Grenoble. Lena Oberdorf von der SGS Essen hat mit der DFB-Auswahl das WM-Viertelfinale erreicht. Die Essenerin schwärmt auch von ihrer Spielführerin.
Lena Oberdorf ist zwar erst 17 Jahre alt, hat bei dieser WM der Fußballfrauen aber bisher beeindruckt. Auch im Achtelfinale gegen Nigeria wurde die Spielerin der SGS Essen in der 69. Minute eingewechselt.
Frau Oberdorf, Sie tragen einen Verband um den rechten Fuß. Alles gut?
Ja, alles gut soweit. Ich habe einen Schlag auf den Fuß bekommen, deshalb wird er jetzt schnell gekühlt und dann sollte das wieder okay sein. Keine Angst, es ist nicht der Zeh gebrochen wie bei Dzsenifer Marozsan (lacht).
War es ein hartes Spiel, dieses Achtelfinale?
Ja, zunächst wegen der Hitze, aber die Nigerianerinnen waren auch physisch sehr stark. Deshalb lautete die Devise, viele Pässe zu spielen und nicht so viel in die harten Zweikämpfe zu gehen. Jetzt bin ich einfach nur überglücklich, dass wir in der nächste Runde sind.
Alexandra Popp, die wie Sie aus Gevelsberg stammt, hat ihr 100. Länderspiel absolviert und das 1:0 erzielt. Haben Sie sich für sie mitgefreut?
Ich habe langsam keine Worte mehr für Poppi. Sie ist einfach eine überragende Spielerin. Sie kann vorne spielen, sie kann hinten spielen, sie gewinnt jedes Kopfballduell und beißt auf Zähne, wenn sie einen Schlag oder Tritt abkriegt. Ich habe noch nie miterlebt, dass Poppi verletzt ausgewechselt wurde. Ich war ja dabei, als wir im Winter mit der SGS Essen gegen den VfL Wolfsburg gespielt haben und Alexandra sich das Jochbein gebrochen hat. Sie hat trotzdem zu Ende gespielt. Ich habe nur gedacht: krass!
Was halten Sie von den vielen Unterbrechungen durch den Videoassistenten?
Die Überprüfung durch den Videoschiedsrichter hat uns den Elfmeter zum 2:0 beschert. Also ist es in manchen Situationen gut, wenn man ihn hat. Klar könnte das alles noch etwas ausgefeilter werden, aber andererseits ist es ja auch die erste Frauen-WM, bei der er zum Einsatz kommt. Das wird im Laufe der Jahre sicher noch besser werden.