Essen. Gastgeber KSV Rothe Mühle und Organisator Jürgen Konrad müssen wieder ein Mammutturnier mit 510 Partien reibungslos über die Bühne bringen.
Sollten die deutschen Wetterdienste in diesen Tagen besonders viele Zugriffe aus Essen verzeichnet haben, sind dafür womöglich Jürgen Konrad und das Orga-Team des internationalen Deutschland-Cups verantwortlich. Im Namen des KSV Rothe Mühle laden sie an Pfingsten zum größten Kanupolo-Spektakel weltweit. Bereits zum 48. Mal jährt sich das Turnier. Jürgen Konrad ist seit der ersten Ausgabe mit dabei und geht das Wochenende entsprechend gelassen an. „Nur eben der Wetterbericht“, sagt der Ehrenvorsitzende der Rothen Mühle, „der sorgt immer für Anspannung.“
124 Teams gehen an den Start
510 Partien sollen schließlich von Samstagmorgen bis Montagnachmittag auf dem Baldeneysee ausgetragen werden. Da könnten selbst kleinere Unterbrechungen ein organisatorisches Chaos verursachen. Und die Zuschauerzahlen würden auch leiden. In der jüngeren Vergangenheit meinte es der Wettergott aber gut. 2017 blitzte und donnerte es in weiten Teilen des Stadtgebiets. Einzig über der Regattatribüne klafften blaue Löcher in der Wolkendecke.
Neuerungen, abgesehen vom geänderten Regelwerk, wird es keine geben, so Konrad: „Alles bleibt beim alten.“ Bedeutet: Zeltstadt mit hunderten Kanuten, ein vielfältiges Rahmenprogramm – und verdammt viele Teilnehmer. 124 Teams gehen an den Start und haben die Kapazitäten maximal ausgereizt. In sechs Kategorien kämpfen sie um Gold. Ein Blick auf das Teilnehmerfeld erklärt, warum der Cup den Beinamen „international“ trägt. Fernost-Mannschaften aus Japan, Taiwan oder Singapur kommen bereits seit vielen Jahren und sind zu Stammgästen geworden. Die in diesem Jahr wohl exotischsten Gäste stammen aus dem Süden Afrikas: Der Windhoeker CC aus Namibia. 2002 kam der Verein zwecks Weltmeisterschaft nach Essen, erinnert sich Konrad. Nach 17 Jahren kehrt der WCC nun zurück.
Die Gastgeber lechzen wieder nach der Goldmedaille
Gastgeber Rothe Mühle startet gegen das dänische KK Neptun am Samstagmorgen ins Turnier (8.30 Uhr). Nach Platz drei 2017 und vier im Vorjahr lechzt der mehrfache Deutsche Meister nun wieder nach der Goldmedaille. Der Titelgewinn ist ebenfalls Angelegenheit der Familie Konrad – und zwar von Jürgens Sohn Michael, KRM-Trainer, und seinem Enkel Leon, Spieler. „Unbedingt“ wolle man in diesem Jahr wieder triumphieren, sagt Michael Konrad. Die Chance sieht er bei den Herren am höchsten. Aber auch die U21 sowie die Damen der Rothen Mühle „könnten eine gute Rolle spielen, auch wenn sie nicht die Top-Favoriten sind.“
Ab Montagmittag geht es in den sechs Finals um die teuren Plätze. Das große Endspiel der Herren steigt um 15.40 Uhr. Bestenfalls mit Essener Beteiligung – und bei strahlendem Sonnenschein. Die Spielklassen im Überblick: LK1, LK2, U21 (Herren)LK1 (Damen)Jugend (U16)