Essen. . Am Wochenende steigt der Deutschland-Cup auf dem Baldeneysee. Gastgeber Rothe Mühle hat sich bereits bei einem Turnier in Amsterdam warmgespielt.

Traditionell steigt am Pfingstwochenende der internationale Deutschland-Cup auf dem Baldeneysee - das größte Kanupolo-Turnier der Welt. Eine Woche vor dem ersten Paddelschlag gab es für Ausrichter KSV Rothe Mühle eine gelungene Generalprobe. Bei den Amsterdam Open schaffte es der Bundesligist bis ins Halbfinale und landete am Ende auf dem vierten Platz. 18 Vereine hatten teilgenommen. KRM-Trainer Michael Konrad beurteilte das Abschneiden in der niederländischen Hauptstadt als „sehr zufriedenstellend, auch wenn die Enttäuschung über den knapp verpassten Podestplatz natürlich groß war.“

Grober Abwehrfehler kostet die Führung

Konrad hatte eine junge Mannschaft mit Spielern des Bundesliga-Teams sowie der Zweitliga-Reserve ins Rennen geschickt. Die musste sich im Spiel um Platz drei mit 4:5 gegen Venlo geschlagen geben. Zuvor war Rothe Mühle lange Zeit auf Finalkurs. Am ersten Turniertag räumten sie Hochkaräter wie den ACC Hamburg (5:1) oder Hollands Meister und Gastgeber Michiel de Ruyter (3:2) aus dem Weg und sicherten sich so den Gruppensieg.

Auch im Halbfinale gegen Venlo hatte das Konrad-Team noch das Endspiel vor Augen. Ende der zweiten Halbzeit lagen sie mit 3:2 vorne. Ein grober Abwehrfehler kostete die Führung, danach brachen die Essener auseinander. Das 3:5 war ein herber Rückschlag für den KSV, der seine Form im Kampf um die Bronzemedaille nicht mehr wiederfand.

Super Kulisse beim Kanupolo-Turnier auf dem Baldeneysee.
Super Kulisse beim Kanupolo-Turnier auf dem Baldeneysee. © Michael Gohl

Essener Patrick Lawrence ist Top-Torschütze

Immerhin wurde ein Essener Top-Torschütze. Der erst 22-jährige Patrick Lawrence, vor der Saison vom KC Wetter zum Baldeneysee gekommen, erzielte neun Treffer. Da geriet auch Konrad ins Schwämen: „Er hat eine überragende Entwicklung genommen und seit seinem Wechsel noch einen weiteren Schritt gemacht.“

Über ein Sonderlob vom Coach durfte sich auch Lennart Unterfeld, ebenfalls erst 22 Jahre alt, freuen. In Abwesenheit von Johann Driessen führte er die Mannschaft als Kapitän an. „Er hat sich zu einem echten Leader entwickelt.“

Ihre Klasse können die beiden direkt zu Pfingsten erneut bewiesen. Nach dem enttäuschenden vierten Platz im Vorjahr soll für Rothe Mühle bei der 48. Ausgabe des Deutschland-Cups wieder ein Heimsieg her.

30 Clubs bilden das Herren-Klassement

„Wir wollen unbedingt gewinnen“, meint Konrad, wohlwissend, dass seinem Team mit diesem Vorhaben eine Mammutaufgabe bevorsteht. 30 Clubs streiten sich in der Herrenstaffel. Neben deutschen Top-Teams wie WSF Liblar oder Konrads Geheimfavoritem Havelbrüder Berlin reist auch die internationale Elite in den Essener Süden. Unter anderem ist Champions-League-Finalist FOA Liverpool auf dem Wasser.

Insgesamt kämpfen 124 Teilnehmer in sechs Kategorien um Gold. Aus Japan, Singapur oder Namibia reisen sie zum größten Kanupolo-Treffen weltweit. Entsprechend prestigeträchtig ist der Titelgewinn. Rothe Mühle wird ernst machen. Konrad: „Wir werden in Bestbesetzung antreten.“