Essen. Das Revierderby zwischen RW Oberhausen und RW Essen sorgt für eine große Kulisse im Niederrheinstadion. Gastgeber wollen ersten Heimsieg.
Natürlich kennt Jörn Nowak im Oberhausener Niederrheinstadion jeden Gang und jeden Winkel. Vier Jahre lang hat er in dieser Arena gespielt, hat das Kleeblatt auf dem Trikot getragen und wurde anschließend, nachdem er 2016 seine Laufbahn beendet hatte, Sportlicher Leiter bei Rot-Weiß Oberhausen. Und das mit Erfolg, was ihn wiederum für Rot-Weiss Essen interessant machte. Zu dieser Saison wechselte Nowak an die Hafenstraße und fiebert nun als Essener seinem ersten Revierderby entgegen, das an diesem Sonntag an ehemaliger Wirkungsstätte angepfiffen wird (14 Uhr).
Beide Mannschaften haben gute Chancen, dauerhaft vorne mitzuspielen
„Ich habe mich in den letzten Tagen bewusst zurückgehalten“, sagt Nowak. Die meisten Anfragen für Interviews blockte er ab. Aber RWO ist Vergangenheit, da ist er ganz Profi, wobei es zwischenmenschlich auch weiterhin Kontakt gibt. „Ich freue mich einfach auf dieses Derby“, sagt er. „Beide Mannschaften sind sehr gut gestartet und haben gute Chancen, dauerhaft in der Spitzengruppe mitzuspielen. Und zwar unabhängig vom Ergebnis am Sonntag“, fügt er hinzu. „Aber Rivalität gehört in einem Derby einfach dazu.“
Und weil das so ist, bewegt es auch die Fans ganz besonders. RWE rechnet damit, dass bis zu 5000 Anhänger nach Oberhausen pilgern und für eine stattliche Kulisse sorgen werden. Es wird wohl eine fünfstellige Zahl - ein würdiger Rahmen.
Gemütslage ist eigentlich immer gleich
RWE-Trainer Christian Titz wirkte am Freitag ebenso unaufgeregt wie sein Sportlicher Leiter. Man habe einen normalen Trainingstag gehabt, stellte der Coach fest. Derbyfieber hat er nicht. „Meine Gemütslage ist eigentlich immer gleich. Ich will alle Spiele gewinnen, egal wie schwer die Aufgabe ist. Und wie immer bereiten wir uns auch gewissenhaft vor.“
Natürlich weist Titz darauf hin, dass auch diesmal nur drei Punkte vergeben werden. Allein entscheidend wären die nicht für den Ausgang der Saison. Aber ein Erfolgserlebnis würde das Team von der Hafenstraße weiter stabilisieren und den Entwicklungsprozess vorantreiben. Am vergangenen Wochenende blieb RWE gegen Wattenscheid 09 (2:0) erstmals ohne Gegentor. „Wir müssen auch gegen Oberhausen stabil stehen und konzentriert verteidigen“, fordert Titz. Das sei eine wichtige Voraussetzung für ein erfolgreiches Abschneiden.
Gegen Verl am Sonntag
Das Regionalliga-Heimspiel von Rot- Weiss Essen gegen den SC Verl ist von Samstag auf Sonntag, 29. September, verlegt worden. Anstoß an der Hafenstraße ist um 14 Uhr.
Grund der Spielverlegung ist das für Samstag angesetzte Duell in der Frauenfußball-Bundesliga zwischen der SGS Essen und Turbine Potsdam, das live im Fernsehen übertragen wird. Die SGS trägt ihre Heimspiele bekanntlich ebenfalls im Stadion Essen aus.
Auch der Trainerkollege auf Oberhausener Seite, Mike Terranova, sieht das Derby nicht unbedingt als richtungsweisend an. Aber er sagt auch ehrgeizig: „In einem Derby geht es immer um mehr als drei Punkte.“ Das Prestige spielt zumindest in Fankreisen eine wichtige Rolle. Und nachdem Terranova alle Spiele des Gegners studiert und analysiert hat, kommt er zu dem Schluss: „Das ist machbar.“ Obwohl sich Essen gegenüber der Vorsaison verbessert habe. Natürlich ist es machbar, wäre ja fatal, wenn man schon vor Anpfiff klein beigeben würde. Also kommt die normale Kampfansage: „Wir wollen endlich unseren ersten Heimdreier einfahren und ein Zeichen setzten.“
Die Statistik wiederum kommt da eher wieder neutral daher. Die letzten vier Partien in der Regionalliga zwischen diesen beiden Kontrahenten endeten mit 1:1.