Essen. Essener Jakob Schneider vom Ruderklub am Baldeneysee startet am Wochenende in Rotterdam. Saisonhöhepunkt mit der WM in Österreich rückt näher.

Der Deutschland-Achter mit dem Essener Jakob Schneider (Ruderklub am Baldeneysee) hat auch in dieser Saison eine bislang makellose Saison: Sieg bei der Hügel-Regatta in Essen, Sieg beim Weltcup in Poznan, Europameister in Luzern - gleichwohl reisen die Deutschen am Wochenende nicht als Nummer eins der Gesamtwertung zum dritten und letzten World-Cup der Saison nach Rotterdam/ Niederlande.

Hochkarätige Konkurrenz für den Europameister

Insgesamt schicken in Rotterdam 42 Nationen knapp 750 Athleten ins World-Cup Finale. Im Männer-Achter sind acht Boote am.

Die Konkurrenz des Deutschland-Achters ist mit Australien, Großbritannien, Niederlande, Neuseeland, Rumänien, Russland und den USA hochkarätig besetzt.

Die Erklärung ist simpel, denn die erste World-Cup-Regatta in Plovdiv/Bulgarien ließ das Paradeboot des Deutschen Ruderverbandes aus. Somit führen die Polen die Wertung an, die wiederum die Abschlussveranstaltung zu Gunsten einer längeren WM-Vorbereitung auslassen. Die Chancen für Schneider und den Deutschland-Achter sind also groß, noch Weltcup-Sieger zu werden. Und es ist das letzte Kräftemessen vor den Weltmeisterschaften in Linz/Österreich Ende August.

Starkes Starterfeld mit Großbritannien, Neuseeland und den USA

Das Starterfeld in den Niederlanden hat es allerdings in sich. Der Dauerrivale aus Großbritannien belegte sowohl beim zweiten Weltcup in Poznan/Polen als auch bei der EM im schweizerischen Luzern den zweiten Platz. Die Jungs von der Insel sind auf Tuchfühlung und könnten das deutsche Flaggschiff in der WC-Gesamtwertung noch überholen. Bei der königlichen Regatta in Henley am vergangenen Wochenende musste das Heimteam allerdings eine deutliche Niederlage gegen Neuseeland einstecken. Schneider schätzt daher die „Kiwis“ deutlich stärker ein als die Briten.

Erfolgreich mit dem deutschen Flaggschiff: Jakob Schneider  vom Ruderklub am Baldeneysee.
Erfolgreich mit dem deutschen Flaggschiff: Jakob Schneider vom Ruderklub am Baldeneysee. © Detlev Seyb

Erstmals in dieser Saison präsentiert sich die USA als WM-Vierter des vergangenen Jahres der Öffentlichkeit. „Die Amerikaner sind immer eine Wundertüte. Sie haben ein riesiges Potential, aus dem sie schöpfen können. Eine Nation mit der man immer rechnen muss“, meint Jakob Schneider.

Intensive Belastung in den vergangenen Trainingswochen

Die Trainingswochen nach dem Weltcup in Polen waren hart für die Deutschen. Bis zu drei Mal am Tag trainierte Bundestrainer Uwe Bender mit seinen Jungs. Technik, Kraft und Ausdauer standen auf dem Programm. Positiv, dass die Crew diese Phase ohne Krankheit und Verletzungen überstanden hat. Jetzt heißt es nur noch, zu regenerieren und Kraft zu tanken.

Ziel ist zunächst ein Sieg im Vorlauf am Freitag (14.10 Uhr), um sich den Hoffnungslauf am Samstag zu ersparen. Das Finale ist für Sonntag gegen 14 Uhr terminiert.

Dreiwöchiges Trainingslager in Österreich

Am Mittwoch nach dem World-Cup-Finale reist der Deutschland-Achter in ein dreiwöchiges Trainingslager nach Völkermarkt in Österreich. Die letzten Trainingsstrecken und Einheiten werden dann aber auf der Olympiaregattastrecke in München-Oberschleißheim absolviert, bevor es für den amtierenden Weltmeister Ende August nach Linz zur WM geht. Mit einer Titelverteidigung wären die Deutschen gleichzeitig für die Olympischen Spiele im kommenden Jahr in Tokio qualifiziert. Damit würde für den 25-jährigen Jakob Schneider gleichzeitig ein Kindheitstraum in der Erfüllung gehen. 2016 saß der Student noch bei der U23-WM im Verbandsachter und gewann Bronze.