Essen. Bei der ernüchternden 3:10-Niederlage gegen die Icefighters Leipzig leisteten sich die Essener mit 0:6 ein katastrophales Mitteldrittel.

Moskitos Essen- Icefighters Leipzig 3:10
Drittel:
2:2, 0:6, 1:2
Tore: 0:1 Paavilainen (1.), 1:1 LeBlanc (4.), 1:2 Farrell (5.), 2:2 LeBlanc (12.), 2:3 Velecky (22.), 2:4 Pantic (28.), 2:5 Velecky (33.), 2:6 Berger (35.), 2:7 Balla (38.), 2:8 Farrell (40.), 3:8 Huebscher (43.), 3:9 Velecky (49.), 3:10 Warttig (58.)
Strafen: Essen 14 Minuten, Leipzig 21 Minuten + Spieldauer (Miethke)
Zuschauer: 1156
Dass es im Sport nicht nur um Sieg und Niederlage geht, sondern das Verlieren an sich sehr facettenreich sein kann, haben die Wohnbau Moskitos zu Beginn der Oberliga-Saison gezeigt. Die neue Spielzeit startete für den ESC mit einem Null-Punkte-Wochenende. Doch während man den Auftakt in Tilburg trotz knapper 3:4-Pleite zumindest leistungstechnisch als gelungen bezeichnen konnte, setzte das erste Heimspiel der Freude über den Wiederbeginn der Eiszeit einen herben Dämpfer. Mit 3:10 unterlagen die Moskitos am Sonntag den Icefighters Leipzig.

Hatte zu oft das Nachsehen: Moskitos-Keeper Kevin Beech machte keinen sicheren Eindruck.
Hatte zu oft das Nachsehen: Moskitos-Keeper Kevin Beech machte keinen sicheren Eindruck. © Michael Gohl/FFS

Ein Debakel, wie es der Westbahnhof lange Zeit nicht erlebt hat. Hauptgrund dafür war ein katastrophales Mitteldrittel. In einer 18-minütigen Tiefschlafphase kassierten die durch den Ausfall von Topscorer Aaron McLeod personell geschwächten Mücken sechs Gegentreffer – ohne in der Zeit eine eigene nennenswerte Offensivaktion auf das Eis zu bringen. Beim Stand von 2:8 schlichen die Gastgeber nach Ende des zweiten Abschnitts in die Kabine. „Das darf nicht passieren und passt nicht zu den Ansprüchen, die ich an mich selbst habe“, sagte Frank Gentges nach Spielende.

Der Essener Chefcoach wollte den Fehlstart allerdings nicht überbewerten: „Im nächsten Spiel kann das schon wieder ganz anders aussehen.“ Daher hielt sich Gentges mit Kritik an seinem Team zurück. Zwei, drei Spieler hätten nicht den besten Tag erwischt, das habe man in der Kabine aber bereits geklärt, berichtete er. Zu diesen gehörte zweifelsohne Kevin Beech. Der neue Goalie machte bei vielen Gegentoren keinen sicheren Eindruck. Vor dem Schlussdrittel wurde er von Gentges erlöst, der junge Leon Frensel ersetzte ihn.

Partie startete im Wild-West-Style

Das Endresultat lässt es zwar nicht vermuten, doch in den ersten 20 Minuten hätten die Essener das Spiel zu ihren Gunsten vorentscheiden können - wenn nicht sogar müssen. Die Partie startete im Wild-West-Style: Nach fünf Sekunden gab es die erste Strafe für die Hausherren, nach 53 Sekunden lagen sie zurück. Peter LeBlanc glich umgehend aus. In ähnlichem Tempo ging es weiter. Vor allem auf der Leipziger Strafbank herrschte reger Betrieb. Die Icefighters kassierten insgesamt 17 Strafminuten, mehr als fünf davon standen die Moskitos in doppelter Überzahl auf dem Eis. Trotzdem kam der ESC nicht über ein 2:2 zur Pause hinaus.

Viel zu wenig für ein fast komplettes Powerplay-Drittel. Das sah Gentges genauso: „Für diese Steilvorlage müssen wir uns eigentlich mit zwei, drei Toren bei Leipzig bedanken.“ Doch nach Wiederbeginn waren es die Gäste, die dankten. Und die Moskitos bezahlten die teure Rechnung für die zuvor ausgelassenen Chancen.