Essen. Der neue Angreifer beim ESC Moskitos Essen hat mehr als 240 Partien für die Füchse absolviert. Am Freitag gibt es in Duisburg erstes Wiedersehen.

Wenn die Moskitos am Freitag (19.30 Uhr) zum ersten Saisonderby beim EV Duisburg antreten, ist es ein besonderes Duell für Andre Huebscher. Nach sechs Jahren als Fuchs kehrt er erstmals an die Wedau zurück - und zwar im Trikot des Essener Erzrivalen.

Der 30-Jährige macht keinen Hehl daraus, dass ihm ein außergewöhnlicher Abend bevorsteht. „Von einem normalen Spiel zu sprechen, ist kaum möglich“, sagt Huebscher, der in über 242 Partien für den EVD auf Torejagd ging. „Da werden emotionale Erinnerungen hochkommen.“

Huebscher hat sich durch Leistung bei Fans Anerkennung verdient

Solch ein Seitenwechsel, wie der Angreifer ihn vollzogen hat, gilt ja zumindest aus Fan-Sicht als Unding. Doch Huebscher wird sich im „Fuchsbau“ wohl auf einen herzlichen Empfang einstellen können. Mit Leistung hat er sich dort Anerkennung verdient. Leistung, die sich in eindrucksvollen Statistiken niederschlägt: Seit der Neugründung 1991 ist er Vize-Rekordspieler und Rekord-Topscorer der Duisburger.

In der Saison 2015/16 schoss er das Team mit 92 Punkten zur Nord-Meisterschaft. Und bei seinem Abschied im Frühjahr verhielt er sich transparent. „Aufgrund der Ungewissheiten und der Vielzahl an internen Problemen der letzen Jahre geht es für mich im Fuchsbau nicht mehr weiter“, schrieb der gebürtige Moerser in einem emotionalen Statement.

Angreifer Andre Huebscher gilt als Leistungsträger bei den Moskitos.
Angreifer Andre Huebscher gilt als Leistungsträger bei den Moskitos. © Michael Gohl

Neuzugang aus Duisburg läuft bei den Moskitos in der ersten Reihe auf

Seine Brötchen verdient sich Huebscher nun gut 20 Kilometer weiter östlich. Beim ESC läuft er in der ersten Reihe auf, gilt als feste Größe in den Specialteams. Zwei Tore und fünf Assists steuerte er in den ersten vier Partien bei. Natürlich erwartet der derzeit verletzte Chefcoach Frank Gentges einiges vom langjährigen Erstliga-Profi. Denn seine knapp 300 DEL-Einsätze, die meisten davon in Krefeld, sind für Drittliga-Verhältnisse eine hohe Hausnummer.

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Nach dem Aus beim EVD sei es zwar eine Überlegung gewesen, in der neugegründeten U23 des KEV und damit bei seinem Jugendklub anzuheuern, verrät Huebscher. Doch er entschied sich für Essen - und kehrt damit ebenfalls zu seinen Wurzeln zurück. Zu der Zeit, als Huebscher in Krefeld gerade den Sprung in den DEL-Kader geschafft hatte, ihm der Durchbruch aber nicht wirklich gelang, trainierte Gentges das dortige DNL-Team.

Moskitos-Trainer Gentges hat Huebscher schon früher unterstützt

„Er hat mich in einer schwierigen Zeit unterstützt und mitgeprägt“, erinnert sich Huebscher. „Mit meinem Wechsel wollte ich dem Coach ein Stück weit etwas zurückgeben.“ Den Füchsen hingegen will er nichts zurückgeben. Zumindest nicht an diesem Freitag. „Etwas nervös“ blickt Huebscher der Partie entgegen.

Doch allzu viel Zeit zum Nachdenken bietet sich sowieso nicht. Vor Kurzem durfte sich die Familie Huebscher über Nachwuchs freuen. „Es sind anstrengende, aber wunderschöne Wochen“, erzählt der frischgebackene Vater. Und weil ihn seine Frau tatkräftig unterstützt, wird Andre Huebscher ausgeruht in sein besonderes Derby gehen können.