Essen. . Mit einem Sieg am letzten Spieltag in Leverkusen könnte der Essener Erstligist noch Platz drei erobern. Es wäre eine Bestmarke für die SGS Essen.
Dem Saisonfinale in der Frauenfußball-Bundesliga konnte die SGS Essen zuletzt entspannt entgegensehen – jenseits von Gut und Böse. 2010 stellte sich zuletzt am letzten Spieltag noch die Frage nach dem Klassenerhalt. Es ging um die Existenz, die durch ein 1:1 in Freiburg gesichert war. Fortan begann ein steter Aufstieg, weshalb sich die Essenerinnen zum Abschluss nicht zurücklehnen werden. Diesmal aber geht es darum, Vereinsgeschichte zu schreiben – im positiven Sinne.
Neue Bestmarke ist noch immer möglich
Platz drei ist noch möglich. Und der wäre im 15. Erstliga-Jahr des Klubs der Bestwert. Dazu könnte die SGS erstmals in einer gesamten Rückrunde ungeschlagen bleiben und den Punkterekord (derzeit 41) weiter ausbauen. Trainer Daniel Kraus ist daher „voll aufs Sportliche fokussiert“. Dass es auch sein letztes Spiel an der Seitenlinie der SGS ist, bevor es weiter nach Freiburg geht, möchte er ausblenden. „Ich denke, die Emotionen kommen erst mit etwas Abstand hoch.“
Der Gegner am Sonntag (14 Uhr) heißt Bayer Leverkusen. Und der hat wahrlich andere Sorgen: Dem Tabellenvorletzten droht der Abstieg in die 2. Liga. Und die Gastgeberinnen haben es nicht mehr selbst in der Hand. Gewinnt die SGS, ist der sportliche Absturz besiegelt. Derzeit liegen Leverkusen und Bremen zwar punktgleich, die Hanseatinnen haben aber das deutlich bessere Torverhältnis. Somit könnte Bremen mit einem Sieg in Freiburg alles klären.
Kontrahent im Kampf um Platz drei spielt beim Meister
Auch die Essenerinnen werden am Sonntag gespannt auf den Liveticker schauen. Denn sie sind im Kampf um Platz drei auf fremde Hilfe angewiesen. Meister VfL Wolfsburg darf gegen Turbine Potsdam nicht verlieren, dann könnte die Elf von Trainer Daniel Kraus die Brandenburgerinnen, die der SGS derzeit einen Zähler voraus sind, auf der Zielgeraden noch überflügeln. „Wir werden erneut alle Kräfte sammeln, um auch dieses Ziel zu erreichen“, verspricht Kraus.
Personell bleibt die Lage an der Ardelhütte angespannt. Marina Hegering ist noch immer angeschlagen. Und natürlich möchte man bei der Abwehrchefin kein Risiko eingehen: Denn die Nationalspielerin verfolgt noch den Traum von der WM in Frankreich. Am Dienstag wird der Kader bekanntgegeben. Und in Essen hat Hegering in Lena Oberdorf eine gute Vertreterin. Die 17-Jährige lief zuletzt neben Jana Feldkamp in der Innenverteidigung auf.
Lena Oberdorf traf im Hinspiel gegen Leverkusen zweimal
Aber nicht nur dort konnte Oberdorf überzeugen. Im Laufe der Saison hat die Mittelfeldspielerin schon so ziemlich jede Position gespielt. Unter anderem im Angriff neben Lea Schüller. Davon kann Leverkusen ein Lied singen: Denn als Stürmerin schenkte Oberdorf dem Abstiegskandidaten beim 5:0 im Hinspiel die ersten beiden Treffer ein.