dem 0:1 gebrochen wurde, ging es fix. Innerhalb von drei Minuten erhöhten die Leipziger auf 4:0. Erinnerungen an Freitag wurden wach - und vor allem an das Hinspiel zum Saisonstart, als Leipzig den Moskitos innerhalb einer Viertelstunde sieben Treffer eingeschenkt und am Ende 10:3 gesiegt hatte. Doch den Mücken gelang es immerhin, ein erneutes Debakel zu vermeiden.
Florian Kraus und Marc Zajic verkürzten. Und als Leipzig später auf 6:2 davonzog, waren es Lars Grözinger und Andre Huebscher, die dafür sorgten, dass der ESC trotz Niederlage erhobenen Hauptes heimkehrte.
Trotz des Sparkurses mussten Moskitos handeln
Für mehr scheint es derzeit nicht zu reichen, was ja von den Verantwortlichen vor der Saison auch klar kommuniziert wurde. Zwecks Beseitigung der Altlasten wolle man eisern am Sparkurs festhalten, selbst wenn das sportliche Abschneiden darunter leide. Die Verpflichtung von Patocka schien aber unumgänglich.
Icefighters Leipzig - Moskitos 6:4.
Drittel: 1:0, 4:2, 1:2Tore: 1:0 Israel (19.), 2:0 Albrecht (21.), 3:0 Paavilainen (21.), 4:0 Velecky (24.), 4:1 Kraus (33.), 4:2 Zajic (34.), 5:2 Balla (39.), 6:2 Albrecht (43.), 6:3 Grözinger (47.), 6:4 Huebscher (59.).
Strafen: Leipzig 10 Minuten, Essen 12 Minuten. Zuschauer: 1138.