Bottrop. Beim ersten Testspiel pilgerten rund 1200 Fans ins Bottroper Jahnstadion. Uwe Strootmann hofft, dass die neue Mannschaft schnell RWE versteht.
Wo ich gerade Udo Lindenberg höre: In seiner blumigen Sprache würde Udo Lindenberg die letzten Jahre als „Lady Horror“ bezeichnen, die nur mit Eierlikör hinuntergespült werden konnten. Und dass es nicht mehr weh tut, wenn man sich zufällig sieht. Sie kennen Udo und seine Texte, wissen also auch darum, dass er schwerlich loslassen kann. Cooler Typ irgendwie.
Der eigentliche Kader steht noch nicht in Gänze fest
Ein Urgestein wie unser aller RWE, zudem wieder auf Tournee. Die Tournee zur rot-weissen Aufführung 2019/20 hat vergangenen Sonntag mit dem Aufgalopp beim Nachbarn VfB Bottrop begonnen und tat dies zunächst mit einer Verzögerung. Diese jedoch dem großen Interesse geschuldet, welches zum einen ein wenig mit der Eingangssituation kollidierte und zum anderen schlicht an den RWE Fans lag, die einfach nicht loslassen können und daher wieder in großer Zahl vor Ort waren. Bei hochsommerlichen Temperaturen wurde der VfB im heimischen Jahnstadion mit 13:0 bezwungen.
Das ist schon recht deutlich, denn 13 Tore wollen auch gegen einen tapferen Bezirksligisten erst einmal erzielt werden. Ohne dieses erste Spiel einer mehr als neuformierten Mannschaft nun direkt über zu bewerten (wir haben da ja so unsere Probleme mit einer realistischen Einschätzung unserer Mannschaft): Schlecht war das jetzt wirklich nicht (auch wenn unser Trainer sich sogar noch mehr Tore gewünscht hätte), zudem der eigentliche Kader immer noch nicht in Gänze festzustehen scheint.
Der neue Kapitän wird noch gesucht
Ebensowenig wie derjenige, welcher der neue Kapitän der Hafenstraße werden wird. Es gibt also noch Handlungsbedarf auf einigen Ebenen, bis der Status „Mannschaftsfoto“ erreicht sein wird. Wenn es dann aber soweit ist, der Kader unwiderruflich für die kommende Saison feststeht, ja, dann kommen Kür und Pflicht in einem: Es gilt, aus vielen neuen Spielern eine Mannschaft zu formen. Eine Mannschaft, die miteinander auf dem Feld harmoniert und sich bestenfalls auch als Menschen verstehen.
Eine Mannschaft, die sich vielleicht auch mal rund um unser Stadion umgesehen hat, um zu verstehen, wo man in Zukunft auflaufen darf: Rot-Weiss Essen, das ist mehr als alles andere! Das ist eine Leidenschaft, die mehr Leiden schafft als alles andere. Die Hafenstraße ein Ort, der nicht schön ist. Aber für uns das Zuhause, welches wir uns sehr oft nicht einmal selbst ausgesucht haben. Das Zuhause aber, in welches wir bisweilen einfach hineingeboren wurden. Und natürlich ist sie dadurch auf ihre ureigene Art und Weise trotzdem eine Schönheit für uns. Ein Ort, der für uns unverzichtbar ist!
Der rot-weisse Tross bricht diese Woche nach Herzlake auf
Es ist also wie es ist. Und je früher die vielen neuen Spieler das verstehen, umso schneller kann eine Gemeinschaft entstehen, die es dringend benötigt, um doch mal wieder berechtigte Hoffnungen sportlicher Natur zu schüren. Wenn nun also der rot-weisse Tross diese Woche Richtung Herzlake aufbricht, so sollte er dieses nicht mit überzogener Euphorie tun. Aber mit einer gesunden Vorfreude und Lust auf ein Trainingslager, welches die Grundlage darstellen möchte für eine erfolgreiche Tournee 2019/20. Die Grundlage für ein emotionales Miteinander anne Hafenstraße!