Essen. In der 1. Basketball-Regionalliga sind die ETB Miners noch ohne Punkt. Am Samstag sind die Essener zwar Gastgeber, aber nur krasser Außenseiter.

War die Partie der ETB Wohnbau Miners am vergangenen Wochenende gegen BG Dorsten trotz 80:83-Niederlage eine Wende zum Besseren? Die Antwort wird womöglich noch auf sich warten lassen. Denn das Schlusslicht der 1. Basketball-Regionalliga empfängt an diesem Samstag (19.30 Uhr, Helmholtz-Halle) die Dragons aus Rhöndorf, ein absolutes Top-Team der Liga.

Aufstiegsaspirant Rhöndorf mit Startschwierigkeiten

Sportliche Vergleiche verbieten sich derzeit. So sieht auch Björn Barchmann, Interimscoach der Miners, die Favoritenrolle ganz klar vergeben. Er gerät fast ins Schwärmen, wenn er vom Gegner spricht, bei dem offen ist, ob und wer den talentierten Kader noch verstärken könnte am Samstag – die Drachen sind Kooperationspartner des Erstligisten Baskets Bonn.

Aufstiegsaspirant Rhöndorf hatte so seine Startschwierigkeiten, nach nur drei Siegen in sechs Spielen musste denn auch Coach Markus Röwenstrunk seinen Hut nehmen. Unter Yassin Idbihi – ebenfalls Interimstrainer und zuvor als Sportlicher Leiter aus Bamberg geholt – feierte das Team zuletzt vier Siege in Folge und untermauerte die eigenen Ansprüche. „Rhöndorf spielt enorm schnell“, sagt Björn Barchmann. „Ich schätze das Team noch stärker ein als Köln, das wird eine große Herausforderung.“

Essener müssen mit Willen und Intensität verteidigen

Es gilt, diese anzunehmen. Und vielleicht liefert dieses Duell dann doch belastbare Hinweise, wie es um die Entwicklung unter Barchmann tatsächlich bestellt ist. Wie gut die vereinfachten Strukturen auf dem Feld funktionieren, um Sicherheit auch gegen einen so starken Gegner zu bekommen. „Wir wollen uns auch gegen Rhöndorf freie Würfe erarbeiten. Ob wir treffen, ist eine andere Frage. In jedem Fall wollen wir in unseren Systemen stabil bleiben.“

In der Verteidigung müssen sich die jungen Miners wehren – mit Willen und Intensität. „Jeder Wettkampf hilft uns in unserer Entwicklung. Die Jungs müssen mit Kampf und Leidenschaft zeigen, dass sie bereit sind, den Abstiegskampf anzunehmen.“ Es wird auch höchste Zeit. Drei Siege liegt der ETB hinter den Plätzen 10 bis 12 zurück. Das ist aufzuholen, doch viel Zeit bleibt nicht mehr. Mit dem Auftritt gegen Play-off-Kandidat Dorsten dokumentierten die Miners ein erstes Mal, dass man in dieser Liga wirklich mithalten kann.

Schon wieder weg: Der Vertrag mit dem Franzosen Harvey Matou wurde nicht verlängert.
Schon wieder weg: Der Vertrag mit dem Franzosen Harvey Matou wurde nicht verlängert. © Michael Gohl

Franzose Matou geht, Moukas aus Griechenland kommt

In Essen lässt man nichts unversucht – auch personell nicht: Der ETB verlängerte den Try-out-Vertrag mit dem Franzosen Harvey Matou nicht. Am Donnerstag landete der Ersatz George Moukas aus Griechenland in Düsseldorf. Der Flügelspieler soll den noch zaghaften Positivtrend verstärken und dem Team Variabilität verleihen. Er kann verschiedene Positionen spielen und große Positionen verteidigen. Und: „Wir brauchen mehr Punkte, George Moukas hat einen guten Drei-Punkte-Wurf“, erklärt Björn Barchmann.

Moukas spielte in seiner Heimat bereits in der Zweiten Liga, hilfreich zudem: Auch die 1. Regionalliga ist ihm bekannt, 2017 wechselte er zur BG Hagen. Ob er für die Miners bereits gegen Rhöndorf auflaufen kann, hängt davon ab, ob die Spielberechtigung rechtzeitig eintrifft.