Berlin. Die SG Essen gewann bei der Deutschen Kurzbahnmeisterschaft in Berlin achtmal den Titel, hinzu kamen sechsmal Silber und einmal Bronze.
„Ich bin echt zufrieden“, sagt Nicole Endruschat, Cheftrainerin vom Bundesstützpunkt in Rüttenscheid. Und so wie es klingt, kann es nur gut gelaufen sein. Bei den Deutschen Kurzbahnmeisterschaften in Berlin gewannen die Schwimmerinnen und Schwimmer von der Startgemeinschaft Essen (SGE) acht Titel, holten sechsmal Silber und einmal Bronze. „15 Medaillen in der offenen Klasse - das ist großartig und konnte man so nicht erwarten“, schwärmt der SGE-Vorsitzende Bernhard Gemlau.
Deutscher Rekord für Vereinsstaffeln
Die olympische Saison hat begonnen, deshalb spielen die Wettkämpfe auf der kurzen 25m-Bahn zumindest für die Olympia-Kandidaten kaum eine Rolle. Und doch scheint der Ehrgeiz ungebremst, wenn sie auf den Startblock steigen. Das zeigte sich bei der Mixed-Staffel über 4x50m-Freistil. Damian Wierling als Startschwimmer ließ keine Zweifel aufkommen, wer den Titel holen würde. Die Führung brachten Marius Kusch, Rosalie Kleyboldt und Lisa Höpink souverän ins Ziel. Am Ende stellte die SG Essen mit 1:32,39 Minuten sogar einen deutschen Rekord für Vereinsstaffeln auf. Ein weiteres Zeugnis, dass die SGE im Europasportpark auch als Team überzeugte. Beim Nachwuchs stach Rosalie Kleyboldt (16) hervor, die auch schon in der offenen Klasse mitmischte. „Es hat sich gezeigt, dass alle Athleten einen Schritt nach vorn gemacht haben“, fasst Nicole Endruschat zusammen.
Lisa Höpink räumte in Berlin mit fünf Einzelmedaillen ab. Sie gewann etwas überraschend die 50m Freistil, wurde über drei Strecken Vizemeisterin und holt einmal Bronze. Höpink erfüllte die Norm für die Kurzbahn-EM in Glasgow (4.-8. Dezember) gleich über drei Lagen (50/100m Freistil, 100m Schmetterling). Brustschwimmer Max Pilger, normalerweise kein Mann für die Kurzbahn, wurde mit persönlicher Bestzeit Deutscher Meister über 200 Meter. Und Poul Zellmann siegte über 200m Freistil. „Das war ihm extrem wichtig“, schmunzelt Trainerin Endruschat. Qualifiziert hätte er sich damit für die EM, doch wie Pilger wird Zellmann auf eine Teilnahme verzichten.
Kusch wurde nachgemeldet
Für Freistil-Spezialist Damian Wierling reichte es im Einzelrennen nur für einmal Silber über 100 Meter Freistil. „Mit der Zeit bin ich zufrieden, doch es ist ärgerlich, dass ich mich auf den letzten Metern noch abziehen ließ“, sagt Wierling, der im Vorlauf Bestzeit geschwommen war. Geichwohl hat er die EM-Norm über 50m und 100m Freistil erfüllt und wird in Glasgow ebenso dabei sein wie Klubkollege Marius Kusch. Überraschend für alle tauchte der in Berlin auf. Normalerweise hätte Kusch schon längst wieder in den USA sein sollen, wo er seit ein paar Jahren studiert und trainiert. Doch es gab Probleme mit dem Visum. „Er hat mich angerufen und gefragt, ob er uns in den Staffeln helfen könne“, sagt Endruschat. Konnte er, und auch bei der Nachmeldung im Einzel-Wettkampf zeigte sich der DSV flexibel, so dass Kusch die Essener Bilanz mit zwei weiteren Goldmedaillen (50m-/ 100m Schmetterling) aufpeppen konnte.
Die SGE-Medaillen im Überblick: Deutsche Meister Max Pilger (200m Brust), Poul Zellmann (200m Freistil), Lisa Höpink (50m Freistil), Marius Kusch (50m-/100m Schmetterling).4x50m Freistil Männer: Wierling, Zellmann, Marc Brock, Kusch. 4x50m Lagen Männer: Kusch, Pilger, Wierling, Zellmann. 4x50m Freistil Mixed: Wierling, Kusch, Rosalie Kleyboldt, Höpink. Vizemeister Lisa Höpink (100m Freistil, 50m Schmetterling, 50m Brust), Poul Zellmann (400m Freistil). 4x50m Lagen Mixed: Höpink, Pilger, Wierling, Kleyboldt. Bronze Lisa Höpink 100m Schmetterling.