Essen. Beim Essener Eishockey-Oberligisten hat sich auch Routinier Daniel Willaschek verletzt. Finanzieller Spielraum für Nachverpflichtungen begrenzt.
Gute Nachrichten waren bei den Moskitos zuletzt selten. Der Essener Eishockey-Oberligist wird von großen Personalsorgen geplagt, daher läuft es wohl auch sportlich nicht, wofür wiederum einige Fans nur bedingt Verständnis aufbringen. Und so scheint am Westbahnhof aktuell die beste Neuigkeit zu sein, dass an diesem Wochenende nur eine Partie ansteht - nämlich an diesem Freitag das Heimspiel gegen die Hannover Scorpions (20 Uhr).
Auch in dieser Woche kannte das Verletzungspech keine Gnade. Daniel Willaschek hat sich im Training den Daumen gebrochen. Bis zu sechs Wochen wird der Verein auf den 39-jährigen Abwehrroutinier verzichten müssen. Dazu plagt sich Matthias Lehmann (34), ebenfalls eine erfahrene Defensivkraft, mit Handgelenksproblemen herum - Ausfalldauer ungewiss.
Moskitos stehen nur noch fünf Abwehrspieler zur Verfügung
Und so gehen Larry Suarez die Verteidiger aus. Der Interimscoach gibt sich dennoch kämpferisch: „Es ist schwer, aber wir werden uns nicht hinter der Situation verstecken. Jammern hilft nicht“, sagt Suarez, dem nur noch fünf Abwehrspieler zur Verfügung stehen. Abhilfe können möglicherweise Förderlizenzspieler aus Düsseldorf leisten (siehe Infokasten).
Doch auch vorne drückt der Schlittschuh. Wann der langzeitverletzte Topscorer Aaron McLeod wieder eingreifen könnte, soll sich nach einem MRT in der kommenden Woche entscheiden. Peter LeBlanc, Essens zweiter Kanadier, kommt mit 17 Punkten zwar auf eine vorzeigbare Quote, Tempo und Führungsqualität lässt er bislang jedoch vermissen. Zumal LeBlanc unter der Woche nicht trainieren konnte (Grippe).
Etwas finanzieller Spielraum für Nachverpflichtungen
Immerhin wurde Marc Zajics Einbürgerungsantrag genehmigt. Er wird gegen Hannover erstmals als deutscher Spieler auflaufen und kann daher seinen Platz auf der zweiten Ausländerstelle räumen, die er zuletzt notgedrungen besetzt hatte.
Mittlerweile besteht nach Informationen dieser Zeitung ein gewisser finanzieller Spielraum, durch den sich die Nachverpflichtung eines Verteidigers sowie eines Imports, sollte McLeod noch länger ausfallen, für den Übergang realisieren ließe. Doch große Sprünge sind weiterhin nicht möglich und Spieler, die ins Budget passen und weiterhelfen könnten, wachsen nicht auf Bäumen. Vor allem mitten in der Saison ist es schwierig.
Förderlizenzen für zwei Verteidiger beantragt
Die Moskitos haben Förderlizenzen für zwei Verteidiger und drei Angreifer aus dem DNL-Team der Düsseldorfer EG beantragt. Noch ist allerdings unklar, ob die Spielgenehmigungen bis Freitagabend vorliegen werden.
„Die Jungs haben im Training überzeugt. Ob sie uns helfen können, wird sich zeigen“, sagt Trainer Larry Suarez.
Neues gibt es vom verletzten Chefcoach Frank Gentges: Er wird laut Verein noch „mindestens bis Dezember“ fehlen, daher hat Interimscoach Suarez vorerst „die volle Handlungsmacht“ über den Kader.
Wie es geht, wenn man das nötige Kleingeld parat hat, zeigt der kommende Gegner. Die Scorpions haben unter der Woche auf ihre sportliche Talfahrt reagiert, sich von den Imports Mike Robinson sowie Kevin Miller getrennt und beinahe im gleichem Atemzug den DEL-erfahrenen Kanadier Mario Valery-Trabucco als Nachfolger präsentiert. Er wird in Essen debütieren.
Leistung der Essener in den vergangenen Partien stimmte
Sechs Pleiten in Serie kassierten die Hannoveraner zuletzt. Doch weil sie die ersten sechs Spiele allesamt gewonnen hatten, befinden sich die Niedersachsen auf Rang sechs noch immer in der Play-off-Zone. Acht Punkte und vier Plätze dahinter steht der ESC.
Die Leistung der Essener stimmte in den vergangenen Partien, wegen der vielen Ausfälle schafften es die gesunden Spieler vor allem von der Kraft her nicht, starken Gegnern über 60 Minuten Paroli zu bieten. Suarez: „Es tut mir sehr weh, wenn ich sehe, wie sich die Jungs aufopfern, sich aber nicht belohnen können.“ Vielleicht ja gegen Hannover…