Essen. Eishockey-Oberligist ESC Moskitos hat die Lizenz für die kommende Saison mit Auflagen erhalten. Essener-Führung will sich nun neu aufstellen.
Großes Aufatmen rund um den Westbahnhof: Die Wohnbau Moskitos haben die Lizenz für die Saison 2019/20 erteilt bekommen und dürfen sich auf eine weitere Spielzeit in der Oberliga Nord freuen. Das wurde dem Verein vom Deutschen Eishockey-Bund (DEB) bestätigt. Allerdings haben die Essener noch Auflagen des Verbandes zu erfüllen.
Moskitos müssen Bürgschaft im fünfstelligen Bereich hinterlegen
Nach Informationen dieser Zeitung müssen die Moskitos innerhalb der nächsten vier Wochen eine Bürgschaft im mittleren fünfstelligen Bereich hinterlegen, die aber, so die Verantwortlichen, bereits organisiert ist. Der Grund für die Auflagen: Die Essener haben noch immer an finanziellen Altlasten zu knabbern.
Auch in der kommenden Saison spannende Revierderbys
Eishockey-Fans im Ruhrgebiet dürfen sich auch in der kommenden Spielzeit auf spannende Revierduelle freuen: Der Duisburger EV sowie der Herner EV haben ebenfalls eine Startgenehmigung für die nächste Saison erteilt bekommen.
Insgesamt hat der Verband die Bewerbungen von 19 der 25 Clubs (13 Nord-Staffel, 12 Süd-Staffel) genehmigt.
Nach Informationen dieser Zeitung soll es während und insbesondere nach dem Ende der abgelaufenen Saison einen größeren finanziellen Engpass gegeben haben, der sogar die Fortsetzung des Spielbetriebs zwischenzeitlich gefährdet hatte. Thomas Wilken, bislang für Öffentlichkeitsarbeit beim ESC zuständig, erklärte die wirtschaftlichen Nöte mit „nicht ausreichender Planung“ und einem „Mangel an Manpower in der Führungsstruktur des Vereins.“
Sponsoren und Stadt Essen halfen mit Finanzspritze
Die Moskitos stehen aber nun wieder auf wirtschaftlich gesunden Füßen. Die kommende Spielzeit ist abgesichert. Dafür bedankte sich der ESC in der Vereinsmitteilung für ein „großartiges Maß an finanzieller und moralischer Unterstützung“ bei seinen Sponsoren sowie der Stadt Essen.
Es soll neue Gesichter auf der Führungsebene geben
Die Lizenzerteilung soll der Startschuss sein für einen Neuanfang. Der Verein will sich umstrukturieren und ein neues Gesicht geben - auch auf Vorstandsebene. Die bisherige Geschäftsführung um den Vorsitzenden Torsten Schumacher, der Ehrenpräsident werden soll, und Schatzmeister Ismail Tekin wollen auf der kommenden Mitgliederversammlung im August ausscheiden. Dann wird sich ein neues Dreigestirn zur Wahl stellen: Neben Thomas Wilken für den sportlichen Bereich, werden Thomas Haver (Marketing/Öffentlichkeitsarbeit) sowie Markus Bokelmann (Finanzen) das Führungstrio sein.
„Um die Probleme der Vergangenheit nachhaltig in den Griff zu bekommen, wollen wir uns künftig neu aufstellen und die Kompetenzen klar aufteilen“, erklärt Wilken. Dafür will der Verein ein über fünf Jahre angelegtes Konzept ausarbeiten.
Sportlicher Erfolg und finanzieller Stabilität
Wilken ist zuversichtlich, dass es dem ESC gelingen wird, „die Waage zwischen sportlichem Erfolg und finanzieller Stabilität im Gleichgewicht“ zu halten. „Die Lizenz für die Oberliga ist auch ein Beleg dafür, dass die Optionen für eine gesicherte Zukunft der Moskitos positiv eingeschätzt werden“, sagt Wilken.
Keine größeren Auswirkungen hatte das Bangen um die Lizenz auf die Arbeit von Teamchef Frank Gentges. Der hat mit 19 Spielern schon einen Großteil der Mannschaft zusammen. Und auch die zweite Kontingentstelle haben die Moskitos mit der Verpflichtung des Kanadiers Peter LeBlanc nun besetzt. Der 31-jährige spielte zuletzt für den österreichischen Erstligisten EK Zell am See. Coach Gentges schätzt dessen „Riecher für spielentscheidende Situationen“. In Toni Lamers haben die Essener zudem einen 18-jährigen Nachwuchsstürmer aus der eigenen U20-Meistermannschaft (DNL lll) hochgezogen.