Essen. Fünf Siege in fünf Vorbereitungsspielen sorgt für eine durchweg positive Bilanz bei Rot-Weiss Essen und seinem Torjäger, der wieder trifft.

Fünfmal angetreten und fünfmal gewonnen. So die bisherige und somit positive Bilanz des RWE in der Vorbereitung auf die neue Saison. Was jetzt die Spezies der Schwarzmaler natürlich nicht davon abhält, die Anzahl der Gegentore bisweilen als zu hoch zu empfinden. Oder die Auswahl der bisherigen Testgegner als zu niederklassig. Fairerweise muss hinzugefügt werden, dass die Schwarzmaler aktuell eher moderat und in noch geringer Zahl ihr selbstauferlegtes Amt ausüben.

Zu sehr überwiegt aktuell dann doch wieder die Vorfreude auf die neue Saison, lässt man den runderneuerten RWE einfach erst einmal machen. Gibt ihm Zeit, sich als Mannschaft zu finden. Das ist ein gutes Zeichen und zugleich ein Bonus, wie ihn die Mannschaften der letzten Jahre nicht mehr bekamen. Eigentlich sind Testspiele ergebnistechnisch ja auch ein Muster ohne Wert. Die Lehren aus einem solchen Spiel zieht der Trainerstab sicherlich aus anderen Dingen. Dingen, die uns Fans, Laien und Hobbytrainern dann doch weitestgehend verborgen bleiben. Sonst wären wir ja allesamt RWE-Trainer.

Der letzte Mohikaner im Team

Was uns aber absolut nicht verborgen bleibt, ist die Tatsache, dass ein Spieler stark in die Vorbereitung gestartet ist, der nicht nur einer der letzten Mohikaner der vergangenen Jahre ist, sondern auch von nicht wenigen gerne ebenfalls im Vorfeld verabschiedet worden wäre. Hätte, hätte Fahrradkette. Der Fußball weitestgehend ein Konjunktiv – und zumeist ist das auch gut so! Die Rede ist natürlich von Marcel Platzek. Seines Zeichens immer noch beidfüßiger Mittelstürmer unseres RWE und das zudem mit aktuell sieben Toren in sechs Vorbereitungsspielen auch ziemlich erfolgreich.

Selbstzweifel und viele Verletzungen haben schon an ihm und seinem Körper genagt. Aber irgendwie scheint es momentan zu passen. Vielleicht passt es auch im System oder mit dem Nebenmann. Manchmal hilft ein Tapetenwechsel. Und nichts anderes ist die neue Mannschaft ja für einen wie Marcel Platzek. Alles neu! Das kann manchmal beflügeln. Es wäre ihm wirklich zu wünschen.

Langsam findet sich die Anfangsformation

Und irgendwie wäre es auch für alle in und um den Verein herum schön, wenn ein alteingesessener Spieler seine eigene kleine Erfolgsgeschichte neu schreiben kann. Gut auch für die Seele all derer, die vorher in der sportlichen Verantwortung standen. Diese hat aber jetzt Christian Titz mit Team, und das hoffentlich möglichst lange. Denn: Stimmt es in der Tabelle und im Spiel, bleibt der Trainer an Jahren viel. Was gefühlt auffällt, also auch uns Hobbytrainern am Rande, ist die Tatsache, dass sich von Spiel zu Spiel immer mehr eine Anfangsformation zu finden scheint.

Was aber schon im nächsten Test gegen einen weiteren Vertreter der eigenen Stadt, dem VfB Frohnhausen, direkt wieder Makulatur sein kann, sehen wir dann vielleicht eine gänzlich andere Startelf auflaufen. Verlieren können wir das Ding auch. Kann passieren in einer Phase des Ausprobierens. Spätestens danach aber wird das Trainerteam sicher schon einiges im Hinterkopf gespeichert haben, bevor es dann gegen den FC Homburg und die Offenbacher Kickers geht.

Die letzten beiden Testgegner sind ambitioniert

Beides Regionalligisten. Zudem ambitioniert. Diese beiden Spiele dann dürften uns diejenigen Elf schon deutlich näher bringen, die das Glück haben werden, mit Freude vor gut gefüllter Hafenstraße zum ersten Spiel der Saison 2019/20 auflaufen zu dürfen. Zur Mannschaft gehören aber alle, und ein jeder wird gebraucht!