Essen. Beim Sportforum der Sparkasse Essen in der City wurde 30. Auflage der Sportchronik vorgestellt. Talkgäste erinnern sich und blicken in Zukunft.

Die Rot-Weissen sind gut drauf, die Handballer vom Tusem sind spitze. Die Rockets sind Doppel-Europameister im Skaterhockey und gleich mehrere Essener Schwimmer und Kanuten sind Kandidaten für die Olympischen Spiele im nächsten Jahr. Die Sportszene in dieser Stadt ist groß und vielfältig. Wer da den Überblick behalten möchte, sollte in der „Sportschau Essen“ schmökern. Die aktuelle Ausgabe wurde nun im Rahmen des Sportforums der Sparkasse Essen vorgestellt.

Die Anfänge des Buches sind verdammt lange her

28 Jahre gibt es schon diesen Treff in der Sparkassen-Zentrale unweit des Kennedyplatzes. Und für die Sportchronik ist es gar Auflage Nummer 30. Das nennt man Tradition. Der Anfang dieses informativen und ästhetisch bebilderten Blau-Buches ist „verdammt lang her“, wie es Projektleiter Achim Nöllenheidt (Klartextverlag) und Wolfgang Rohrberg (Espo-Geschäftsführer) im Vorwort formulieren.

Moderator Björn Schüngel mit Mountainbiker Ben Zwiehoff.
Moderator Björn Schüngel mit Mountainbiker Ben Zwiehoff. © Michael Gohl

Aber das Forum braucht sich dahinter nicht zu verstecken. Die Sparkasse, ohnehin einer der Top-Förderer des Sports, ist ebenfalls am Ball geblieben und lädt einmal im Jahr im Spätherbst die hiesige Sportszene - zumeist sind es Trainer und Funktionäre - zu einer Talkrunde, die in einem gemütlichen Gedankenaustausch mündet. Auch der Hausherr gehört zu den vielen „Helfern, Anpackern und Möglichmachern“ in dieser Stadt, die vom Sparkassenvorstand Helmut Schiffer bei seiner Eröffnungsrede gelobt wurden.

Der verstorbene Erwin Remplewski als engagierter Protagonist

Die Beginn der Sportschau war Thema der ersten Gesprächsrunde. Jochen Sander, 2. Vorsitzender beim Espo, verriet, dass bei ihm etliche Exemplare im Schrank stehen, hob den verstorbenen WAZ-Sportredakteur Erwin Remplewski als engagierten Protagonisten hervor.

Die Rot-Weissen, im Krisenjahr 2018 nicht im Blickpunkt, durften sich diesmal wieder präsentieren. Und in dem Sportlichen Leiter Jörn Nowak und Cheftrainer Christian Titz standen ja auch zwei relativ neue Gesichter auf der Bühne, wenngleich die Visionen und Perspektiven des Fußball-Regionalligisten den meisten im Auditorium bereits bekannt gewesen sein dürften.

RWE-Trainer Christian Titz und Sportdirektor Jörn Nowak
RWE-Trainer Christian Titz und Sportdirektor Jörn Nowak © Michael Gohl

Thomas Schulte verabschiedet

Mit dem Sportforum im diesem Jahr endet gewissermaßen auch eine Ära. Thomas Schulte, bei der Sparkasse Essen Leiter der Kommunikationsabteilung, zeichnete seit Jahren für die Veranstaltung verantwortlich.

Schulte geht Mitte Dezember in den vorzeitigen Ruhestand, so dass sich im nächsten Jahr ein anderer um die Organisation verdient machen kann. Er wurde mit großen Applaus von den Gästen verabschiedet.

Was man vom „Team Talente“ so nicht behaupten kann. Ein Projekt, dass auch für Außenstehende nicht so leicht zu greifen ist. 2018 haben sich sechs Vereine zusammengetan, um die Nachwuchsarbeit in den olympischen Ballsportarten (Fußball, Handball, Basketball) sowie im Eishockey voranzutreiben. Und Niels Ellwanger (Handball-Chef Tusem) sowie Dirk Rehage (Aufsichtsratsvorsitzender SGS Essen) können erste Erfolge melden. „Wir sind im sechsstelligen Bereich“, deutete Ellwanger den Umfang der akquirierten Fördersumme an.

Ein flotter und spritziger Endspurt

Rund anderthalb Stunden führte Moderater Björn Schüngel durch den Abend, der zwischenzeitlich trotz aller Lockerheit etwas langatmig geriet. Das Finish war dann noch einmal flott und spritzig. Mit entwaffnender Offenheit, locker und flockig und so gar nicht arrogant, stellte Ben Zwiehoff fest, dass er natürlich an sich glaube.

Tusem-Chef Niels Ellwanger und SGS-Aufsichtsratsvorsitzender Dirk Rehage als Vertreter des Projektes „Team Talente Essen“.
Tusem-Chef Niels Ellwanger und SGS-Aufsichtsratsvorsitzender Dirk Rehage als Vertreter des Projektes „Team Talente Essen“. © Michael Gohl

Der Profi-Mountainbiker (Team Bergamont) vom MSV Steele will 2020 bei den Olympischen Spielen in die Pedale treten und taxiert seine Chance, in Tokio dabei zu sein, auf 60:40. Die Norm hat der Jura-Student erfüllt, allerdings gibt es für zwei deutsche Startplätze vier Aspiranten. „Ich werde den Bundestrainer davon überzeugen, dass es keine schlechte Idee ist, mich mitzunehmen,“ versprach Zwiehoff.

Wenn er 2020 bei den Spielen starten würde, könnten Rot-Weiss Essen und die Tusem-Handballer bereits den Aufstieg geschafft haben, könnten auch Schwimmer von der SGE und Kanuten von der KGE in Japan dabei sein. Wie dem auch sei, all das wird garantiert ein Thema in der Sportschau 2020 sein.