Essen. Nach hartem Kampf können sich die Essener letztendlich gegen den HSV Hamburg mit 35:28 (16:15) durchsetzen und die Tabellenführung ausbauen.

Der Tusem Essen kommt derzeit aus dem Jubeln nicht heraus. In der 2. Handball-Bundesliga hat die Mannschaft von Trainer Jaron Siewert den nächsten Sieg geholt, im Heimspiel gegen den HSV Hamburg stand es am Ende 35:28 (16:15). Und dank des Ausrutschers des Verfolgers HSC Coburg konnte der Tusem die Tabellenführung ausbauen.

Die Sporthalle „Am Hallo“ in Essen-Stoppenberg ist in dieser Saison eine Festung. Jeder Gegner, der eindringen und für Chaos sorgen will, hatte bis jetzt wenig Erfolg damit. Auch wenn die Hamburger zwischenzeitlich sehr nah dran waren, die Festung in kleine Teile zu zerlegen, waren die Hausherren letztendlich doch stärker. „Das war keine gute Leistung von uns“, musste Siewert nach der Partie gestehen, „aber wir haben trotzdem gewonnen. Das ist das Positive des Abends.“

Hansestädter stellten die Essener vor Probleme

Seine Mannschaft hatte es durchaus schwer. Denn die Gäste aus der Hansestadt stellten den Tusem mit ihrer offensiven Deckung vor Probleme. Nach gutem Auftakt, für den vor allem Lucas Firnhaber auf Seiten der Essener verantwortlich zeichnete, fand der HSV immer besser in die Begegnung. Der Tusem begann Fehler zu machen und kam aus dem Tritt. Auf der anderen Seite fanden Philipp Bauer und Spielgestalter Leif Tissier immer wieder ein Durchkommen, weil die Essener Hintermannschaft phasenweise nicht so sattelfest agierte wie in den Vorwochen. Rund um die Halbzeitpause kamen die Gastgeber ganz von ihrer Spur ab und wurden von den Gästen sogar überholt. „Am meisten hat mich geärgert, dass wir unsere Vorsprünge teilweise so leichtfertig hergegeben haben“, ärgerte sich Tusem-Trainer Siewert.

Kurz nach dem Seitenwechsel waren es nämlich die Hamburger, die über ihre erste Führung jubeln konnten. „Aber es spricht für unsere Qualität, dass die Jungs am Ende wieder in die Spur gefunden haben“, sagte der 25-Jährige nach der Partie. Im zweiten Durchgang sah er, nach schwachem Beginn, wie sich seine Mannschaft auf ihre Stärken besann. Die Abwehr, gestützt von einem erneut gut aufgelegten Torhüter Fredrik Genz, gewann viele Bälle und zeigten sich in den entscheidenden Situationen abgezockter als der Gegner. So kamen die Essener zu ihrem gefürchteten Tempospiel, von dem in erster Linie Noah Beyer profitierte. Der Linksaußen kam auf elf Tore, davon sechs per Siebenmeter.

HSV-Toptorjäger Niklas Weller erzielte seine acht Treffer

Am Ende lief der Tusem den Hamburgern sprichwörtlich davon, das Tempospiel ließ den Vorsprung uneinholbar anwachsen. Auch wenn HSV-Kreisläufer Niklas Weller, einer der Top-Torjäger der Liga, auf seine acht Treffer kam, hatten die Essener doch immer wieder eine Antwort parat – und waren als Mannschaft nicht zu schlagen.„Wir standen uns teilweise selbst im Weg“, bilanzierte Trainer Jaron Siewert, „aber mit den zwei Punkten sind wir zufrieden.“ Die haben immerhin dafür gesorgt, dass seine Mannschaft alleiniger Spitzenreiter ist – auch wenn man beim Tusem nicht auf die Tabelle schaue, sondern „von Spiel zu Spiel“ denke. Bis jetzt scheint es sich auszuzahlen.

Tusem Essen – HSV Hamburg 35:28 (16:15). Tusem: Bliß, Genz; Beyer (11/6), J.Ellwanger (5), Urios (1), Akakpo (3), Szczesny (1), Ridder, Müller (3), Firnhaber (5), Seidel, Klingler (3), Skroblien, Zechel (3). Hamburg: Van den Beucken, Kokoszka, Edvardsson; Fick, Lackovic, Tissier (2), Weller (8/1), Ossenkopp (2/1), Gertges (2), Fuchs, Bauer (9), Forstbauer (3), Bergemann (2), Kleinedam, Vogt.
Siebenmeter:
6/7 – 2/4. Strafminuten: 10 – 14. Schiedsrichter: Standke (Wendeburg) / Heine (Göttingen). Zuschauer: 2321. Spielfilm“: 4:2 (5.), 6:4 (10.), 10:6 (15.), 13:8 (20.), 15:11 (25.), 16:15 (30.) – 18:18 (35.), 21:19 (40.), 23:20 (45.), 26:21 (50.), 29:23 (55.), 35:28 (60.).