Pisteti. Im 500 Meter Viererkajak war der Essener Kanute am Ende ganz vorn. Auch Svenja Hardy ist stolz auf ihre Silbermedaille im 500 Meter Vierer.
War das ein Sport-Wochenende. Während in Berlin mit den „Finals 2019“ ein Highlight auf nationaler Ebene stattfand, stand in Pisteti (Rumänien) mit den U23- und Junioren-Weltmeisterschaften für die Kanuten der internationale Saisonhöhepunkt an. Mit Katharina Köther im U23-Bereich sowie bei den Junioren Svenja Hardy und Jack Gries standen auch drei Aktive der KG Essen in der großen deutschen Kanu-Flotte. Am Ende waren es dann Jack Gries und Svenja Hardy, die so richtig allen Grund zu Jubeln hatten. Jack Gries wurde im 500 m-Viererkajak Junioren-Weltmeister und Svenja Hardy erkämpfte sich ebenfalls im 500 m-Vierer die Silbermedaille.
Beide Großboote fuhren direkt ins Finale
Beide Großboote hatten sich in ihren Vorläufen durchsetzen und direkt für die Finals qualifizieren können; es wurde aber auch schnell klar, dass es bei den Verhältnissen mit kräftigem, böigen Gegenwind und entsprechendem welligen Wasser schwierig werden würde, in die Medaillenränge vorzufahren. Die Bestzeit in den Vorläufen hatten im Herrenvierer die Ungarn hingelegt, und „uns damit ziemlichen Stress gemacht“, wie Jack es später formulierte. Stress, den das junge Quartett vor dem Finale dann aber in Motivation umwandelte, indem die Parole „da geht noch was“ ausgegeben wurde. Und es sollte tatsächlich noch was gehen. Und wie.
Alle Aufregung war nach dem Start verflogen und die vier Jungs legten ein furioses Rennen hin. „In der Nachstartphase haben wir uns massiv von den anderen Booten gelöst“, kommentierte Jack Gries nach ihrem Husarenritt. Tom Maaßen (Duisburg) hatte vorne als Schlagmann einen super Job gemacht, Moritz Florstedt (Magdeburg), Jochen Wiehn (Karlsruhe) und Jack Gries von hinten für kräftigen Schub gesorgt. Kein anderer Vierer konnte dem deutschen Boot letztendlich folgen. Der Vorsprung im Ziel betrug für eine 500 m-Strecke über zwei Sekunden – eine unglaubliche Dominanz!
So groß der Vorsprung – so groß der Jubel des deutschen Teams. Auch bei Jack Gries natürlich, der die Goldfahrt in vollen Zügen genoss. „Das war ein hartes Rennen. Und mit diesem Sieg hatte niemand gerechnet, wir auch nicht. Jetzt sind wir natürlich super happy. Die Siegerehrung zu genießen, war einfach unglaublich“. Zuvor war es schon Svenja Hardy gewesen, die allen Grund zur Freude hatte. Als Schlagfrau hatte sie den Vierer mit Josefine Land (Magdeburg), Wiebke Glamm (Neubrandenburg) und Katharina Diederichs (Potsdam) bestens über die Strecke geführt. Und dies bei schwierigsten Bedingungen.
Für Katharina Köther lief es im Finale nicht zusammen
„Die WM war sehr schön. Ich freue mich, dass ich im Vierer den Vize-WM-Titel verteidigen konnte. Es war ein sehr, sehr anstrengendes Rennen, das wir aber wirklich super gefahren sind. Wir freuen uns unheimlich über diese Medaille“, gab Svenja zu Protokoll. Neben diesen beiden absoluten Lichtblicken gab es aber auch etwas Schatten in Pisteti. Speziell für Katharina Köther, die mit der frischgebackenen 1.000 m-Weltmeisterin Jule Hake (Lünen) im 500 m-Zweier an den Start ging. Sah es in den Vorrennen noch super aus, passte es im Finale nicht zusammen. Heftiger Gegenwind bereitete Probleme und beide fanden nicht zur gewohnten Fahrt. Mehr als Platz sieben war da nicht drin. Ebenso wie für Svenja Hardy und Lena Röhlings (Berlin) im Zweier. Sie wurden im A-Finale Neunte.
„Die beiden Vierer zählten hier unbestritten zu den Highlights. Das, was die vier Herren da gezeigt haben, war schon eine ganz starke Leistung. Da hat vom Anfang bis Ende einfach alles optimal gepasst. Auch die Mädchen haben sich im Vierer bestens präsentiert. Bei einer WM eine Medaille zu gewinnen, das muss man erst einmal schaffen“, gab es auch vom betreuenden Bundestrainer Christoph Steinkamp am Ende viel Lob.