Essen. Der entscheidende Sieg im Relegationsspiel schreibt ein erfreuliches Kapitel in der Vereinsgeschichte. Nach drei Jahren wieder zweitklassig.

Seit der Gründung vor 36 Jahren haben die Assindia Cardinals so einiges erlebt. Vom Durchmarsch aus der dritten in die erste Liga im Jahr 2008 bis hin zu einer historischen 0:102-Pleite in den 90ern. Nun ist die Vereinsgeschichte der Essener Footballer um ein erfreuliches Kapitel reicher: Dank eines Sieges über die Oldenburg Knights im entscheidenden Relegationsspiel am vergangenen Wochenende dürfen sich die Essener über die Rückkehr in die GFL2 freuen.

Nach dreijähriger Abstinenz wird im kommenden Sommer also wieder Zweitliga-Football am Hallo zu sehen sein. Und das ist hochverdient: Ohne Niederlage meisterten die Cardinals die Aufstiegsrunde, zuvor hatten sie bereits den Titel in der Regionalliga West gewonnen. Nur ein einziges Spiel verlor die Assindia in der Hauptrunde. An Glanzpunkten hingegen mangelte es nicht: Wie etwa das 65:0 im Derby gegen die Gelsenkirchen Devils. Oder der 47:21-Sieg im Spitzenspiel gegen Bielefeld, mit dem sich die „Men in Blue“ vorzeitig zum Meister kürten.

Sherman DJ Anderson wird weiter an der Seitenlinie stehen

„Alles in allem eine tolle Saison“, bilanziert Vereinsboss Wilfried Ziegler. Wobei die Cardinals etwas Anlaufzeit brauchten. „Vor allem in der Offensive war viel Sand im Getriebe. Die jungen Spieler mussten sich erstmal zurechtfinden.“Auf dem Papier galten die Essener zwar von Beginn an als Favorit. Eine Erfolgsgarantie ist das allerdings nicht, wie sich in der Vorsaison zeigte: Auch da waren sie mit großen Ambitionen an den Start gegangen. Für mehr als Platz vier reichte es am Ende nicht. Dass der Verein nicht erneut über seine eigene Erwartungshaltung stolperte, hängt sicherlich auch mit Trainer Sherman, genannt DJ, Anderson zusammen.

Kumpel, Vater und Drill-Instructor: Mit Sherman DJ Anderson (links) als Headcoach haben die Cardinals einen guten Fang gemacht.
Kumpel, Vater und Drill-Instructor: Mit Sherman DJ Anderson (links) als Headcoach haben die Cardinals einen guten Fang gemacht. © Michael Gohl/FFS

Wilfried Ziegler bezeichnete den vor der Saison von den Düsseldorf Panthers gekommenen Coach vor einiger Zeit als „Kumpel, Vater und Drill-Instructor in einer Person.“ Er wird in der GFL2 weiterhin an der Seitenlinie stehen – die Trauer darüber dürfte sich bei der Assindia in Grenzen halten. Und abgesehen von ihm? „Es wird sicherlich einen kleineren Umbruch geben“, kündigt Ziegler an. Florian Hartmann zum Beispiel, eigentlich als Coach für die O-Line eingeplant, aber zuletzt wieder auf dem Rasen mit dabei, wird künftig nicht mehr aushelfen. „Aber ansonsten haben wir viele junge, hungrige Spieler, die bleiben werden.“Punktuell soll der Kader dennoch aufgebrezelt werden.

Die Spielerakquise hat begonnen

Coach Anderson hat daher bereits mit der Spielerakquise begonnen. Und Wilfried Ziegler muss sich zeitnah um „ziemlich viel Papierkram“ kümmern. Die Lizenzerteilung sei aber nur Formsache, betont er. Den Aufstieg können sich die Cardinals locker leisten. Mitbegünstigt durch den Football-Hype hierzulande wächst der Verein konstant – auch neben dem Rasen. Für die kommende Saison will sich der Verein nicht zu viel vornehmen, sondern auf einem Platz im „gesicherten Mittelfeld“ landen. Bereits Anfang November steht ein erstes Teammeeting an. Man merkt: Die Assindia Cardinals sind jetzt schon heiß auf die GFL2.