Essen. Personalsituation der ETB Miners könnte nach wie vor besser sein. Das punktlose Schlusslicht der 1. Regionalliga hofft weiter auf ersten Erfolg.
Der Slogan der ETB Wohnbau Miners, mit dem sie ihre Vereinsseite betiteln, klingt beinahe so wie eine der Durchhalteparolen der vergangenen Wochen. „Wir lieben Basketball“, heißt es dort. Doch diese Liebe muss schon tief und aufrichtig sein, damit die Lust nicht verloren geht. Acht Spiele, acht Niederlage, die Leistungen zum Teil bescheiden. Da heißt es tapfer sein und auf bessere Zeiten hoffen, was nicht ganz so leicht fällt.
Aber der geschäftsmäßige Blick auf die Tabelle zeigt, dass die Situation für das Schlusslicht aus Essen nicht aussichtslos ist. Die Essener rangieren hinter dem SV Haspe und dem Deutzer TV, die im Abstiegskampf nur zwei Siege entfernt sind. Das ist in der Tat machbar. Sofern der ETB endlich mal komplett antreten könnte. „Unsere Mannschaft ist nicht so schlecht“, sagt der Sportliche Leiter Björn Barchmann. „Dann werden wir zeigen, dass wir falsch auf dem Tabellenplatz sind.“
Personalsituation noch immer nicht optimal
Doch die missliche Personallage wird noch ein Weilchen dauern. Jari Beckmann wird erst im Januar zurückerwartet, obwohl er zuletzt schon auf dem Spielberichtsbogen aufgetaucht ist. Noah Westerhaus braucht wohl noch ein, zwei Wochen bis er bei 100 Prozent ist. Und Geduld ist auch bei dem jungen Jonathan Broer und Michael Möbes gefragt, die angeschlagen sind. Da ist es gut, dass Neuzugang Harvey Matou hinzugekommen ist. „Ein springender Gigant“, schwärmt Barchmann nach den Trainingseindrücken unter der Woche.
Die Wohnbau Miners Wann sehnen sich nach dem ersten Erfolgserlebnis, doch an diesem Samstag sieht es noch nicht danach aus. Zu Gast am Hallo (19.30 Uhr) ist der Tabellenführer RheinStars Köln. Der hat nicht nur andere Ambitionen als die Essener, sondern auch für Regionalligaverhältnisse ein erlesenes Personal zur Verfügung.
„Bachelor“ Andrej Mangold lässt Karriere bei den Kölnern ausklingen
„Die werden keine Rosen verteilen“, sagt Barchmann und spielt damit auf den „Bachelor“ Andrej Mangold (32) aus der gleichnamigen TV-Show an. Der hat in der 1. Liga gespielt, fünf A-Länderspiele in der sportlichen Vita und erst im September seine Karriere für beendet erklärt. Beim Titelanwärter Köln lässt er sie nun in der 4. Liga ausklingen, ob er aber gegen den ETB aufläuft, ist noch unklar.
Zuletzt deklassierte der Spitzenreiter die BG Hagen mit 111:82. In diesem Spiel zündete vor allem Kapitän Tibor Taras. Unglaubliche 51 Punkte erzielte er, traf zwölf von 15 Dreiern - eine zirkusreife Quote. „Das habe ich noch nie gehört“, gesteht Barchmann, der aber bei allem Respekt keineswegs klein beigibt. Auch die Kölner seien schlagbar. Citybasket Recklinghausen, der Tabellenfünfte, hat es bei seinem 68:67 vorgemacht.
Spitzenreiter Köln hat bisher nur gegen Recklinghausen verloren
„Wir dürfen die Aufgabe keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen“, warnt Kölns Manager Stephan Baeck. „Die Liga ist zu ausgeglichen – und Essen ist beileibe nicht so weit hinter dem Rest der Liga wie es die Tabelle gerade zeigt. Wenn wir nicht von Anfang an hellwach sind, kann es uns gehen wie in Recklinghausen.“
Im Vergleich der punktemäßig besten Liga-Defense bei der schlechtesten sieht Kölns Headcoach Johannes Strasser den Schlüssel zum Erfolg: „Wir müssen über unsere Verteidigung unser Spiel durchbringen.“