Szeged. Nach Tobias Schultz haben auch Max Hoff und Max Rendschmidt von der KG Essen WM-Gold gewonnen. Auch Olympische Quotenplätze sind sicher.

Die Asse der KG Essen haben bei den Weltmeisterschaften im ungarischen Szeged triumphiert. Nach Tobias-Pascal Schultz im 1000-m-Viererkajak (wir berichteten) gewannen auch Max Hoff im 1000-m-Zweier sowie sein Teamkollege Max Rendschmidt im 500-m-Vierer WM-Gold. Zum Abschluss der Wettkämpfe holte Max Hoff darüber hinaus noch eine Silbermedaille im 5000-m-Einer.

„Solche Fotos wie vom 1000-m-Vierer wünsche ich mir auch am Sonntag“, hatte Bundestrainer Arndt Hanisch nach dem Titelgewinn von Schultz am Freitag gesagt. Der Wunsch wurde erfüllt. Im 1000-m-Zweier gewannen Max Hoff und Jacob Schopf und Rendschmidt siegte im 500-m-Vierer mit Ronald Rauhe (Potsdam), Tom Liebscher (Dresden) und Max Lemke (Potsdam). Damit waren auch die Quotenplätze für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio gesichert.

Hoff konnte Erfolg gar nicht richtig fassen

Im Zweier waren Max Hoff und Jacob Schopf schnell Führung gegangen. Als die Geräuschkulisse vor der 200-m-langen Tribüne den Höhepunkt erreichte, zündeten die beide Deutschen noch einmal den Turbo und machten alles klar. „Ein geiles Rennen“, brüllte Jacob Schopf seinem Schlagmann Max Hoff zu. Der schien sich gar nicht so richtig entscheiden zu können zwischen unbändigem Jubel und Kopfschütteln, als könne er es noch gar nicht glauben. Dass er Weltmeister geworden war und seinen Titel aus dem Vorjahr verteidigt hatte. Damals hatte er in Portugal noch mit dem Berline Marcus Groß Gold gewonnen. Und nun mit Jacob Schopf in ihrem vierten internationalen Rennen.

WM-Titel für Max Hoff (Essen) und Jacob Schopf (Berlin)
WM-Titel für Max Hoff (Essen) und Jacob Schopf (Berlin) © Ute Freise

Der 20-jährige Schopf stellte sich blitzschnell ins Boot und führte wahre Freudentänze auf. Später erklärte er dann, dass es ein sehr, sehr großer Titel für ihn sei in einer olympischen Disziplin. „Das war einfach grandios - ein Rennen, so wie wir es uns vorgestellt haben. Dass es für mich wieder mit einem Titelgewinn geklappt hat, es der Wahnsinn und sehr außergewöhnlich“, kommentierte Max Hoff. „Jacob hat hinter mir mal wieder Unglaubliches geleistet. Mein Ding ist ja eher das Streckentempo, aber Jacob hat uns am Start super rausgeschoben.“

500-m-Vierer gehörte zum Favoritenkreis

Beim 500-m-Vierer geht es immer extrem knapp zu. Das deutsche Boot gehörte aber zu den Favoriten. Ebenso aber hatten Rendschmidt & Co deutlich gemacht, dass es zwar vorrangig um die Quotenplätze geht, dass sie aber auch den Titel verteidigen wollten. Zu den größten Konkurrenten zählten im Finale die Spanier. Beide Boote lagen vorn, nur knapp dahinter ein dichtes Verfolgerfeld. Erst wenige Meter vor dem Ziel konnte man erkennen, wer sich den Titel holen würde. Da hatte Max Rendschmidt schon zu einem letzten Endspurt angezogen, den Schlag noch einmal hochgenommen und mit seiner Crew eine deutlichere Führung herausgefahren.

Unheimlich anstrengendes Rennen

Der Jubel im Ziel bei Max Rendschmidt, Ronald Rauhe, Tom Liebscher und Max Lemke machte deutlich, wie groß der Druck gewesen war, den Titel zu verteidigen. „Wir wussten, dass es eng werden würde. Und wie erwartet, war es ein unheimlich anstrengendes Rennen“, schilderte Rendschmidt. Den Start haben wir direkt gut erwischt und lagen mit vorne. Die Spanier neben uns haben uns alles abverlangt und haben sich hartnäckig neben uns gehalten.“ Am Ende setzte sich das DKV-Boot mit einer halbe Sekunde Vorsprung ab.

Begeistert war Heimtrainer Robert Berger, der nicht mit vor Ort war, da in Essen die Vorbereitungen auf die Deutsche Meisterschaften auf Hochtouren laufen, die schon ab kommenden Dienstag in Brandenburg stattfinden. „Das war ein tadelloses Ergebnis im vorolympischen Jahr. Eine Superleistung von allen drei. Sie haben einmal mehr ihre Weltklasse eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Wir haben nun in Essen eine neue Trainingsgruppe, die „TG Weltmeister““, witzelte Berger.

Für Caroline Arft von der KG Essen lag eine Medaille im 500-m-Damenvierer noch in weiter Ferne, das Quartett wurde Sechster. Das positive und wichtige aber war: Auch sie hatte gemeinsam mit Sabrina Hering-Pradler, Franziska John und Tina Dietze mit dieser Platzierung die Quotenplätze für den Deutschen Kanu-Verband eingefahren.