Essen. . Fußball-Oberligist verpflichtet in Kai Nakowitsch und Adrian Schneider zwei gestandene Regionalliga-Spieler. Neuzugänge setzen neue Schwerpunkte.
Ende Februar waren Kai Nakowitsch und Adrian Schneider zusammen im TV zu sehen. Sport1 übertrug das Montagabendspiel in der Fußball-Regionalliga, Rot-Weiß Oberhausen gegen Wattenscheid 09, und beide Spieler standen auf dem Rasen: Nakowitsch für RWO, Schneider als Kapitän für Wattenscheid. In der kommenden Saison wird die Bühne für das Duo etwas kleiner: Die beiden Innenverteidiger wechseln nach Informationen dieser Redaktion zum Oberligisten Spvg. Schonnebeck. Der Sportliche Leiter der SVS, Christian Leben, wollte sich auf Anfrage dieser Zeitung nicht zu den Personalien äußern.
Im Spielerregal zweimal ganz nach oben gegriffen
Bereits in der Winterpause hatte Schonnebeck fieberhaft nach Verstärkungen für die anfällige Innenverteidigung gesucht. Letztendlich blieb die Suche vergeblich – die beiden Neuverpflichtungen zeigen auch warum: Die Spielvereinigung suchte im Spielerregal ganz oben. Beide Abwehrstrategen sind in ihren Klubs unumstrittene Stammspieler, im besten Fußballalter – Nakowitsch 24, Schneider 27 – und trotzdem schon erfahren. Zusammen kommen sie auf mehr als 300 Einsätze in der Regionalliga.
Dreierkette könnte Prunkstück werden
Durch die Verpflichtung der beiden Innenverteidiger Nakowitsch und Schneider ist die größte Schwäche des Teams auf einen Schlag zur größten Stärke geworden.
Mit Georgios Ketsatis, der seinen Vertrag bereits für drei Jahre verlängerte, könnten die beiden Neuzugänge eine formidable Dreierkette bilden.
Schonnebeck profitierte bei den Transfers vor allem davon, dass beide Fußballer sich künftig auf die berufliche Karriere konzentrieren wollen. Als Oberligist in der Heimatstadt der Spieler, in dessen Kader zudem unter anderem in Markus Heppke, Thomas Denker und Damian Bartsch noch andere ehemalige Mitspieler stehen, hatte die Spielvereinigung letztendlich das beste Gesamtpaket.
Am Sonntag im Derby beim ETB wird es spannend
Die Verpflichtungen zeigen auch, dass man in Schonnebeck für die Entwicklung in dieser Saison sensibilisiert ist. Nachdem Trainer Dirk Tönnies in den ersten drei Oberliga-Jahren in der Abschlusstabelle die Plätze zwei, zwei und fünf erreicht hatte, ist diesmal der Klassenerhalt noch nicht gesichert. Vier Spiele in Serie verlor Schonnebeck zuletzt, mit einer Niederlage im Derby am Sonntag gegen den ETB (15 Uhr, Uhlenkrug), würde man in der Tabelle mindestens auf Platz zwölf rutschen.
Bei der Sportlichen Leitung reifte deshalb offensichtlich die Entscheidung, dass der Kader frisches Blut benötigt. Die Abgänge von Julian Gutkowski (FC Kray), Dominik Enz (TVD Velbert) und Emre Can (Ziel unbekannt) stehen bereits fest, auch beim seit zwei Jahren fast dauerhaft verletzten Jordi Barrera dürfte eine Trennung bevorstehen, Nils Klima könnte sich beruflich umorientieren und stünde dann für den Oberliga-Kader nicht mehr zur Verfügung.
Dafür verpflichtete Schonnebeck bereits Linksverteidiger Nico Wolters (ASC Dortmund) und Rechtsfuß Orhan Dombayci (Ratingen). Beim ETB ist zudem zu hören, dass der zuletzt so formstarke Mittelfeldspieler Emre Kilav nach Schonnebeck wechselt. Handlungsbedarf könnte noch im Tor und im Sturm bestehen.
Wechsel aus der Vierten Liga in eine familiäres Umfeld
Die Königstransfers dürften aber ganz klar Kai Nakowitsch und Adrian Schneider bleiben. Für das Duo wird der Wechsel aus der Regionalliga zur familiären Spielvereinigung fraglos eine große Umstellung werden. Davon konnte sich Nakowitsch schon in der Winterpause überzeugen, als er beim Freundschaftsspiel zwischen Schonnebeck und Rot-Weiss Essen einige ehemaligen Mitspieler beobachten wollte. Die mussten dort zuvor sogar selbst den Platz vom Schnee räumen.
Nachhaltig geschockt hat ihn das anscheinend ebenso wenig wie die Schonnebecker 1:2-Heimniederlage gegen Union Nettetal, die er zuletzt auf der Tribüne verfolgte.