Essen. Der Coach stand seit dem dritten Spieltag nicht mehr hinter der Bande und war krank geschrieben. Holländischer Erstligist wohl interessiert.

Bei den Wohnbau Moskitos ist vor dem Derby gegen Duisburg am Freitag eine Ära zu Ende gegangen. Wie der Oberligist bestätigte, macht Cheftrainer und Sportmanager Frank Gentges von einer Vertragsklausel Gebrauch und verlässt den ESC mit sofortiger Wirkung. Bereits seit dem dritten Spieltag stand der 54-Jährige nicht mehr an der Bande. Gentges hatte sich Anfang des vergangenen Monats bei einem Sturz im Training eine schwere Halswirbelverletzung zugezogen, seitdem war er krank geschrieben. Daraufhin hatten die Moskitos Larry Suarez als Interimsnachfolger installiert. Im Lichte des Gentges-Abschied wurde der US-Amerikaner zum neuen Chefcoach befördert - vorerst bis zum Saisonende.

Verein war wohl schon länger informiert

Während der Verletzungszeit habe „Herr Gentges uns als konsequenter und gradliniger Mensch bereits im Vorfeld seiner endgültigen Entscheidung seine Beweggründe, den Verein verlassen zu wollen, aufgezeigt“, sagte Vereinssprecher Thomas Haver. Der Trainer selbst erklärte: „Bei den Überlegungen, meine Zeit in Essen zu beenden, haben Angebote anderer Vereine ursprünglich keine Rolle gespielt.“ Mittlerweile habe er sich aber dazu entschlossen, „nach meiner Genesung ein anderes Engagement“ anzunehmen. Eine Vertragsoption ermöglicht Gentges einen Wechsel außerhalb der Oberliga. Der niederländische Erstligist Nijmegen Devils soll großes Interesse an seinen Diensten zeigen.

Gentges brachte Moskitos wieder auf die deutsche Landkarte

Bereits während seiner aktiven Karriere schnürte Gentges die Schlittschuhe am Westbahnhof. Zwischen 1990 und 1992 verteidigte er für den EHC Essen West in der damaligen 2. Bundesliga. Zur Saison 2014/15 kehrte er als Cheftrainer und Sportmanager zu den Mücken zurück. Unter seiner Regie qualifizierten sich die Moskitos zuletzt dreimal in Serie für die Playoffs. 2017 führte er den ESC bis ins Halbfinale. Während der gebürtige Kempener auf „fünfeinhalb hervorragende Jahre“ zurückblickte, bedankte sich die Vereinsführung bei einem „absoluten Fachmann und Vollprofi“: „Er hat die Moskitos wieder auf die deutsche Eishockey-Landkarte gesetzt.“