Essen. . Fußball-Viertligist Rot-Weiss Essen hat den neuen Sportdirektor vorgestellt. Mit ihm will der Traditionsverein den ersehnten Aufstieg schaffen.
Jörn Nowak (33) ist nun auch offiziell an der Hafenstraße angekommen. Der neue Sportdirektor beim Fußball-Regionalligisten Rot-Weiss Essen hat sein Amt vor knapp einer Woche angetreten und wurde am Freitag per Pressekonferenz vorgestellt. Unter Nowaks Regie wollen die Rot-Weissen den Gipfel in der 4. Liga erklimmen; ein Ziel, das sie schon lange im Blick haben, bislang sind die Aufstiegsversuche jedoch zum Teil kläglich gescheitert.
Gerade erst hauchdünn im Titelrennen gescheitert
Jörn Nowak ist also der neue Hoffnungsträger beim Essener Traditionsklub. Als Sportchef beim Liga-Rivalen RW Oberhausen ist er gerade erst hauchdünn im Titelrennen gescheitert. RWO ist Vize-Meister geworden trotz eines relativ bescheidenen Etats. Eine beachtliche Leistung und auch ein Verdienst von Jörn Nowak.
„Er hat die Mannschaft dort entwickelt und erfolgreich aufgestellt“, lobt der RWE-Vorsitzende Marcus Uhlig. Und auch im Nachwuchsleistungszentrum habe sich Nowak eingebracht, was für Rot-Weiss nicht unwichtig ist angesichts der sportlichen Krise im Jugendbereich. All das machte den Mann interessant für RWE.
Gleich im engen Kreis der Nachfolge-Kandidaten für Jürgen Lucas
Ende Januar dieses Jahres, als klar war, dass Jürgen Lucas nicht mehr als Sportdirektor weitermachen würde, gehörte Nowak sogleich zum ganz engen Kreis der Nachfolgekandidaten. Und schon nach dem ersten langen und intensiven Gespräch habe man die gemeinsame Linie erkannt. Und natürlich preist Uhlig die Vorzüge seines neuen Sportchefs. „Kompetent“ - klar. „Meinungsfreudig und durchsetzungsstark“ - logisch. „Teamfähig und gut vernetzt“ - auch das sollte so selbstverständlich sein wie ein klares Konzept.
Strahlkraft und eine besondere Atmosphäre beim neuen Arbeitgeber
Die Rot-Weissen wollen aufsteigen, und das will der neue Sportchef natürlich auch. „Bei RWE sehe ich auf der Strecke die bessere Perspektive“, erklärt Jörn Nowak seinen Wechsel zum Nachbarn in die 4. Liga, obwohl er doch mit RWO beinahe in der 3. Liga gelandet wäre. Nowak spricht von der Strahlkraft, von der besonderen Atmosphäre bei seinem neuen Arbeitgeber. „Ich kann mich mit den Zielen des Vereins absolut identifizieren, es ist genau der Schritt, der sich mit meinen persönlichen Zielen deckt.“
Oberhausen wird Jörn Nowak immer verbunden bleiben
Der Spagat, gewissermaßen bereits Diener zweier Herren zu sein, hat für ihn längst ein Ende. Es war wohl keine leichte Zeit, als dieser Wechsel noch ein wohl gehütetes Geheimnis war. Doch alles sei professionell und für beide Seiten transparent abgelaufen, versichert Nowak. „Als der Wechsel öffentlich wurde, habe ich mich bei RWO komplett aus der Planung, was externe Zugänge angeht, zurückgezogen und alles Trainer Terranova übertragen.“ Ohnehin sagt Nowak, dass er RWO immer verbunden bleiben werden. Sieben Jahre war er dort, hatte eine „schöne Zeit als Spieler“. Im Sommer 2016 musste der ehemalige Verteidiger seine sportliche Laufbahn wegen anhaltender Kniebeschwerden beenden. „Und danach haben sie mir die Chancen gegeben, eine neue Karriere zu beginnen.“
Korczowski und Tomiak werden RWE verlassen
Zwei weitere Personalentscheidungen sind bei Rot-Weiss gefallen. Die Defensivspieler Noah Korczowski, der erst im Winter von der SG Wattenscheid 09 zur Hafenstraße kam, und Youngster Boris Tomiak werden nicht mehr für RWE spielen.
Die Zukunft des ehemaligen Sportdirektors Jürgen Lucas ist weiter ungewiss. Noch ist nichts entschieden, die Zeichen deuten aber wohl eher auf Trennung hin.
Die Kaderplanung genießt nun absolute Priorität
Mit „Fleiß, Demut und Akribie“ werde er jetzt seine Arbeit in Essen aufnehmen, viel Konkretes gibt’s dazu allerdings noch nicht. Eindrücke sammeln, sich einen Überblick verschaffen und die Rot-Weiss-DNA entschlüsseln, das sind erste Schritte. Die Kaderplanung liegt allerdings auf Nowaks Schreibtisch, sie genießt Priorität. Die nächsten Spielerverpflichtungen sollen auch bald folgen
Und was wird sich unter seiner Regie grundlegend verändern? Vergleiche mit seinem Vorgänger wünscht Jörn Nowak nicht. Auch er wird sein Ding machen, lässt aber auch keine Zweifel. „Es geht nur gemeinsam.“