Wombach. Ben Zwiehoff und Leon Kaiser überzeugen bei DM. MSV Essen-Steele ist mit zwei Medaillen und guten Platzierungen erfolgreichster NRW-Verein.
Mit zwei Medaillen kehrte die Mountainbike-Cracks des MSV Essen-Steele 11 von den Deutschen Meisterschaften im olympischen Cross-Country im unterfränkischen Wombach zurück. Ben Zwiehoff (25), MTB-Profi vom Team Bergamont, wurde Deutscher Vizemeister in der offenen Klasse, der deutsche Juniorenmeister von 2018, Leon Kaiser (19, Team Bulls) holte bei seinem Einstieg in die U23-Klasse auf Anhieb Bronze.
Von Anfang an das Rennen an der Spitze mitbestimmt
Ben Zwiehoff zählte bei den Profis zum Kreis der Favoriten und wurde dieser Rolle auch gerecht. Von Anfang an bestimmte der Essener das Rennen an der Spitze mit und konterte die Attacken der anderen Fahrer. Zur Hälfte des Rennens lag Zwiehoff gemeinsam mit dem späteren Deutschen Meister, Max Brandl, allein in Front. Dann allerdings verlor er nach einem kleinen Fahrfehler auf der vom Regen des Vortages teilweise noch schmierigen Strecke den Anschluss.
„Ich musst einmal kurz aus dem Pedal und habe dadurch für einen Moment meinen Rhythmus verloren,“ schilderte Zwiehoff. Diesen Moment nutzte Brandl, der aus Wombach kommt und damit auf seiner Heimstrecke unterwegs war, um zu beschleunigen und einen kleinen Vorsprung herauszufahren.
Titelträger konnte Heimvorteil nutzen
Zwiehoff legte alle Reserven in die letzte Runde und sicherte sich mit nur 19 Sekunden Rückstand auf Brandl die Silbermedaille. „Mit diesem Ergebnis bin ich absolut zufrieden. Max hatte heute den Vorteil, dass er bergab jeden Stein kennt. Da war es schwer für mich, das bergauf wettzumachen. Außerdem war es für ihn der Saisonhöhepunkt, während ich eher auf die internationalen Wettkämpfe wie Weltcups, Europa- und Weltmeisterschaften ausgerichtet bin.“ Der Steeler Sean Feldhaus (22, Team Mondraker Rockets) erwischte keinen optimalen Tag und landete auf Platz 26.
Einen erfolgreich Einstieg in die U23-Klasse
Für den Leon Kaiser (19, Team Bulls ging es zunächst nur darum, einen guten Einstieg in die höhere Altersklasse zu finden. Dass es dann auf Anhieb die Bronzemedaille wurde, das war sicherlich eine kleine Überraschung. Dabei konnte sich Kaiser lange gemeinsam mit zwei Teamkollegen an der Spitze des Feldes halten. Die gute Zusammenarbeit der drei jungen Fahrer vom Team Bulls wurde denn auch mit den ersten drei Plätzen belohnt.
Für Kaiser war es in jedem Fall ein optimaler Start in die U23,der ihm nun auch in den anstehenden Weltcups einen Schub geben sollte. Gesundheitlich angeschlagen belegte Ole Zilse (19, Team Rose) Rang 19.
Langstrecken-Spezialistin Stefanie Dohrn fährt in die Top Ten
Stefanie Dohrn (27, Team Centurion-Vaude) belegt in der Eliteklasse der Frauen einen sehr guten neunten Platz. Sie ist ja Spezialistin für die Langstrecke und kam deshalb eher langsam in Fahrt. Hinzu kam, dass die Strecke nach einem Unwetter am Vortag noch sehr schlammig war. „Diese Bedingungen mag ich eigentlich nicht so gerne, weil ich bergab dann immer etwas zu vorsichtig bin.“ Als die Strecke allmählich abtrocknete, gelang ihr schließlich noch der Sprung in die Top 10.
Technischer Defekt stoppt Masters-Fahrer Thorsten Walter
Benni Muth (17) erreichte mit Platz 19 in der Juniorenklasse sein selbstgestecktes Ziel, in die Top-20 zu fahren. Renée Kaiser (weibliche U23) musste krankheitsbedingt passen. Thorsten Walter schied in der Masterklasse an zweiter Stelle liegend mit Defekt aus. Gleichwohl war der MSV Essen-Steele 2011 der mit Abstand erfolgreichste Verein aus Nordrhein-Westfalen bei der DM im olympischen Cross-Country.