Essen. Rot-Weiss Essen hat das Traditionsduell gegen den KFC Uerdingen gewonnen. Durch das 2:1 (1:0) steht RWE im Achtelfinale des Niederrheinpokals.

Diese Rechnung wäre mehr als beglichen: Mit einem hochverdienten 2:1-Sieg schaltete Rot-Weiss Essen in der zweiten Runde des RevierSport-Niederrheinpokals den Favoriten KFC Uerdingen aus und nahm damit Revanche für die 0:2-Niederlage im April gegen eben jenen Gegner im selben Wettbewerb. Ach was, RWE demonstrierte eine spielerische Überlegenheit gegen den Drittligisten, die selbst neutrale Besucher auf der Tribüne in Verzückung versetzte.

RWE-Trainer Christian Titz justierte nur ganz fein die Aufstellung aus dem RWO-Spiel äre nach: Florian Bichler fand sich überraschend auf der rechten Verteidigerposition wieder, dafür musste David Sauerland weichen. Beim Blick auf die Uerdinger Startelf kamen doch erste Bedenken: Mit Jan Kirchhoff, Assani Lukimya, Kevin Großkreutz und Roberto Rodriguez bot der KFC klangvolles Erstligaformat auf. Deswegen Angst vor großen Namen?

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Nicht bei RWE! Der Regionalligist von Anpfiff weg das Geschehen an sich, der Drittligist zeigte eklatante Abstimmungsprobleme im Aufbauspiel.

Bei den Essenern lief das Bällchen wie geölt durch die Reihen, spielerisch näherte man sich der Box.Schon nach drei Minuten hatte Amare Condé Joshua Endres mitten durch die Gasse geschickt, doch dieser zögerte im Abschluss zu lange. Kess zog Endres dafür in der 16. Minute aus spitzem Winkel ab, doch KFC-Keeper Lukas Königshofer machte den kurzen Winkel zu. Aber Rot-Weiss blieb dran: Jan-Lucas Dorow (21.) ging alleine durch, war aber auf dem weiten Weg Richtung Tor zu langsam.

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Im Gegenzug meldete sich auch Uerdingen in der Partie an: Blitzschnell ging es bei einem Konter in den RWE-Strafraum, doch Franck Evina traf aus spitzem Winkel nur das Außennetz. Dann kamen die starken Minuten des Oguzhan Kefkir, der sich bis dahin eher vornehm zurück gehalten hatte. Von Dorow herrlich in den Lauf gepasst stand der Ex-Uerdinger plötzlich frei vor Königshofer (29.), der aber noch reaktionsschnell den Fuß rauszucken ließ.

Kefkir trifft gegen seinen alten Verein

Drei Minuten später zuckte der Keeper nicht mehr: Kefkir hatte mit dem Außenrist aus 20 Metern abgezogen, die Kugel legte eine irre Kurve ein und schlug im rechten Winkel ein: 1:0. Alles jubelte, nur der Torschütze zeigte Respekt vor dem einstigen Brötchengeber und triumphierte innerlich. Die Führung zur Pause, sie war hochverdient. Überpünktlich kehrte der KFC auf den Rasen zurück, die Platzherren ließen sich Zeit. Und legten sich auch nach dem Wechsel den Gegner behutsam zurecht. Uerdingen kam, aber die RWE-Abwehr löste manches Problem mit verblüffender Technik. Und keiner ging ins Risiko. Als Florian Bichler nach knapp einer Stunde einen beginnenden Krampf andeutete, wurde er gleich durch Sauerland ersetzt. Und RWE schien kurz vor dem 2:0. Grote zog nach langem Anlauf flach ab - doch Königshofer brachte wieder den Fuß dazwischen (66.).

KFC-Anschluss kommt zu spät

Doch es war nur aufgeschoben: Die Gastgeber fuhren einen Konter, Dorow passte im richtigen Moment auf Endres - und der schob flach ein an Königshofer vorbei: 2:0. War es das? Es reichte, weil das große Aufbäumen der enttäuschenden Uerdinger ausblieb. Einige kitzelige Situationen musste Rot-Weiss nach 78 Minuten noch überstehen, als Tobias Rühle aus drei Metern den Ball nicht an Lenz vorbei brachte. Und als Neuzugang Tom Boere in der Nachspielzeit auf 1:2 verkürzte, jubelte kein Uerdinger mehr. Die Partie war verdient verloren.